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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger
Autoren: Paige Anderson
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Waffe von deinem Kopf weg. Nimm die verfluchte Waffe weg. Er hatte sich mittlerweile einigermaßen aus den Ketten befreit, wollte jedoch keinen Vorstoß wagen, solange sie sich selbst mit der Waffe bedrohte.
    „Wenn du mit uns gehst , wird niemandem etwas passieren.“ Stille. „Leg die Waffe weg und komm mit uns. Wir werden den Krieger befreien , und keinem geschieht etwas.“
    „Lass ihn zuerst frei. Dann komme ich mit.“ Braves Mädchen. Sie wusste, dass er sie retten würde und sie nirgendwo hingehen musste.
    „Nein. Er würde uns alle töten. Das weißt du.“ Die Hexe bewegte sich einen Schritt auf Mercy zu. Sofort legte sie einen Finger auf den Abzug, woraufhin die Hexe ihre Bewegung einstellte. Darians Herz geriet aus dem Takt.
    „Der Meister will sie lebend“, klang die dunkle Stimme des Satyrs durch die Halle.
    „Hör mal zu , Mädchen, langsam endet meine Geduld. Und ich langweile mich nicht gern.“ Ein süffisantes Lächeln umspielte die dünnen Lippen der Hexe. Das war nicht gut. Ganz und gar nicht gut.
     
    *
     
    Mercy hatte keine Ahnung , was sie tat. Sie fand keinen anderen Ausweg, als sich die Waffe an ihre Schläfe zu halten. Gott wusste, dass sie bereit war , ihr eigenes Leben für Darian zu geben. Wenn es wirklich das war, was sie alle wollten, war es eine gute Lösung. Sie wog alle Möglichkeiten gegeneinander ab. Sie konnte unmöglich beide erschießen. Der Satyr war ihr körperlich um einiges überlegen. Demnach wäre er in ein paar Sekunden bei ihr, sobald sie die Hexe erschossen hätte. Andererseits könnte sie den Satyr wohl kaum mit einem einzigen Schuss töten , und für einen zweiten hätte sie keine Zeit mehr.
    Sie musste ihre Augen dazu zwingen, nicht zu Darian zu wandern. Sie konnte nur einen kurzen Blick auf ihn erhaschen, das genügte bereits vollkommen. Das stetige Pulsieren der Magie in ihr nahm einen bedrohlichen Rhythmus an, als sie das glitzernde Blut an seinen Armen sah. In seinem Gesicht sah sie eine Mischung aus Sorge und Zorn. Sie war stets darauf bedacht , ihre Schilde oben zu lassen, damit nichts und niemand ungefragt in ihrem Kopf auftauchen konnte. Sie verwandelte ihre Mauer von einer dichten Steinmauer zu einer feinen Membran. Die Magie konnte ungehindert in sie hinein fließen, aber andere Gedankenströme wurden weiterhin ausgesperrt. Die Kopfschmerzen befanden sich mittlerweile auf einem erträglichen Level, sodass es ihr nicht mehr so schwer fiel , sich zu konzentrieren. Sie hatte die Schmerzen unter Kontrolle, ganz im Gegensatz zu ihren Emotionen.
    Wut, Zorn, Trauer und Sorge überfluteten ihren Verstand. Sie spürte die Magie in sich. Jedoch war sie nicht die Einzige , die Magie in sich trug. Der zu groß geratene Satyr flackerte seltsam rötlich, aber die Magie schien ihn nicht zu durchdringen. Es war mehr ein Nebel, der um ihn herum schimmerte. Die Hexe jedoch, das merkte sie auf den ersten Blick, war durchtränkt von Magie. Es war kein ruhiges, gelbes Leuchten, wie das von Myrell. Diese Frau war böse , und sie hatte die Magie ebenso besudelt wie ihre Seele. Die Magie, die die Hexe umgab, war dunkel gefärbt. Und diese Hexe schien mittlerweile keine Lust mehr zu haben, sich mit Mercy zu unterhalten.
    Kaum hatte sie diesen Gedanken gefasst, spürte sie einen brennenden Schmerz in ihrer Hand. Erschrocken warf sie die Waffe zu Boden, die sich eben noch an ihrer Schläfe befunden hatte . Ihre Handfläche war übersät von kleinen Brandblasen. Was zum … ? Noch bevor sich Mercy der Situation richtig bewusst wurde, war es auch schon passiert. Ihr Blick fiel auf Darian, der sich mit schmerzerfülltem, aber wild entschlossenem Gesichtsausdruck wie in Zeitlupe nach vorn lehnte. Seine Handgelenke waren blutig angeschwollen, aber er hatte es geschafft , si ch von den Ketten zu befreien. Die weißen Steine auf dem Boden glühten unheilvoll, als er sich ihnen näherte. Sobald er die unsichtbare Linie berührte, bildeten sich überall auf seiner Haut feine, aber stark blutende Schnitte. Je mehr er sich nach vorn lehnte, desto mehr Schnitte überliefen sein Gesicht, seine Arme sowie seinen Hals.
    Alle Vorsicht in den Wind schießend, wollte sie zu ihm hinstürzen, kam allerdings nicht weit. Ein unsichtbarer Stoß schleuderte sie rücklings zu Boden. Er traf sie so hart, dass ihr die Luft aus den Lungen wich. Ihr erschrockenes Aufkeuchen verlieh Darian jedoch das letzte bisschen Kraft, das er benötigte , um endlich aus dem Bannkreis auszubrechen. In wilder Raserei
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