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Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Titel: Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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ich ein Rad. Da alles sehr schnell ging, gelang es. Das Kontrollprogramm, das die Fernsehkameras des Schießroboters steuerte, zeigte nichts Verdächtiges an. Es war schlichtweg nicht auf einen solchen Bewegungsablauf programmiert und stufte ihn nicht als Gefährdung ein.
    Ich landete geschmeidig wie eine Katze im toten Winkel, den die Kameras nicht erfassten. Auf Händen und Knien blieb ich hocken. Dann bewegte ich mich vorsichtig und nahm die Spraydose, die ich in den Rockbund gesteckt hatte.
    Ich besprühte die Kameras und verhinderte damit, dass sie mich filmten, eine Person, die nicht mit der ID von Dr. Jacob Silberman übereinstimmte, dessen Karte ich nun durchziehen wollte.
    Rasch holte ich sie hervor. In meinem Nacken prickelte es, ich wartete auf einen Alarm, dass der Flammenwerfer mich röstete oder die Schnellfeuerwaffen losballerten und ein Sieb aus mir machten.
    Doch nichts dergleichen geschah.
    Ich zog den Kittel mit dem Gentec-Emblem über.
    Ohne zu zögern führte ich die ID-Card durch den Schlitz. Den Daumenabdruck brauchte ich nicht mehr zu geben. Anscheinend glaubte man, wenn jemand so weit gekommen sei, wären die Sicherheitsvorkehrungen in allen Punkten erfüllt.
    »Herzlich willkommen, Dr. Silberman«, ertönte eine Automatenstimme.
    Das Drehkreuz bewegte sich. Ich ging durch. Jetzt erst klebte ich ein Foto von mir auf Silbermans eingeschweißtes Foto auf die ID-Card und heftete sie mir mit dem Clip so an den Kittel, dass sie meinen Namenszug verdeckte. Natürlich stand Jacob als Vorname da, doch ein oberflächlicher Betrachter, der nur auf das Bild sah, konnte getäuscht werden.
    Die Laserpistole hatte ich noch unter dem Kittel. Sie hatte Handballensicherung und ein Magazin, dessen Energie, wenn noch keine abgefeuert worden waren, für zirka dreihundert Einzelschüsse reichten. Oder um mehrere Stahltüren aufzuschweißen oder sich durch Betonwände zu fräsen.
    Vor mir hörte die Energiesperre auf zu flimmern, die den Gang versperrte. Der Schießroboter hatte nicht reagiert, außer dass seine verklebten Kameraaugen rot funkelten, als mich der Automat identifizierte und begrüßte.
    Und als Dr. Silberman durchschleuste, der friedlich schlummernd zehn oder zwanzig Stockwerke höher gefesselt in der Besenkammer hockte. Die Panzerglasscheibe wurde durchsichtig.
    Ich konnte hineinschauen in die unterirdische, streng geheime Area. Was ich erblickte, ließ mir den Atem stocken. Ich ging an die Tür, ich durfte mich hier nicht aufhalten, und sie schwang automatisch auf. Der Sicherheitskontrolle war Genüge getan.
    Ich hatte den Hype gefunden, in den ich ein Jahr lang gewollt hatte. Und er war offen.
    Ich trat ein. Am Ziel meiner Wünsche und am Rande des Todes.
     
*
     
    DiMaggio feuerte wieder, diesmal auf den schuppigen Schädel der mit Kiemen versehenen Amphibienbestie. Die großkalibrige Pistole hüpfte in den Händen des Vorarbeiters, der sie beidhändig hielt.
    Er traf den Hinterkopf des Monsters. Die Kugeln durchschlugen die Schädeldecke nicht, doch das Biest wankte. Endlich spürte es eine Wirkung. Es war angeschlagen. Unbeholfen schlug es nach Flaherty, der triefend vom Schmutzwasser aus dem Kanal stieg.
    Die Feuerwehraxt hatte er längst verloren. Er lief auf dem Steg, weg von der Bestie, die sich im Kanal stehend an diesem festklammerte und benommen den Kopf schüttelte. Wie ein Boxer, der ein paar schwere Kopftreffer erhalten hatte, aber noch nicht richtig ko war.
    Gehirnblutungen, die es umlegen würden, waren bei diesem Biest kaum zu erwarten. Flaherty lief weg und drehte sich noch einmal um. Das hätte er besser nicht getan.
    Der lange Zackenschwanz des Reptilienmonsters zuckte hoch wie eine lange Peitsche. Er war rasiermesserscharf, wie sich herausstellte.
    Entsetzt sah DiMaggio, wie am Hals Flahertys eine rote Linie erschien, von der Blut rann. Dann rutschte der Kopf zur Seite und fiel auf den Steg, während der bullige Körper, aus dessen Halsstumpf das Blut wie eine Fontäne sprudelte, zur Seite und in den Kanal kippte.
    Er trieb im Abwasserstrom weg. Der Kopf blieb auf dem Steg liegen, von der schmutzigen Brühe umspült. Die offenen Augen starrten leblos und anklagend.
    Jetzt war es endgültig um DiMaggios Fassung geschehen.
    »Weg hier, weg, bevor uns das Biest auch noch umbringt!«, rief er und rannte davon.
    Er zog den Kanalarbeiter, den letzten Kollegen, der außer ihm von vier Mann noch lebte, mit sich. Sie rannten und stolperten, klatschten in die Brühe, rafften sich auf

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