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Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Titel: Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas
Autoren: Earl Warren
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gibt keinen Ärger mit ihnen, nach der Anschaffung kosten sie mich nur noch die Wartung. Sie sind praktisch unzerstörbar, obwohl sie tot spielen können. Wenn einer sie auseinander nimmt oder aufschlitzt, fließt echtes Blut, und sie schreien. Danach kann man sie wieder zusammenflicken. Sie brauchen keine Pausen, essen und trinken nicht, nehmen kein Rauschgift und machen keinen Zirkus. – Sie werden nicht krank, nicht älter, sie verschleißen nicht, ihre Attraktivität nimmt nicht ab. Sie kennen keine Launen. Man kann sie sogar umbauen oder ihnen ein anderes Gesicht überziehen.«
    »Genetisch aufpflanzen«, sagte ein Unterführer in dem luxuriösen Raum über einer Bar. Auf dem Tisch standen Champagner, Sake und erlesene Speisen. »Wir können das nicht, wir müssen die Girls … die Gencoy-Girls ins Labor von Gentec bringen oder deren Wartungsrobots und -techniker holen.«
    »Na und?«, blaffte Shigeizu, der es nicht liebte, belehrt zu werden. »Dann tun wir das eben. Im Vergleich zu den früheren Belastungen ist das ein Klacks, was das kostet.«
    »Die Kunden beschweren sich.«
    »Sie werden sich daran gewöhnen. Es hat ja auch seine Vorteile.«
    »Unsere echten Geishas haben wir rausgeschmissen.«
    »Anderswo hin verfrachtet«, hatte Shigeizu geantwortet. »Ich habe sie gut verkauft.«
    Er rieb sich die dürren Hände.
    »Du spielst doch hoffentlich nicht mit dem Gedanken, auch uns Yakuzas von Gencoys ablösen zu lassen, Boss?«, hatte Nakamura mit gerunzelter Stirn gefragt.
    Shigeizu lachte meckernd.
    »Das wäre eine Überlegung wert. Indessen, die Geschäfte der Yakuzas sollen ja wohl in menschlicher Hand bleiben. Für einfache Tätigkeiten allerdings … Als Croupiers nehmen wir auch schon Coys. Da muss ich drüber nachdenken, Yoshi, danke, dass du mich auf diese Idee gebracht hast. Gencoys als Schutztruppe wären nicht schlecht. Zumindest sollten wir uns welche in Reserve halten, denn wenn die Konkurrenz damit anfängt, sind wir übel dran.«
    Nakamura wünschte sich, er hätte den Mund gehalten. Er wollte nicht durch einen Automaten ersetzt werden – oder ein künstliches Wesen. Dafür bin ich nicht Gangster geworden , dachte er, kein Yakuza. Bankangestellte, Bandarbeiter und Sonstige haben durch die Computer und Automatisierung reihenweise ihre Jobs verloren.
    Arbeit ist heute ein Privileg, zumal wenn sie gut bezahlt ist. Für die Deppentätigkeiten und auch für hochrangige Arbeiten nimmt man heutzutage Automaten. Doch in der Unterwelt, bei den Yakuzas … Unglaublich, der Fortschritt macht auch vor uns nicht halt.
    Unter dem Tisch krochen bei jener Konferenz Geishas herum, die diese Bezeichnung eigentlich nicht verdienten. Die klassische Geisha war keinesfalls eine Prostituierte und hatte eine langjährige Ausbildung. Doch heutzutage nannte sich jede Hure und Porno-Masseurin in Japan Geisha, was den Begriff in Verruf brachte.
    Nach einer japanischen Sitte in gewissen Kreisen widmeten sich die Girls unter den Tischen oral den Männern, die streng patriarchalisch organisiert waren, alles üble Verbrecher und Säue. Jeweils nur zwei Männer von dem Dutzend Halunken waren von der Behandlung der Geishas betroffen.
    Wenn einer bedient wurde, durfte er dabei nicht mit der Wimper zucken, auch nicht beim Orgasmus. Sonst hätte er sein Gesicht verloren; wer am Schlechtesten abschnitt, was abgestimmt wurde, musste die Kosten für das Bankett bezahlen, das mit zur Konferenz gehörte.
    Es war ein Macho-Verfahren, das es in sich hatte. Der Mann neben Nakamura verlor und fiel dem allgemeinen Spott anheim. Der Fettwanst trug es mit Fassung.
    »Übrigens«, sagte Shigeizu, »das sind Gencoy-Geishas, die da im Einsatz sind. – Hast du einen Unterschied bemerkt?«
    »Höchstens positiv«, erwiderte der Dicke.
    Nakamura hatte die Achseln gezuckt und gesagt, vielleicht hätte er eine persönliche Abneigung oder müsse sich erst an die neue Art gewöhnen. Shigeizu meinte, mit seinen Anordnungen und der Demonstration hätte er sich durchgesetzt, und es seien keine Fragen mehr offen.
    Daran dachte Nakamura jetzt, als er im fast kochenden Wasser lag. Die Japaner liebten sehr heiße Bäder. Sie wurden von Kind auf daran gewöhnt, wie an den Genuss von Fugu-Fisch und ihre Sitten und Bräuche.
    Nakamura aalte sich wohlig im dampfenden Wasser. Drei Gencoy-Geishas verwöhnten ihn. Zwei davon trugen nur einen Mini-Slip, die Dritte war völlig nackt. Nakamura ließ sie gewähren, er hatte den Standpunkt, er sei hier der Herr und
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