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Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Titel: Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit
Autoren: Earl Warren
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ausgefallen. Flaherty überlief ein Schauer, den er sich nicht erklären konnte.
    Etwas war da. Er fühlte sich wie von unsichtbaren Augen beobachtet. Beklemmung erfasste ihn, sein Herz pochte heftig.
    Jetzt wusste er, weshalb sich die Arbeiter weigerten, hier unten weiter tätig zu sein. Sie mussten dieselbe Beklemmung spüren. Er ging weiter, Flaherty wollte es hinter sich bringen.
    Der Inspektionsgang stank ihm, im wahrsten Wortsinn, selbst durch die Gasmaske hindurch. Er platschte mit seinen großen Füßen, Schuhgröße 44, weiter. Die Gummistiefel mit Stahlkappen waren praktisch, so behielt er trockene Füße.
    Außerdem schützten sie seine Haut vor Säuren und Krankheitskeimen.
    Plötzlich schoß eine Krallenhand mit Schwimmhäuten zwischen den Fingern aus der gurgelnd dahinfließenden Abwasserbrühe. Sie packte einen der Arbeiter am Fuß und riß ihn in die Abwässer hinein.
    Der Mann brüllte gellend. Die drei anderen wirbelten herum. Die Lichtstrahlen ihrer Helmlampen stachen in die trübe Finsternis und durch den Brodem der Abgase.
    Der Kanalarbeiter, ein Farbiger, wehrte sich verzweifelt. Er kämpfte mit einem langschwänzigen Monster mit Zackenschwanz und einem flachen, reptilienartigen Kopf mit großen, runden, froschartigen Glotzaugen. Es hatte einen Rachen mit Zahnreihen, die an die eines Hais erinnerten.
    Alles in allem, soweit man es erkennen konnte im trüben Licht, war es Einsachtzig bis zwei Meter groß, wobei der Schwanz nicht mitgerechnet wurde. Eine Kreuzung zwischen einem amphibienartigen Molch und einem aufrechtgehenden Lebewesen. Es erinnerte Flaherty an das »Monster aus der Lagune«, das er in einem alten Horrorfilm gesehen hatte.
    Jetzt wussten er und die anderen, was die Ratten vertrieben – oder gar aufgefressen – hatte. Blut floß in das schmutzige Wasser, während das Ungeheuer den sich verzweifelt wehrenden Kanalarbeiter umbrachte.
    Es zerfetzte ihn förmlich, wie eine Strohpuppe, nur, dass bei ihm Blut herauskam, mit seinen Klauen und Zähnen. Der Arbeiter verlor seinen Helm, der sofort unterging, die Gasmaske wurde ihm abgerissen.
    DiMaggio zog seine Pistole. Doch Flaherty, der rauflustige Ire, sprang ihm in die Schussbahn. Er schwang seine Feuerwehraxt.
    »Da hast du, du Bestie, dir werde ich geben, einen von meinen Leuten umzubringen!«
    Blutüberströmt, verstümmelt, mit zerfetztem Gesicht sank der Kanalarbeiter, der sich in den Klauen der Bestie befand, nieder. Flaherty führte einen krachenden Schlag mit der Feuerwehraxt.
    Sie traf den Schädel des Monsters – und prallte ab. Seine Haut mußte aus einem ungeheuer zähen Material bestehen. Der Schlag war mit solcher Wucht geführt, dass die Axt dem bulligen Flaherty fast aus den Händen geprellt wurde. Er wankte und verlor das Gleichgewicht.
    »Aus dem Weg!«, brüllte DiMaggio. »Ich knalle das Biest ab.«
    Der dritte Kanalarbeiter stand vor Schreck stocksteif da, auf die Stelle gebannt. DiMaggio, der Vorarbeiter, fuchtelte mit der Pistole. Doch Flahertys breiter Rücken verdeckte das Monster so, dass er keinen gezielten Schuß anbringen konnte.
    Da zuckte der lange Zackenschwanz der Bestie vor und ringelte sich um das rechte Fußgelenk des Sektions-Oberinspektors Flaherty. Die in der Kanalisation hausende Bestie riß ihn um.
    Flaherty brüllte und verschwand in der stinkenden Brühe. Jetzt hatte DiMaggio freie Schussbahn. Er feuerte sechs Hochgeschwindigkeitsgeschosse ab, die alle genau die Brust des Monsters trafen. DiMaggio war bei der Army gewesen und ein ausgezeichneter Schütze. Er war Mitglied in einem Rod and Gun-Club und übte sich regelmäßig am Schießstand.
    Daheim hatte er einen ganzen Schrank voller Pokale, die er beim Wettschießen gewonnen hatte.
    Er feuerte also. Die Schüsse krachten wie Explosionen und schienen die Kanalwände zu sprengen und auseinanderzutreiben. Das Monster zuckte nicht einmal mit der Wimper, sofern es eine hatte.
    Es blieb einfach stehen. Die panzerartige Schuppenhaut an der Brust erhielt kleine Dellen. Abgeplattet fielen die Geschosse herab, deren kinetische Energie abrupt abgebremst und aufgezehrt worden war. Das widersprach den Gesetzen der Physik, betreffend die allgemein bekannte Materie.
    Die Kugeln hätten entweder eindringen oder als Querschläger abprallen müssen. Das Amphibienwesen – es hatte zweifelsfrei zwei übereinander angeordnete Kiemen an jeder Seite des Halses – gab ein bellendes Geräusch von sich. Es konnte bei ihm das Pendant zu einem höhnischen Lachen
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