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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger
Autoren: Paige Anderson
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innerhalb ihrer Truppe war klar geregelt. Ihr Anführer Mennox spielte die Chefkarte selten aus, das änderte aber nichts an der Befehlskette.
    „Was hast du rausgefunden?“ Liams Stimme klang versöhnlich, das schlech te Gewissen plagte ihn. Gut.
    „Fehlanzeige. Lucius hat nichts gesehen oder gehört.“ Also kehrten sie ohne brauchbare Ergebnisse zum Hauptquartier zurück. Noch nicht einmal ein ordentlicher Kampf. Was davon ihn mehr störte, konnte er nicht aus machen.
    „Dann hat wenigstens einer von uns beiden was herausgefunden.“
    Darian blieb am Treppenabsatz stehen. „Was?“
    „Eine entspannte Frau redet wie ein Wasserfall“, erwiderte Liam. Seine Mundwinkel zuckten. Unfassbar. Er hat die Informationen aus der Frau rausgevögelt.
    „Was hat sie gesagt?“
    „Na ja, es war mehr ein Stöhnen.“
    „Liam!“
    „Man hat nach uns gefragt“, beendete er seinen Satz.
    „Uns?“
    Sie stiegen die Treppe hoch , und die Luft klarte auf. Das Atmen fiel ihm leichter. Er war froh, den muffigen Keller hinter sich zu lassen .
    „Nach dem Clan.“
    „Jedes Halbwesen auf der Welt weiß, dass wir in der Stadt sind. Hat etwa ein Mensch nach uns gefragt?“ Soweit sie informiert waren , wussten die Menschen nichts von der Existenz der Übernatürlichen. Sie wiegten sich in dem Glauben, sie seien allein auf der Welt. Und das sollte so bleiben.
    „Nein. Es waren Übernatürliche.“
    Seltsam. Oben angekommen blieben sie einen Moment stehen. Es war eine vage Spur, aber besser , als mit leeren Händen zurückzukehren.
    Wie ein heißer Blitz durchfuhr es seinen Körper, die Glieder verspannten sich und sein Kopf fuhr herum. Ein Geruch, so tief in seinem Geist verankert, dass ein Irrtum ausgeschlossen war, wehte über die Gasse zu ihm.
    „Satyr“, flüsterte er und lief los. Liam war dicht hinter ihm. Er spürte die Hitze, die sein Kamerad abstrahl t e , in seinem Nacken. Adrenalin jagte durch seine Adern, schärfte seine Sinne. Seine Instinkte jubelten. Endlich konnte er seiner wahren Berufung nachkommen. Ein Abend ohne Kampf war wie eine Woche strikte Diät. Er war am Leben, aber alles brannte auf Sparflamme.
    Noch bevor sie um die Ecke kamen, hatte er sein Katana gezogen. Die Klinge wog leicht in seinen Händen, passte sich seinen Fingern an. Jetzt war er vollständig.
    Schwerer Blutgeruch überlagerte die Satyrwitterung. Liams Knurren trieb seine Schritte an. Wenn einer dieser dämonischen Bestien an seinem Opfer zu g ange war, zählte jede Sekunde.
    Liam rief ihm etwas zu, doch er verstand die Worte nicht. Sein Blut rauschte in seinen Ohren, an diesem Punkt angelangt, konnte nicht einmal ein Güterzug ihn aufhalten. Neben einem Müllcontainer entdeckte er seine Beute. Die weiße Haut hob sich stechend vom dunklen Grund der Gasse ab. Er packte ihn am Nacken, woraufhin der Satyr quietschend aufheulte. Ein rostiges Messer fiel klappernd auf den Asphalt.
    Darian spürte die Wirbel unter seinen Fingern knacken und lockerte den Griff. Er würde den Blutruf seines Katanas nicht ignorieren. Blitzschnell warf er den Satyr gegen die Backsteinwand. Bevor d er auf dem Boden auf schlagen konnte, stand er hinter ihm, fasste in den hellen Haarschopf und schwang seine Klinge. Das Geräusch von durchtrenntem Fleisch und splitternden Knochen durchdrang das Rauschen in seinen Ohren. Warmes Blut spritzte ihm ins Gesicht. Das kurze Glücksgefühl, das seinen Körper eroberte, verebbte rasch. Bei allem , was heilig war, er hasste diesen Ab schaum. Und gleichzeitig brauchte er sie, um seine Existenz zu rechtfertigen.
    „Schon gut“, hörte er Liam sagen. Angewidert warf Darian den abge trennten Kopf in den Container und drehte sich um. Das Opfer lag noch immer an Ort und Stelle. Eine junge Elfe, kaum hundert Jahre alt. Er konnte das Blut riechen, es war nicht arteriell, sie kam noch einmal mit dem Schrecken davon. Liam beugte sich runter und betastete ihr Gesicht. Sofort hellten sich ihre Züge auf.
    „Du hast mich gerettet“, flüsterte sie.
    „Das ist unsere Aufgabe, nicht?“ Mit einem Lächeln, das die Arktis zum Schmelzen brachte , half er ihr auf die Füße. Darian verdrehte die Augen und säuberte seine Klinge.
    „Du bist vom Drachenclan! Die Beschützer unserer Art!“
    Na toll. Darian hatte die Frau nicht gerettet, damit sie an Hyperventilation starb.
    „Live und in Farbe“, sagte Liam und half ihr auf die Beine.
    „Darf ich ein Foto machen? Meine Freundinnen werden ausrasten , wenn sie das sehen!“ Sie wartete
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