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Geliebter Fremder

Geliebter Fremder

Titel: Geliebter Fremder
Autoren: Sylvia Day
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nicht sagen«, grollte er. »Wie könnte ich das vergessen?«
    Er barg sein Gesicht in ihrer Schulterbeuge und atmete ihren Duft ein. Sie war so weich und unschuldig, so süß. »Du hast mir gefehlt.«
    Emily, mittlerweile Lady Sinclair, lachte atemlos auf. »Lügner«, sagte sie und verzog verdrießlich ihre von seinen Küssen geschwollenen Lippen. »Seit unserer letzten Begegnung vor zwei Wochen bist du ziemlich häufig mit dieser Schauspielerin gesehen worden.«
    »Aber du weißt doch, dass sie mir nichts bedeutet. Ich liebe nur dich.«
    Sie hätte es nicht verstanden, wenn er ihr sein Bedürfnis nach wilden, zügellosen Liebesspielen erklärt hätte, genauso wenig wie sie Sinclairs Bedürfnisse nachvollziehen konnte. Sie war zu zart gebaut und zu empfindsam, um so etwas zu genießen. Aus reinem Respekt ihr gegenüber hatte er dieses Vergnügen woanders gesucht.
    »Ach, Gray.« Seufzend fuhr sie ihm durch die Haare an seinem Nacken. »Manchmal denke ich, du glaubtest das wirklich. Doch vielleicht liebst du mich ja einfach so sehr, wie ein Mann wie du dazu in der Lage ist.«
    »Zweifle niemals daran«, sagte er voller Inbrunst. »Ich liebe dich über alles, Em. Und das war schon immer so.« Er streifte ihr die Kapuze ab, warf diese beiseite und trug sie zum Bett.
    Zwar entkleidete er sie geschickt und wortlos, aber innerlich schäumte er. Emily hätte seineBraut sein sollen, als er von seiner Italienreise zurückkehrte, fand er seine Jugendliebe allerdings verheiratet vor. Sie behauptete, es habe ihr das Herz zerbrochen, als er abreiste, und zudem seien ihr Gerüchte über seine Liebschaften zu Ohren gekommen. Sie erinnerte ihn daran, dass er ihr nie geschrieben hatte; daher habe sie geglaubt, er habe sie vergessen.
    Gerard wusste, dass seine Mutter Zweifel bei ihr gesät und dann täglich genährt hatte. In den Augen der Marchioness war Emily unter ihrem Stand. Sie wollte, dass er standesgemäß heiratete, doch diese Pläne würde er durchkreuzen und es ihr damit heimzahlen.
    Wenn Em nur ein bisschen länger an ihn geglaubt hätte, wären sie jetzt verheiratet. Dies hätte ihr Ehebett sein können, das sie nicht vor dem Morgengrauen wieder verlassen musste.
    Wie immer stockte ihm der Atem, als er sie nackt vor sich sah. Ihre Haut schimmerte elfenbeinfarben im Kerzenlicht. Er liebte sie schon, seit er denken konnte. Sie war so wunderschön. Allerdings ganz anders als Pel. Pel war auf eine körperliche Art sinnlich. Ems Schönheit war anders, zarter und zerbrechlicher. Die eine war eine Rose, die andere ein Gänseblümchen.
    Gerard mochte Gänseblümchen sehr.
    Er umfasste mit seiner großen Hand ihre nackte Brust. »Du wirst reifer, Em«, sagte er, als er bemerkte, dass sie voller geworden war.
    Sie legte ihre Hand auf seine. »Gerard«, sagte sie mit ihrer hellen Stimme.
    Er sah sie an, und als er die Liebe in ihrem Blick bemerkte, ging ihm das Herz auf. »Ja, meine Einzige?«
    »Ich bin schwanger.«
    Gerard holte keuchend Luft. Er war vorsichtig gewesen und hatte Pariser benutzt. »Lieber Gott, Em!«
    Ihre blauen Augen füllten sich mit Tränen. »Sag mir, dass du glücklich bist. Bitte.«
    »Ich …« Er schluckte hart. »Natürlich, Liebes.« Aber er musste die naheliegende Frage stellen. »Was ist mit Sinclair?«
    Emily lächelte traurig. »Ich glaube, niemand wird daran zweifeln, dass das Kind von dir ist, doch er wird die Vaterschaft anerkennen. Darauf hat er mir sein Wort gegeben. Ironie des Schicksals: Seine letzte Mätresse hat er entlassen, weil sie schwanger war.«
    Vor lauter Schock zog sich ihm der Magen zusammen. Er legte sie aufs Bett. Sie wirkte engelhaft zart vor dem blutroten Samt seiner Tagesdecke. Gerard zog seinen Morgenmantel aus und legte sich auf sie. »Lauf mit mir weg.«
    Er senkte den Kopf, drückte seinen Mund auf ihren und stöhnte auf, als er ihre süßen Lippen schmeckte. Wenn die Dinge nur anders lägen! Wenn sie nur gewartet hätte!
    »Lauf mit mir weg, Emily«, bettelte er noch einmal. »Wir könnten glücklich zusammen sein.«
    Tränen rannen ihr über die Schläfen. »Gray, mein Geliebter.« Sie nahm sein Gesicht in ihre winzigen Hände. »Du bist so ein leidenschaftlicher Träumer.«
    Er schmiegte sich eng an ihre betörend riechenden Brüste und drängte seine Hüften gegen die Matratze, um seine Erektion zu dämpfen. Mit eisernem Willen beherrschte er seine niedrigeren Instinkte. »Du kannst nicht leugnen, dass du mich willst.«
    »Das ist nur zu wahr«, keuchte sie und
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