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Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Titel: Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit
Autoren: Earl Warren
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zusammen mit einem Heer von Wissenschaftlern und sonstigen Mitarbeitern, zu denen seit einem Jahr auch ich gehöre.
    Hiram Oldwater jedoch ist der Gottvater, Big Brother, wie ihn welche nennen, der Manager und Koordinator des Ganzen. Ein Mann, der schon über menschliche Definitionen und Größenordnungen hinaus ist. In Japan genießt er göttliche Verehrung und steht noch über dem Tenno.
    Gentec ist heute das Schlagwort – aber, das kann natürlich nur die CIA fragen, ist Gentec gut? Gentec-Haustiere und -schmusetiere für die Kinder, Gencoys und genetisch-technische Anlagen.
    Maschinen werden zunehmend mehr durch genetisch-technisches Material ersetzt oder mit diesem kombiniert.
    Die Menschheit katapultiert sich wieder einmal einen Schritt – oder ist es diesmal ein Riesensprung? – voran.
    Ich wischte mir über die Stirn. Im Labor war es kühl. Die runden Computerbildschirme leuchteten gleichmäßig. Die Tanks, in denen das Genplasma erzeugt wurde, und die Produktionsanlagen für die verschiedenen Gentec-Erzeugnisse befanden sich nebenan oder unterirdisch.
    Es war trüb, und es regnete. Ich war allein im Labor und zermarterte mir wieder einmal den Kopf, wie ich in den Hype hineinkommen sollte. Die strenge geheimen unterirdischen Anlagen von Gentec, an denen sich die CIA bisher die Zähne ausgebissen hatte.
    Und von denen niemand Aussenstehendes wusste, was sie enthielten und was dort vor sich ging. Man vermutete nur, wo sie waren – nämlich unter dem oberirdischen Labor, in dem ich mich jetzt befand. Bisher waren alle Bemühungen abgeblockt worden, das zu ergründen. Gentec wurde von höchster Stelle gedeckt.
     
*
     
    Brian Flaherty war irischer Abstammung und ein typischer Ire, rothaarig, sommersprossig, breitschultrig und stämmig. Seine grobporige rote Nase kündete von einer Vorliebe für geistige Getränke. Er arbeitete nun schon seit zwanzig Jahren für die Stadtverwaltung von Chicago, in der Sektion Tiefbau, und war für die Betriebssicherheit der Kanalisation in Central Chicago zuständig.
    Im Bereich der Loop, die zum Zentrum mit den wichtigsten städtischen Gebäuden und der Michigan Avenue als Hauptgeschäftsstraße gehörte. Dazu gehörten die Magnificent Mile mit den eleganten Modegeschäften, Kunstgalerien, Juweliergeschäften und First-Class-Hotels genauso wie die Marina City mit ihren seit 2014 drei sechzig Stockwerke hohen Rundtürmen.
    Flaherty hatte sich höchstselbst von der Pumpstation Middle zur Station West Addams Street – Kennedy Expressway begeben. Abseits von der U-Bahnstation mit ihren Gleisen, Bahnsteigen und Geschäften befand sich die Arbeitsstation der Kanal- und Tiefbauabteilung.
    Außerhalb der Kontrollräume, von denen fernsteuerte Reinigungsroboter mit Kameras durch die Kanäle geschickt werden konnten, traf Flaherty eine Gruppe Kanalarbeiter. Es waren fünfzehn Mann, hauptsächlich Farbige, die in orangefarbenen Overalls steckten und hohe Stiefel trugen.
    Auch Gasmasken, da sich in den Kanälen giftige Gase bilden konnten und zumindest der Gestank übel war, gehörten zu ihrer Ausrüstung. Gerätewagen und Hockdruckdüsen genauso wie Handhaken und kleinblättrige Schaufeln an langen Stielen.
    Denn alles schafften die Reinigungsroboter keineswegs. Die Kanalarbeiter mit den Helmen, in die Grubenlampen eingebaut waren, saßen oder standen mürrisch in einem Vorraum, zu dem Stufen vom Gang zur Subway Station hinunterführten.
    Hinter einer Feuerschutztür ging es zur Kanalisation. Ein Schott sperrte den Zugang ab. Flaherty walzte heran, stiernackig, 220 Pfund schwer, missgelaunt und gereizt.
    »Was heißt hier, ihr wollt nicht mehr rein in die Kanäle?«, bellte er gleich los. »Wollt ihr die Arbeit verweigern? Wofür werdet ihr denn bezahlt? Seid ihr bei den fucking Girlscouts oder seid ihr fucking Kanalarbeiter?«
    »Da sind in der letzten Zeit in paar Dinge in den Kanälen gewesen, die da nicht hingehören, Boss«, sagte der Vorarbeiter, ein Italo-Amerikaner, der nach seinem Beruf und der Kanalkraucherei roch.
    »Seltsame und gefährliche Dinge. Die Männer weigern sich reinzugehen. Es sind eigenartige Geschöpfe in der Kanalisation unterwegs.«
    »Eigenartige Geschöpfe? Welche denn?«, höhnte Flaherty. »Ratten mit Krönchen? Oder gar Alligatoren, die sich irgendwelche Reptilienfans als Babies in der Zoohandlung gekauft und die sie dann ausgesetzt oder durchs Klo runtergespült haben, als sie ihrer überdrüssig wurden? Die Kanäle müssen regelmäßig inspiziert und
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