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Geliebter Fremder

Geliebter Fremder

Titel: Geliebter Fremder
Autoren: Sylvia Day
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schlicht diese Geste auch war, so sinnlich wirkte sie doch. »Ich habe alles gründlich durchdacht. Wir sind aus vielerlei Gründen wie füreinander geschaffen.«
    Sie schnaubte. »Gray, Sie haben ja keine Ahnung, wie falsch Sie liegen.«
    »Lassen Sie mich ausreden, Pel. Ich brauche eine Ehefrau.«
    »Aber ich brauche keinen Ehemann.«
    »Sind Sie sich da sicher?«, fragt er und sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Das glaube ich aber doch.«
    Isabel verschränkte die Arme und lehnte sich zurück. Er mochte verrückt sein, war aber definitiv auch interessant. »Ach ja?«
    »Denken Sie doch mal nach. Ich weiß, Sie mögen Ihre Liebhaber wirklich gern, aber irgendwann müssen Sie sie wegschicken, und zwar nicht aus Langeweile. Daran liegt es nicht. Nein, Sie müssen sie freigeben, weil sie sich alle in Sie verlieben und dann mehr wollen. Da Sie sich weigern, mit verheirateten Männern ins Bett zu gehen, sind Ihre Liebhaber alle frei und wollen Sie heiraten.« Er verstummte kurz. »Aber wenn Sie bereits verheiratet wären …« Gray ließ den Satz unbeendet.
    Sie starrte ihn an. Dann blinzelte sie. »Was zum Teufel haben Sie bei einer solchen Ehe zu gewinnen?«
    »Viel, Pel. Sehr viel. Ich wäre von diesen Debütantinnen erlöst, die nur an Heirat denken, meine Mätressen würden verstehen, dass ich Ihnen nicht mehr geben kann, meine Mutter –« Er erschauerte. »Meine Mutter würde mir nicht mehr geeignete Partien vorschlagen, und ich hätte eine Frau, die nicht nur angenehm und charmant ist, sondern auch keine dummen Ideen über Liebe, Treue und Verpflichtungen im Kopf hat.«
    Aus einem seltsamen und unerklärlichen Grund verspürte Isabel plötzlich Zuneigung zu Gray. Im Gegensatz zu Pelham setzte er einem armen Kind keine Flausen über unsterbliche Liebe und Hingabe in den Kopf. Er schloss keinen Ehehandel mit einem Mädchen, das ihn vielleicht lieben lernte und dann wegen seiner Untreue verletzt wurde. Und er freute sich, einen Bastard zu haben, was darauf schließen ließ, dass er beabsichtigte, für ihn zu sorgen.
    »Was ist mit Kindern, Gray? Ich bin nicht mehr jung, und Sie brauchen doch einen Erben.«
    Da zeigte er sein berühmtes Herzensbrecherlächeln. »Keine Sorge, Isabel. Ich habe zwei jüngere Brüder, Michael und Spencer, von denen der eine bereits verheiratet ist. Da sie Kinder haben werden, können wir diese Aufgabe vernachlässigen.«
    Isabel stieß ein halb ersticktes Lachen aus. Allein dass sie darüber nachdachte … war lächerlich!
    Doch sie hatte Markham weggeschickt, so sehr sie es auch bedauerte. Er war verrückt nach ihr, der Narr, und sie hatte ihn selbstsüchtig fast zwei Jahre lang an sie gebunden. Es war Zeit für ihn, eine Frau zu finden, die seiner würdig war. Eine, die ihn so liebte, wie sie es nicht konnte. Ihre Fähigkeit, dieses komplizierte Gefühl zu empfinden, war eines Morgens mit Pelham auf einem Feld gestorben.
    Isabel blickte wieder zum Porträt des Earls und bedauerte zutiefst, Markham Schmerz zugefügt zu haben. Er war ein guter Mann, ein zärtlicher Liebhaber und ein großartiger Freund. Außerdem war er der dritte Mensch, dem sie durch ihr Bedürfnis nach körperlicher Nähe und sexueller Erfüllung das Herz gebrochen hatte.
    Sie dachte oft an Lord Pearson und seine Verzweiflung, nachdem sie ihn fortgeschickt hatte. Sie war es leid, die Gefühle anderer zu verletzen, und warf es sich auch oft vor, wusste aber, dass sie so weitermachen würde. Das Bedürfnis des Menschen nach Nähe forderte sein Recht.
    Es stimmte, was Gray sagte. Als verheiratete Frau konnte sie vielleicht eine echte körperliche Freundschaft mit einem Mann genießen, ohne ihm falsche Hoffnungen zu machen. Und sie würde sich gewiss niemals Sorgen machen müssen, dass Gray sich in sie verliebte. Zwar schützte er unsterbliche Liebe zu einer Unbekannten vor, hatte aber ständig nebenbei Affären. Wie Pelham war er unfähig, jemanden tief und beständig zu lieben.
    Doch konnte sie noch untreu sein, nachdem sie selbst erfahren hatte, wie viel Schmerz es verursachen konnte?
    Der Marquess neigte sich vor und nahm ihre Hände. »Sagen Sie Ja, Pel.« Er sah sie mit seinen strahlend blauen Augen flehentlich an, und sie wusste, dass ihre Affären ihm gleichgültig sein würden. Schließlich würde er zu sehr mit seinen eigenen beschäftigt sein. Es war ein Handel, den er ihr vorschlug, mehr nicht.
    Vielleicht war sie zu erschöpft, um richtig nachzudenken, aber schon zwei Stunden später fand sich
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