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Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Titel: Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit
Autoren: Earl Warren
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Gentec-Schlössern und ihrem Code jedoch versagte. Vielleicht verfügte Chabiri auch über die Gabe der Bilokation, nämlich seinen Astralleib über größere Entfernungen weg an einen anderen Ort senden zu können. jedenfalls hatte er mal sowas angedeutet. Angeblich gab es afrikanische Medizinmänner, Schamanen der Eskimos und Gleichgesinnte, die dergleichen zustande brachten. Das wäre natürlich der ideale Weg gewesen.
    Doch der blieb mir verschlossen. Ich kannte niemand, bei der CIA war keiner bekannt, der so etwas zustande brachte. Chabiri ließ sich dafür nicht gebrauchen, weil er es nicht konnte oder wollte. Also mußte ich mir etwas anderes einfallen lassen, um in den Hype zu gelangen.
    Meine Geduld war am Ende. Sonst, fürchtete ich, konnte ich meine Aufgabe entweder nicht lösen, oder arbeitete in einem Jahr immer noch bei Gentec und zog mich des Abends in mein gelegentlich kakerlakenverseuchtes Apartment in der Marina City zurück. Und Kakerlaken, so männliche dabei waren – ich wusste es nicht, ob die Biester ein-, zwei- oder sonst wie geschlechtlich waren – waren dann die einzigen Männer in meinem Leben.
    Im Moment war wieder mal eine Kammerjagd fällig. Ich hatte George Hodges, der das bei mir erledigte, die Schlüssel gegeben. Wenn ich heimkam, würde ich mein Apartment hoffentlich ohne Mitbewohner vorfinden. Hodges arbeitete für eine Schädlingsbekämpfungsfirma und hatte eine sehenswerte Visitenkarte, auf der Kakerlaken, Schaben und sogar Miniratten abgebildet waren. Im Kleinformat. Ich hatte an mich halten müssen, die Karte in die Finger zu nehmen. Und, da konnte ich mir nicht helfen, sie lag abseits von den anderen Visitenkarten, die ich aufhob, in einer Blechschachtel. Natürlich achtete ich darauf, dass mein Apartment nichts Verdächtiges enthielt, das bei einer Durchsuchung gefunden werden konnte.
    Die Laserpistole und ein paar andere Kleinigkeiten lagen in einem detektor- und strahlensicheren Geheimfach.
    Was tun, Nita?, dachte ich gerade, als ich ein Geräusch hinter mir hörte. Dr. Jacob Silberman, mein hiesiger Abteilungsleiter, trat zu mir. Er war groß und kräftig, ein Mittvierziger mit Halbglatze und dem Teint eines Babies. Ich bezweifelte, dass er sich rasieren mußte.
    »Miss Ferris, wie sind die Ergebnisse?«
    Ich tippte unauffällig den Tastaturcode, der mein spezielles Programm löschte.
    Die Disc hatte ich noch im Laufwerk, doch sie enthielt zur Tarnung Romantic-Spice-Clips.
    Das eigentliche Programm, für das ich sie brauchte, konnten nur Spezialisten knacken. Schlimmstenfalls, wenn Silberman die Disc im handlichen Computerwürfel mit Acryl-Gehäuse fand, würde er mich verdächtigen, während der Arbeitszeit Musikclips genossen zu haben.
    »Die Testreihen sind abgeschlossen«, sagte ich. »Die Serien XKD 000.428 bis 939 sind in Ordnung. Keine Beanstandungen.«
    »Fein. Dann sind Sie für heute sozusagen fertig, Miss Ferris, und können meine Einladung zu einer Vergnügungstour auf dem Lake Michigan annehmen.«
    Ich lächelte, Männer beeindrucke ich immer sehr, und Dr. Silberman war einer.
    »Ich fürchte, für eine Bootstour ist das Wetter zu schlecht, Dr. Silberman.«
    »Nenn mich doch einfach Jake, Janet. Jake und Janet, das passt doch zusammen. Wir können mit der Drohne zu einer der schwimmenden Inseln im Lake Michigan fliegen.« Die Drohnen waren fast lautlose Hubschrauber. »Das sind Vergnügungspaläste, dort gibt es alles, was man begehrt. Glücksspiele, Drogen, Sexspiele.«
    »Dann wünsche ich viel Vergnügen, fliegen Sie einfach hin, wenn Ihnen der Sinn danach steht, Dr. Silberman«, sagte ich schnippisch.
    »Aber ich wollte mit dir zusammen hin, Janet. Ich kann viel für dich tun, damit du bei Gentec die Karriereleiter hinauffällst …«
    Da war es mal wieder. Das fehlte mir noch. Mit heißem Atem und dem stieren Blick, den ich von Männern in einem bestimmten Stadium kenne, kam Silberman näher.
    Er begrabschte mich, zog mich an sich und versuchte, mich auf den Mund zu küssen.
    »Du machst mich verrückt, kleine Schlampe.«
    Wenn er sowas unter einem Flirt verstand, mußte er bei den Neandertalern gelernt haben, die eine Frau anbaggerten, indem sie sie mit der Keule auf den Kopf hauten und an den Haaren dann in die Höhle aufs Felllager schleppten.
    »Dr. Silberman«, stöhnte ich und hatte gute Lust, das Knie hochzureißen und ihn da zu treffen, wo es sehr weh tat. Oder ihn mit einem Judogriff in die Knie zu zwingen oder durch die Luft zu wirbeln.
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