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Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Titel: Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit
Autoren: Earl Warren
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sein.
    »Herzlichen Dank«, erklang seine Stimme, wie durch einen Sprachverzerrer. »Wir wünschen ein frohes Erntedankfest.«
    Damit sprang es mit einer ungeheuer schnellen, gleitenden Bewegung vornüber und tauchte in die Abwässerbrühe ein. Fast ohne einen Wirbel zu verursachen verschwand es im Wasser.
    DiMaggio zitterte heftig. Er konnte es nicht fassen. So etwas hatte er noch niemals gesehen und hätte es nicht für möglich gehalten. Flaherty war in der stinkenden Brühe ein Stück abgetrieben worden. Da es neulich geregnet hatte, floß der Abwasserstrom ziemlich schnell.
    Flaherty, der seine Gasmaske abgestreift hatte, tauchte auf. Er wollte den Steg erklimmen und sich aus der Brühe in Sicherheit bringen.
    DiMaggio rief ihm zu: »Achtung, Flaherty, er ist hinter dir! Raus aus dem Kanal, oder es ergeht dir wie Tommy Price.«
    Der Ire im orangefarbenen Overall rutschte ab, wurde ein Stück weitergespült, bekam dann ein paar Metalltritte zu fassen, die nach oben führten, und wollte heraus aus der Brühe.
    Da tauchte das Monster hinter ihm auf.
     
*
     
    An diesem trüben Nachmittag, während die Düsenjets in der Anflugschneise vom O'Hare-Airport über den Gebäudekomplex wegdonnerten, arbeitete ich allein in dem Großraumlabor. Ich gähnte, ich war seit aller Frühe auf den Beinen.
    Seit einem Jahr arbeitete ich nun bei Gentec und spielte das blonde Dummchen. Jedenfalls eine Mitarbeiterin, die als besonders zuverlässig galt, jedoch nicht als Genie. Auch diese Rolle war mir von der CIA-Zentrale in Langley zudiktiert worden, jenes Stadtteils, der zu der idyllischen Kleinstadt McLean in den sanften Hügeln Virginias gehörte.
    38.000 Einwohner hat McLean gerade, zwanzig Meilen von Washington ist es entfernt. Neuengland, ein passender Ort, um einen der effektivsten Geheimdienste der Welt unterzubringen. 16.000 Menschen arbeiten allein in der Zentrale – Langley steht praktisch für CIA –, das Budget beträgt jährlich 28 Milliarden Dollar, was nicht alles sein muß.
    Spektakuläre Leistungen stehen genauso auf der Liste der CIA wie bombastische Fehlschläge. In der Öffentlichkeit genießt die Agency einen eher zweifelhaften Ruf. Ich habe es mir eine Weile überlegt und innerhalb meiner Familie ernsthafte Gespräche geführt, denn eigentlich wäre ich lieber zum FBI gegangen.
    Nicht zuletzt Nick Carson hat mich davon überzeugt, stattdessen bei der Agency anzufangen, wo ich nun seit dreieinhalb Jahren war.
    Ich überlegte mir, während ich über den Laborproben gähnte, ob man mich wegen meiner Schönheit bei Gentec eingeschleust hatte. Vielleicht dachten die CIA-Oberen ja, ich würde mit Gentec-Größen ins Bett gehen und auf die Weise an Informationen gelangen.
    Aber das konnten sie sich abschminken, so weit ging mein Diensteifer und Ehrgeiz nicht. Ich bin ein Pennsylvania-Girl, nicht gerade spießig, aber mit festen Vorstellungen von dem, was Recht und was Unrecht ist. Nick Carson hatte immer meine Selbstdisziplin bewundert.
    »Du bist eine schöne, auf Erfolg getrimmte Maschine«, hatte er einmal zu mir gesagt.
    Das stimmte natürlich nicht, ich war böse geworden. Doch ich bin schon der Ansicht, dass ohne Selbstdisziplin und einen eisernen Willen nichts geht. Und dass man, wenn man etwas erreichen will, manches dem unterordnen und sein Leben darauf ausrichten muß. Leichtsinn war nicht mein Fall.
    Meine erstklassigen Noten bewiesen es. Ich sehe aus wie das All-American-Girl, blond, blauäugig, doch wenn ich mit einer Barbie-Puppe verglichen werden kann, dann kann ich eine sehr tödliche sein.
    Ich ließ die Versuchsreihe durchlaufen. Die Proben vom Produktionsband von Gentec waren alle in Ordnung. Es handelte sich um einen siliziumähnlichen Stoff, der für Halbleitersysteme gebraucht wurde. Wurde heutzutage überall in den Steuersystemen und auch in den Gehirnen der Gentoys, der Spielzeuge und Kuscheltiere für die Kinder, verwendet, die sozusagen schon halbautomatische Haustiere und Spielkameraden waren.
    Mir waren die Gentoys nicht geheuer. Ich hatte einen starken instinktiven Widerwillen dagegen, den ich mir nicht erklären konnte. In Bonbonfarben und kuschligen Formen waren sie in fast jedem Kinderzimmer zu finden.
    »Hab' dich lieb«, sagten sie, »knuddle mich. – Mami, ich muß aufs Töpfchen. – Hundi will fressen.«
    Und all so ein Zeugs. Sie vermochten einfachen Anweisungen zu folgen. Viele Kinder vermochten sich von ihnen überhaupt nicht mehr zu trennen. In der Sex- und Pornoindustrie
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