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Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Titel: Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas
Autoren: Earl Warren
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um die Menschen in Panik zu versetzen. Sabotageakte, aufflammende Revolutionswellen der Gencoys und Gentoys und schließlich die allgemeine Katastrophe durch die öffentlichen und sonstigen Anlagen, Maschinen und Großcomputer, die mit Genchips bestückt waren. Zudem gab es noch ein paar Besonderheiten und Geheimwaffen, die sich die Gencoys aufgespart hatten.
    Den genauen Überblick darüber hatte noch kein Mensch. Hiram Oldwater und der Rat der Großen Drei kannten die Konsequenzen. Die Pläne stammten vom Zentralcomputer, von dem man annehmen konnte, dass er mit der Zentraleinheit von Lord Tec in direkter Verbindung stand.
    Der Yakuza Nakamura war also ebenso empört wie ahnungslos.
    »Was geht mich Chicago an?«, knurrte er. »Aus dem Weg, Schrotthaufen!«
    In dem großen Raum ertönten nun gellende Schreie des Schmerzes und der Panik. Nakamura merkte auf. Doch der Wandschirm verhinderte, dass er sah, was da vorging.
    Aber da flog eine Kugel über diesen hinweg, die sich als der abgerissene Kopf eines Mannes mit weit aufgerissenen Augen entpuppte. Er klatschte ins Wasser des Bottichs, in dem der Yakuza sich gerade noch geaalt hatte.
    Nakamura riss die Augen auf. Jetzt wurde ihm klar, dass hier etwas absolut nicht stimmte und es um Leben und Tod für ihn ging. Der bullige Gangster spürte zum ersten Mal in seinem Leben entsetzliche Angst.
    Er besann sich auf seine Karatekünste, er war ein berüchtigter Totschläger, der mit der blanken Faust einen Stapel Dachziegel und dicke Bretter zerschmettern konnte. Bei den Karatevorführungen in seinen Kreisen prahlte und brillierte er damit, dass er einem wilden Stier die Hörner mit den Handkanten abschlug.
    Danach war das Tier geschlachtet worden.
    Mit einem gellenden Karatekampfschrei ging der tätowierte Unterwelt-Ochsenschläger auf seine drei Geishas los. Sie standen jedoch wie die Felsbrocken. Er hätte genauso gut gegen Steinsäulen laufen oder an ihnen seine Fäuste, Handkanten und Füße erproben können, die dicke Hornhaut trugen.
    Nakamura ging vor wie gegen menschliche Gegner, die er innerhalb einer halben Minute alle drei tot niedergestreckt hätte. Hier half ihm das nichts.
    Ein stahlharter Konterschlag warf ihn zurück in den Bottich mit heißen Wasser. Er stieg wieder heraus. Der abgetrennte Kopf war aus dem Bottich gefallen, von einer Welle herausgeschwappt. Entsetzt sah Nakamura, dass es sich um den Kopf eines Tokioter Industriemagnaten handelte.
    Er griff abermals die drei Geishas an. Der Wandschirm stürzte um, als sie ihn dagegen warfen. Nakamura sah voller Grauen, dass in der Badeanstalt ein grässliches Morden im Gang war. Gencoy-Geishas, Bademädchen, die als Helferinnen dienten, Reinigungsmaschinen und ein Roboter liefen Amok. Vielmehr brachten sie gezielt die menschlichen Besucher der Badeanstalt um.
    Blut färbte die Becken und Bottiche, in denen verstümmelte Gestalten lagen oder schwammen. Ein fetter Mann floh, und Nakamura sah, wie eine Geisha statt ihrer Hand mit den zierlichen Fingern plötzlich eine spitze Klinge am Arm hatte.
    Dieser verlängerte sich teleskopartig und durchbohrte den Fetten, der gellend aufschrie, gegen die Wand taumelte und aufgespießt an ihr hing wie ein Insekt. Die Geisha fuhr den mörderischen Klingenarm zurück.
    Als ihr Opfer hinabrutschte und sich dabei halb umdrehte, schlitzte sie ihm mit einem raschen Schnitt die Kehle auf. Nakamura blieb keine Zeit zuzuschauen, wie der Mann starb, der ebenfalls zu den Stammkunden hier zählte.
    Die drei Geishas, mit denen er zugange gewesen war, griffen ihn an, mörderische Monster, keine für Sklavendienste und sexuellen Missbrauch gezüchteten Genwesen mehr. Jetzt war es nichts mehr mit Sado-Maso, jetzt war Mord angesagt.
    Nakamura wich zurück.
    »Gnade«, wimmerte er.
    Sein Mut war dahin. Der eine brettharte Konterschlag und was er gesehen hatte, hatten ihn ihm genommen.
    Die drei Geishas zeigten plötzlich spitze rasiermesserscharfe Zähne. Statt Fingern wuchsen ihnen Klingen. Nakamura brüllte, als sie über ihn herfielen. Nach einer Weile erst verstummten die Schreie des brutalen Yakuzas. In der letzten Minute seines Daseins begriff er noch, dass es eine Finte gewesen war, dass der Gentec-Konzern seinem Boss Shigeizu Schutzgelder bezahlte.
    Hideyoshi Nakamura war ein Schurke und Mörder gewesen, doch ein solches Ende hatte er nicht verdient.
     
*
     
    In Tokio und in anderen japanischen Großstädten floss Blut. Die Gencoys erhoben sich, Maschinen und Anlagen, die
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