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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger
Autoren: Paige Anderson
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Ablenkungsmanöver , um genau das zu tun, womit keiner von ihnen rechnete? In das Anwesen eindringen und dort einen Überfall starten? Normalerweise hätte er einen Satyr sofort in der Luft zerfetzt, bevor dieser auch nur seinen Mund aufgemacht hatte. Doch er hatte diesen hier nicht einmal kommen hören. Dazu roch dieser Satyr auch noch anders. Darian verspürte keinen unbändigen Zorn, keine Wut. Es war etwas, was viel gefährlicher war, als alles , womit ein Satyr zu rechnen hatte, wenn er Darian im schlechtesten aller Momente über den Weg lief. Die nackte Angst. Sie schlängelte sich langsam, hinterlistig, seine Wirbelsäule entlang, um sich schließlich in all seinen Gliedern auszubreiten. Langsam ließ er die tote Frau in seinen Armen zu Boden gleiten, um sich zu erheben.
    „Mercy ist wohl das, was normale Männer als attraktiv bezeichnen würden. Ich persönlich finde ihr Äußeres lediglich durchschnittlich. Durchschnittliche Figur, durchschnittliche Größe, durchschnittliche Haare. Das einzig Interessante an ihr sind ihr Stolz und ihre beeindruckenden Kräfte, wenn es darum geht , ihr Mündel zu beschützen. Aber am Ende sind es doch nur menschliche Kräfte. Unterdurchschnittlich.“ Die Worte brannten sich in Darians Kopf, fraßen sich in sein Innerstes. Nur mit Mühe konnte er sich beherrschen. Fest ballte er die Hände zu Fäusten, um das Zittern zu verbergen. Er musste ihn sehen. Musste sehen , mit wem er es zu tun hatte, denn sein Geruch ähnelte zwar dem eines Satyrs, war jedoch von etwas anderem durchsetzt. Langsam drehte er sich um. Er stand gute zehn Meter von ihm entfernt vor einem älteren Ford. Die Arme vor der Brust verschränkt, hatte er nicht einmal eine Waffe auf ihn gerichtet. Er musste ziemlich überzeugt von sich sein, was so ganz und gar nicht zum Wesen eines Satyrs passte. Ebenso wenig wie seine Größe und Statur. Was war das?
    „Komm mit und ihr wird nichts geschehen. Du kannst dich selbst davon überzeugen. Wir wollen nur mit euch reden.“ Seine Stimme klang selbstbewusst , und Darian beschlich das Gefühl, dass er die Wahrheit sagte. Vielleicht wollte er tatsächlich nur mit ihm reden. Doch worüber sollte sich ein Satyr mit ihm unterhalten wollen?
    „Schickt Baltes dich?“ Aufmerksam beobachtete er die Reaktion seines Gegenübers.
    „Ja.“ Die Wahrheit. Ganz was Neues. Darian betrachtete den Satyr nochmals eingehend. Er war zwar größer und vermutlich auch stärker als seine Verwandten, jedoch stellte er keine größere Gefahr für Darian dar. Wenn er also mit ihm ginge und es entpuppte sich tatsächlich als eine Falle, würde er jeden töten , der ihm in den Weg kam. Und würde Baltes ein für alle Mal ein Ende bereiten. Wenn Mercy allerdings wirklich bei ihnen war, wäre er zur Stelle , um sie zu retten, wie auch Max. Grundgütiger, Max. Sie waren stark, alle beide. Es war ihnen nichts geschehen , und wenn doch … er wollte gar nicht daran denken. Einer Sache war er sich jedoch zu einhundert Prozent sicher. Dieser satyrische Bastard da vorn würde diese Nacht nicht überleben. Ungeachtet dessen, welche Wahrheit hinter diesem Theater steckte. Niemand bedrohte seine Frau oder seine Familie und kam ungestraft davon.
    Darians Stiefel schlugen hart auf dem Asphalt auf, als er sich dem Wagen näherte. Er ließ sich nicht mehr dazu herab , mit der Kreatur zu reden, sondern nickte lediglich in seine Richtung. Er schien zu verstehen, denn als Darian bei ihm angelangt war, trat er zur Seite, um die hintere Tür des Wagens zu öffnen. Aus der Nähe betrachtet, wirkte er noch weniger wie ein Satyr. Zielgerichtet sahen ihn dunkelrote, fast schwarze Augen abschätzig an. Keine Anzeichen von Furcht, sondern die pure Selbstsicherheit stand darin geschrieben. Noch bevor er die Tür ganz geöffnet hatte, schlug Darian ein Geruch nach faulen Mottenkugeln entgegen. Im Auto saß eine ältere Frau, die leicht vor und zurück wippte und dabei unentwegt etwas vor sich hin murmelte. Doch ehe er sich die Frau näher ansehen konnte, veränderte sich die Luft. Es war , als ob sich die klare Nachtluft zu einem sirupartigen Gemisch gewandelt hätte. Sie dämpften seine Sinne und Bewegungen. Legten sich schwer auf seine Brust, sodass er kaum noch Luft bekam. Den kleinen Stich am Hals spürte er kaum , bevor er auf dem Boden aufschlug und das Bewusstsein verlor.
     
    *
     
    Mit hämmerndem Herzen schreckte Mercy hoch. Schweiß lief ihren bloßen Rücken hinab , und ihr Mund war staubtrocken. In Panik
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