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Genom

Genom

Titel: Genom
Autoren: Alan Dean Foster
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den Faden herausgefunden hatten. Das meiste wusste der Alligatormann bereits aufgrund der hastigen Analyse in seinem eigenen Labor. Die Details hinsichtlich der unergründlichen Zerebralimplantate, ihrer Natur und der Tatsache, dass sie bisher nur bei Menschen in einem gewissen Alter, die schiefgelaufene Melds hinter sich hatten, gefunden worden waren, sowie der ganze Rest war ihm jedoch völlig neu. Als Ingrid bemerkte, dass er jedes ihrer Worte aufzeichnete, beendete sie ihren Bericht resigniert und verunsichert.
    »Jetzt wissen Sie alles, was wir wissen. Jetzt sagen Sie uns, was Sie herausgefunden haben. Was Sie Nennenswertes in Erfahrung bringen konnten, nachdem Sie und Whispr getrennt worden sind.«
    »Ich denke, das dürfte Sie sehr interessieren, Doktor.« Gators Tonfall klang nun nicht mehr freundlich, sondern ernst. »Ich weiß leider nichts über das, was auf Ihrem Speicherfaden ist – falls es dort überhaupt etwas zu finden gibt. Was ich jedoch herausfinden konnte, nachdem ich meinen Kopf in Form von zahlreichen ausgesprochen verdeckt ausgeführten Erkundigungen aus dem Wasser gesteckt habe, ist, dass es angeblich tatsächlich eine Firma geben soll – wobei ich dasangeblich betonen muss –, die an einem Herstellungsprozess arbeitet, der die Verwendung metastabilen metallischen Wasserstoffs ermöglichen würde.«
    Daraufhin musste sich Whispr einmischen. »Für die Speicherung? Oder die Art von Implantaten, von der Ingrid gerade erzählt hat? Hast du etwas herausgefunden, das erklären könnte, wie diese implantierten Geräte verschwinden können, bevor man sie untersuchen kann?«
    »Diese ganze Verschränkung? Nein, wie das bewerkstelligt werden kann, weiß ich nicht. Für mich klingt das wie Magie.« Er warf Ingrid einen bedeutungsvollen Blick zu. »Aber das gilt auch für die Fähigkeit, unter terrestrischen Bedingungen herzustellen und erst recht dafür, etwas daraus zu bauen. Aber das sind wie gesagt nur Gerüchte. Nichts Handfestes.«
    »Wir geben Ihnen Fakten und bekommen dafür Klatsch und Tratsch«, knurrte Ingrid.
    Der Alligatormann ließ sich von ihrer Unzufriedenheit nicht beeindrucken. »Das ist mehr, als Sie vorher hatten.«
    »Wie heißt diese Firma?«, wollte Whispr wissen. Gator sah an ihm vorbei und pulte an einem vorstehenden Zahn herum.
    »Saft.«
    Ingrid verzog das Gesicht. »Was soll das denn nun wieder heißen?«
    »Erlauben Sie mir, Sie aufzuklären«, mischte sich Wizwang ein, der auf seinem besonderen Stuhl saß. »Ich glaube, Ihr Freund mit der schuppigen Haut spricht vom Südafrikanischen Handelsverbund. Er wird üblicherweise abgekürzt, hat aber den Spitznamen ›Saft‹ erhalten, manche nennen ihn auch ›Saft, Inc.‹, wenn sie den wirtschaftlichen Bezug verdeutlichen wollen.«
    »Oh«, meinte die zurechtgewiesene Ingrid leise, »den Namen kenne ich natürlich, auch wenn ich nie direkt mit diesen Leuten zu tun hatte.«
    »Warum sollten Sie auch?«, bemerkte ihr Gastgeber. »Medizinische Technologie kauft man nun mal nicht direkt bei ihnen. Sie verwenden das, was Sekundärunternehmen aufkaufen und dann über die Versorgungskette an Händler vor Ort weitergeben. Der stellt natürlich sehr viele Produkte her und handelt auch mit Rohmaterial. Ein Konsortium dieser Größe und mit einer solchen Macht wäre sehr interessiert daran, eine Substanz wie ebenso im Rohzustand wie auch in Form fertiger Handelswaren zu verkaufen.« Er machte eine theatralische Verbeugung an Gator gewandt.
    »Ich gratuliere Ihnen, dem wahr gewordenen Traum aller Gesichts- und Kieferchirurgen. Es mag nur ein Gerücht sein, aber eines, das durchaus auf der wirtschaftlichen Realität beruhen könnte und dem weiter auf den Grund gegangen werden sollte.« Er wandte sich erneut an Ingrid. »Und was Sie angeht, Meisterin der Eleganz und des Wissens und nicht zuletzt zweier wohlgeformter …«
    »Wir werden dem nachgehen«, fiel sie ihm ins Wort. »Das ist der einzige echte Hinweis, den wir finden konnten.« Sie sah den selbstzufriedenen Gator ernst an. »Wie nebulös die Fakten, auf denen er beruht, auch sein mögen. Nicht wahr, Whispr?«
    Die Reaktion ihres Gefährten war vor allem aufgrund seines Mangels an Begeisterung bemerkenswert. »Ich weiß nicht, Ingrid.« Er sah von ihr zu Gator und zu Wizwang hinüber, um schließlich auf seine nervös zuckenden Füße hinabzublicken. »Wenn Gators Informationen korrekt sind und es wirklich der ist, der dahintersteckt, dann erklärtdas trotzdem noch nicht alles.
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