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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger
Autoren: Paige Anderson
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hereinzulocken. Als sie endlich ihren Geist erfüllte, weigerte sie sich jedoch schlicht und ergreifend , ihr eine Antwort zu geben. Sie schob die Magie, drängte sie, versuchte , sie zu überreden. Doch sie schlängelte sich lediglich beharrlich um sich selbst.
    Ihre Atmung beschleunigte sich, als die einzige Hoffnung auf Erfolg sich vor ihren Augen zu verflüchtigen schien. Nein. Genug war genug. Sie mochte die Magie, liebte sie , als wäre sie ein realer Mensch. Sie gab ihr Trost und munterte sie auf. Doch nun stand mehr auf dem Spiel, als Mercy bereit war zu setzen. Wut kroch in ihr hoch, nahm ihr den ohnehin schon knappen Atem. Wenn die Magie nicht das tun wollte , was Mercy beabsichtigte, das s sie tat, dann würde sie es eben erzwingen. Mit energischem Griff umfasste sie die Magie und zerrte sie regelrecht in ihren Kopf. Sie bereute es nicht, sogar als ein brennender Schmerz ihre Sinne erfüllte. Die Magie gab schließlich nach und zeigte ihr ein Bild. Doch es war nicht das, was Mercy sehen wollte. Es war der blutüberströmte Darian, wie er leblos von der Decke baumelte. Die weinende Mercy, wie sie sich still in ihr Schicksal fügte. Kopfschüttelnd riss sie sich los.
    Das will ich nicht sehen!, brüllte sie in ihren Kopf. Die Magie wollte ihr nicht helfen, wollte ihr mit allen Mitteln zeigen, dass sie einen Fehler beging, dass es keinen Sinn hatte , einen Rettungsversuch zu unternehmen. Denn das Ergebnis stand bereits fest. Doch sie glaubte nicht daran. Visionen konnte man ändern. Die Zukunft war nicht in Stein gemeißelt, es war immer noch das Schicksal, das das letzte Wort hatte. Und in diesem Augenblick nahm Mercy ihr Schicksal eigenmächtig in die Hand.
    Wutentbrannt riss sie ihre Mauer ein. Schleuderte die Steine in hohem Bogen davon. Ihr Zorn kannte keine Grenzen. Sie zertrümmerte ihre Mauer , und mit jedem Schlag wuchs ihr Zorn nur noch um ein Vielfaches. Sie war wütend auf sich selbst, wütend auf die Situation, wütend auf die ganze beschissene Welt. Als sie die letzten Reste ihrer Mauer geistig zur Seite schnippte, forderte ihr Zorn seinen Tribut. Höllische Schmerzen überkamen sie , und in ihrem Kopf explodierten hundert kleine, scharfkantige Splitter, welche sich wiederum schmerzend in ihr Fleisch bohrten. Sie presste ihre Handflächen an ihre Schläfen und sank leise wimmernd auf ihre Knie. Die kleinen Steinchen des Schotterwegs unter ihr gruben sich in ihre Haut . Doch im Vergleich zu ihrem Kopf war das Gefühl schon fast angenehm. Mit eiserner Entschlossenheit kämpfte sie gegen die drohende Ohnmacht an. Die Magie erfüllte jeden Zentimeter ihres Körpers, was dazu führte, dass ihre Haut zu spannen begann, als wäre sie eine zu enge Hülle. Sie kämpfte mit allem , was sie hatte, trieb ihren Körper an den Rand des Zumutbaren.
    Ich will wissen , wo er ist! Sie zwang die Magie dazu, ihren Willen zu befolgen und sich ihren Befehlen zu beugen. Die Schmerzen steigerten sich. Blut troff aus ihrer Nase, doch sie ignorierte es und hörte nicht auf.
    Und da war es. Ein nahezu erhabenes Gefühl breitete sich in ihren schmerzgeplagten Gliedern aus, als die Magie sich schließlich geschlagen gab. Die Schmerzen waren immer noch da, doch sie wurden überschattet vom reinen Gefühl der Macht. Sie hatte es geschafft. Magie strömte aus jede r Pore ihres Körpers. Sie nahm einen tiefen Atemzug, stand auf und ging entschlossen zu einem der Häuser vor ihr. Sie wusste nun , wo er war. Und auch , wer sie dort alles erwartete. Sollten sie und Darian heute Abend sterben, würde sie dafür sorgen, dass Darians Entführer sie begleiteten.
     
    *
     
    Weißes Rauschen drang in Darians Ohren. Ähnlich einem alten Fernseher, der nach Sendeschluss flackernd vor sich hin brummte. Nur schleppend kam sein Bewusstsein wieder zurück. Nachdem sein Kopf aufgehört hatte , sich wie ein Kirmeskarussell zu drehen, versuchte er sich zu orientieren. Sein Verstand funktionierte noch. Er erinnerte sich an den riesenhaften Satyr, das Auto, die Frau. Danach war nur noch Leere in seinem Kopf. Dieser Bastard musste ihn mit einer Injektion betäubt haben. Doch warum hatte er sich nicht gewehrt?
    Die Luft hatte sich verändert. Gerade als er sich in Erinnerung rufen wollte, was genau mit ihm geschehen war, bemerkte er, dass sich die Luft um ihn herum immer noch merkwürdig dick anfühlte. Nur mit viel Mühe konnte er überhaupt seinen Brustkorb genügend bewegen, um zu atmen . Er fühlte sich, als schwebe er in einer riesigen
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