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Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Titel: Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas
Autoren: Earl Warren
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Genchips aufwiesen, spielten verrückt. Genetisch veränderte Lebensmittel, die es wie Gen-Getreide und -Früchte überall gab, erwiesen sich plötzlich als giftig und ungenießbar. Sie waren umgekippt , was ein weltweites Signal bewirkte, das Gencoy One ausstrahlen ließ.
    Vom Wolkenkratzer in der Ginza im Konferenzsaal oben beobachteten er und die Versammelten einschließlich dem Beobachter von Lord Tec, was sich weltweit abspielte. Sie verfolgten die Meldungen, die über ihre Einheiten einliefen, von Funkstationen und -satelliten geschickt.
    Der Terror brach los. Luna City, die Kuppelstadt auf dem Mond, und die Raumstationen sowie extraterrestrischen Anlagen blieben zunächst verschont. Gentoys ermordeten die Kinder, die bis dahin zärtlich mit ihnen gespielt hatten.
    In den Zentren und Metropolen, aber auch in vielen kleineren Städten und Orten schlugen die Gencoys los. Bei der Gegenwehr der Menschen versagten Panzer, Geschütze und andere Waffensysteme, die mit Genchips ausgerüstet waren, mitunter glatt.
    Flugzeuge stürzten ab, entweder von Drohnen oder Flugrochen der Gencoys abgeschossen, oder durch Versagen der Bordcomputer, die mit Genchips bestückt waren. Doch nicht alle Anlagen versagten, die Gründe dafür waren noch unklar. Eine Welle des Terrors tobte um die Welt.
    Die UNO rief zu einer Krisensitzung. Regierungen und Militärs erlebten Schocks und Schockwellen, die man nie für möglich gehalten hatte. Mitten unter Menschen befand sich ihr Todfeind. Doch noch immer verständigten sich die Regierungen nicht, kam man nicht zu einer weltweiten Gegenoffensive zusammen.
    Gegenseitiges Misstrauen blockierte die Zusammenarbeit. Manche Länder und ideologischen Blöcke gaben sogar denen die Schuld, die sie schon immer verteufelt und als Erzfeind angesehen hatten. Arabische Hassprediger beschuldigten die USA, das wäre ihr Werk. In den USA wieder war von Terroristenanschlägen die Rede – dass es sich um eine neue Supermacht handelte, erfassten viele nicht.
    Radikale Palästinenser beschuldigten die Israelis, Superwaffen gegen sie einzusetzen. Russland igelte sich ein, der Präsident rief den Ausnahmezustand aus. Durchhalteparolen wurden gegeben, bis eine Reihe von Bombenexplosionen den Kreml erschütterte und ihn in Schutt und Asche legte.
    Maschinen der Gencoys hatten sich durchgegraben und sogar durch meterdicke Stahlwände geschweißt und gefräst. Als sie dann nicht recht weiterkamen – die Gegenwehr von Elitesoldaten mit Laserwaffen war heftig –, wurde gesprengt.
    Präsident Karparow und sein gesamter Stab wurden ausgelöscht. Der chinesische oberste Führer fiel dem Angriff von Gencoys zum Opfer, die als Doppelgänger seine Leibwache ersetzt hatten. Die indische Ministerpräsidentin wurde von Drohnenflugkörpern abgeschossen, als sie an Bord ihres Regierungsflugzeugs die Hauptstadt verlassen wollte.
    Zahllos waren die Opfer. An manchen Stellen der Erde traten Weltuntergangsprediger auf, die entweder zu Buße und Umkehr mahnten oder die Unterwerfung unter die Macht der Gencoys forderten.
    »Dies ist der Jüngste Tag – der Tag des Gerichts – das Nirwana für alle – Armageddon«, verkündeten sie, je nachdem, an welcher Konfession sie sich orientierten. »Tut Buße, geht in euch. Der Herr sucht uns heim mit gewaltigem Arm zur Strafe für unsere Sünden. Der Gencoy wurde geschaffen, durch die Hybris der Menschen, als Geißel des Allerhöchsten, uns zu züchtigen. – Nur das Gebet kann uns retten!«
    Andere wieder, allen voran Jerome Huxley, ein schwarzer Hüne mit wirrem grauschwarzem Bart, vertrat die Ansicht, die Menschen müssten sich den Gencoys unterwerfen.
    »Sie sind die Herren der Welt!«, verkündete der altapostolisch aussehende Mann mit dem härenen Gewand und dem langen Hirtenstab am Broadway, im Central Park, auf der Verranzano Bridge, in Harlem, der Bronx und in Brooklyn.
    Bei der Freiheitsstatue hielt er auf einem Boot stehend eine Predigt. Seine Anhänger und Zuhörer waren ihm zugeströmt, denn der in Sandalen oder barfuss daherkommende Mann hatte etwas Hypnotisches.
    Er war ein Prophet des Untergangs der Menschheit.
    »Kommt unter meinen Schutz!«, rief er den verängstigten Menschen zu, die mit Booten, auf Schiffen, Segelbooten und Schlauchbooten, sogar mit Frachtern zu ihm hingefahren waren, um seiner Botschaft zuzuhören.
    Denn die Kunde von ihm, vor dem die Gencoys und Genmonster zurückwichen, hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Ganze Straßenzüge von New York City,
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