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Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Titel: Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas
Autoren: Earl Warren
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zerstrahlten.
    Im Film hatte es ein Happyend gegeben. Doch wie war es hier? Die Feinde würden nicht von Kleinstlebewesen, Bakterien und Mikroben, vernichtet werden. Sie stammten von diesem Planeten. Ob sie kosmische Verbindungen zu den Technos und zu Lord Tec hatten, wusste ich nicht. Ast'gxxirrth wusste es vielleicht …
    Ich wünschte mir, den Spider an meiner Seite zu haben.
    MUTTER , dachte ich verzweifelt. Doch der bunte Würfel in meiner Tasche brachte keinen telepatischen Kontakt mehr zustande, Mutter war zu weit weg. Ich war wie ein Kind, das am Ertrinken war, in verzweifelter Not – und dessen Mutter nicht da war.
    »MUTTER!«, rief ich in Gedanken.
    Doch Ast'gxxirrth antwortete mir nicht. Statt dessen waren da andere Gedanken, fremde, unmenschliche, von einer kalten, grausamen Art. Bösartig, wie ein Dolch oder Seziermesser in die Seele dringend. Ast'gxxirrths Gedanken waren warm und freundlich gewesen.
    »Ich bin der Abgesandte von Lord Tec!«, empfing ich über den Würfel die Botschaft. »Sein bevollmächtigter Beobachter. Du bist verloren, Sniper.«
    »Wie ist dein Name?«, fragte ich, um Zeit zu gewinnen.
    »Ich rede nicht mit Würmern und gebe ihnen keine Auskunft. – Ich übergebe an Gencoy One. Dies ist die Techno-Welt Gentec.«
    Ich war noch entsetzter als zuvor. Ein Abgrund tat sich vor mir auf, und mir war, als würde ich gerade hineinstürzen und in rasendem Fall seinem Boden entgegensausen, wo ich zerschmettern musste. Und nicht nur ich.
    Es gab also die Verbindung zwischen den Gentecs sowie den Technos und ihrem Zentralgehirn. Die Menschen waren, ohne es zu ahnen, zum Spielball intergalaktischer Interessen geworden.
    Ich feuerte mit dem Laser auf das Hologramm Oldwaters, der wie ein imponierender Mann und eine Führungspersönlichkeit ausschaute. Eine menschliche, wohlgemerkt.
    Das Hologramm zeigte keine Wirkung.
    Gencoy One befahl: »Plan Drei läuft! Die letzten Tage der Menschheit sind eingeläutet. – Bringt mir Sniper! Sie soll den Helm der Schmerzen tragen. Solche Menschen wie diese da sind sehr selten. – Bringt sie mir alle, die ganze Schar!«
    Die Genmonster griffen an, die Wände rückten vor. Der Boden erhob sich zu einer Wand. Die ganze Oldwater-Villa war eine Mordmaschine, die bis tief in den Boden reichte.
    Nick Carson fasste meine Hand.
    »Das war's dann wohl, Sniper. Wir sind verloren. Ich habe dich immer geliebt.«
    »Ich dich nicht«, fauchte ich ihn kratzbürstig an. Es war bestimmt nicht der rechte Moment für Liebesgeständnisse. »Sülze nicht, kämpfe!«
    »Es gibt nichts mehr zum Kämpfen.«
    »Dann erschieß dich, aber geh mir nicht auf den Wecker. Verdammt, was seid ihr Männer doch alle für Schlappschwänze.«
    Nick Carson und auch andere schauten mich an, nicht lange, dazu blieb keine Zeit.
    Ich feuerte mit dem Laser. Dann sank ich im Boden ein, wurde aufgesogen. Das ist das Ende , dachte ich. Mein Laser war leergeschossen, der Akku verbraucht. Finis.
     
*
     
    Hideyoshi Nakamura war ein Yakuza wie seine ganze Sippe. Er gehörte zur Organisation des großen Shigeizu, der die Ginza kontrollierte. Shigeizu hatte seine Finger in der Prostitution, dem Glücksspiel, Drogen, Falschgeld und allem, was Geld abwarf. Er war ungeheuer reich.
    Selbst der Gentec-Konzern, der über seine Vertriebsorganisation einiges in der Ginza investiert hatte, zahlte ihm Abgaben. Diese Schutzgelderpressung gehörte zum Aufgabenbereich Nakamuras, eines klotzigen ganzkörpertätowierten Muskelpakets.
    Nakamura trug die Frisur eines Sumoringers und kleidete sich vorzugsweise in weiße Seidenanzüge, die an ihm wirkten wie einem Gorilla übergezogen. Er verbreitete eine Atmosphäre von Angst und Schrecken. Zur Zeit befand er sich in einer Seitenstraße der menschenwimmelnden Ginza – mit ihren Hochhäusern, bunten Neonreklamen in japanischer Sprache, selten englischer – in einem Badehaus.
    Dies war nichts anderes als eine Spielhölle und ein Bordell. Im Bordell und als Bade- und Massagegeishas setzte man neuerdings Gencoys ein, also künstliche Geishas, die keinen Wunsch offen ließen und raffiniert programmiert waren. Nakamura kam bei ihnen nicht so recht auf den Geschmack, beim Sex mit ihnen fehlte ihm etwas, obwohl sie rein von der Technik her alles kannten. Jedoch war kein Gefühl dabei.
    Der alte Shigeizu jedoch fegte Einwände diesbezüglich vom Tisch.
    »Die Gen-Geishas sind perfekt«, sagte er bei einer Konferenz mit seinen Unterführern, die noch nicht lange zurücklag. »Es
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