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Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Titel: Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit
Autoren: Earl Warren
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Instrument als früher gemausert hatte. Eine Weltregierung war jedoch keinesfalls in Sicht.
    Wer heutzutage ohne behördliche Erlaubnis, und die wurde streng kontrolliert, im Amazonas-Gebiet mit der Kettensäge an einen Baum ging, fand sich in einem Hochsicherheitstrakt hinter Starkstromzäunen wieder. Die Städte waren enorm angewachsen.
    Arbeit galt mittlerweile als ein Privileg. Niedere Tätigkeiten wurden teils mit einem Auslosungsverfahren besetzt. Doch, Segen des Kapitalismus, der noch immer sein Haupt erhob, diejenigen, die Arbeit hatten – wie ich zum Beispiel – mussten viele Stunden hart schuften, um sie auch zu behalten. Wie das nun funktionieren sollte, dass neue Arbeitsplätze entstanden, wenn diejenigen, die einen Job hatten, viele Überstunden schufteten, um ihre Qualifikation dafür zu beweisen – und sich laufend fortschulten, um effektiver tätig sein zu können – habe ich nie verstanden.
    Die Schere zwischen den hochqualifizierten Jobs und den einfachen Handlanger- oder Anlerntätigkeiten klaffte immer weiter. Die Facharbeiter-Jobs wurden ausgedünnt. Und im Dienstleistungsgewerbe standen die Gentoys parat, obwohl die Gewerkschaften ihre Verwendung bisher boykottierten.
    Eine Gesetzesvorlage war im US-Senat durchgegangen, in anderen Ländern auch. Schließlich, wurde argumentiert, sei das Recht auf Arbeit und Selbstbestimmung in der Verfassung der USA verankert. Das wollten wir uns nicht von anorganischen Wesen wegnehmen lassen, die nicht menschlich waren.
    Gen-Toy – Toy, Spielzeug – war nach meiner Ansicht ein verharmlosender Begriff für diese Dinger. Es konnten recht üble Biester sein. Die Army und die Navy setzen bereits Gentoy-Soldaten und -Taucher für militärische Zwecke ein.
    In sehr begrenztem Rahmen, hoffte ich jedenfalls, genau wusste ich es nicht, obwohl ich beim CIA war. Schließlich wollten wir die Welt nicht an die gentechnisch erschaffenen Wesen abgeben. Was blieb den Menschen denn sonst noch zu tun?
    Menschen, keine Maschinen, lautete ein Slogan des Gentec Konzerns. Mankind is master – der Mensch ist der Herrscher.
    Schöne Worte, doch was in aller Welt trieben sie denn im Hype, auf den ich angesetzt war? Warum war das streng geheim? Worin bestanden die Ressourcen der Genchips für die Schalt- und Leitanlagen? Fragen, auf die ich noch keine Antwort gefunden hatte, obwohl ich mich bemühte. Hab' Geduld, Nita, dachte ich und dachte an die Spezialausrüstung in meinem rechten Schuhabsatz. Im linken befanden sich eine Blend- und eine Gasbombe, deren Betäubungswirkung ich durch eine bestimmte Atemtechnik ausschalten konnte. Das hatte uns bei der Ausbildung vom CIA ein echter indischer Fakir beigebracht, Rahanandra Chabiri, ein unglaublich magerer, bärtiger Mann mit Turban und stechendem Blick. Er konnte den Indischen Seiltrick und noch ein paar andere Fakirspezialitäten, zu denen das Gehen über glühende Kohlen oder Glasscherben gehörte, ohne sich dabei zu verletzen. Die Trance, das zu erreichen, hatte ich allerdings nie erlernt.
    Dafür war ich zu westlich.
    Rahanandra Chabiri hatte sich zu Demonstrationszwecken in einen luftdicht verschlossenen Sarg gelegt und mitten im Winter, bei Eisgang, drei Tage im Potomac River versenken lassen, der durch Washington floß. Als die Navy ihn hochhievte, war er guter Dinge.
    »Ich habe meinen Herzschlag verlangsamt, fast zum Stillstand gebracht, die Körpertemperatur auf ein Minimum abgesenkt und meinen Stoffwechsel drastisch reduziert«, hatte er uns dann im Schulungsgebäude in Washington, D. C., erläutert. Da saß er, halbnackt mit seinem Lendenschurz und dem Turban. »Durch Selbsthypnose versetzte ich mich in Trance. Ich kann das unter den gehabten Umständen bis zu einer Woche aushalten.«
    »Was ist mit Ihren Denkvorgängen?«, hatte ich ihn gefragt.
    Die schlichte Antwort lautete: »Ich bin im Nirwana.«
    Ich überlegte, was Rahanandra Chabiri an meiner Stelle getan hätte, da ich nun so auf der Stelle trat. Mich in Trance begeben und meinen Geist ins Nirwana schicken bis sich irgend etwas für mich Günstiges ergab konnte ich schlecht. Hypnose, jemand betäuben, ein tropisches Gift oder Serum, das die Sinne raubte, und das jemand geben, der mir den Zugang zum Hype öffnete, wie der unterirdische geheime Trakt des Gentec Konzerns hieß, den die CIA unterhalb von Chicago oder Hiram Oldwaters Wohnsitz bei De Kalb vermutete.
    Den Skeeter benutzen, jenen elektronischen Schlüssel, der praktisch jedes Schloß öffnete, bei
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