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Geliebte der Finsternis

Titel: Geliebte der Finsternis
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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Kopf. »Keineswegs, Madam, das ist zweifellos ein Kracher.«
    Lächelnd ging Cassandra die Kriterien durch, nach denen sie entschieden, ob sie einen Mann mit ins Bett nehmen würden oder nicht. »Milchmänner« waren einigermaßen attraktiv und durften ihnen jederzeit ein Glas Milch ans Bett bringen, »Kracher« standen eine Stufe höher. Und »Knallbonbons« galten als Götter.
    Aber die ultimative Spezies begehrenswerter Männer stellten die »Puderzucker-Donuts« dar. Ein Puderzucker-Donut
war nicht nur irre süß - er gefährdete das konstante Diät-Programm der Freundinnen und flehte sie geradezu an, hineinzubeißen.
    Bisher hatten sie noch keinen Puderzucker-Donut kennengelernt. Aber sie gaben die Hoffnung nicht auf.
    Michelle tippte Brenda und Kat auf die Schultern und zeigte diskret auf den Typen, den sie mit den Augen verschlang. »Knallbonbon?«
    Ohne Zögern schüttelte Kat den Kopf. »Kracher.«
    »Eindeutig Kracher«, bestätigte Brenda.
    »Ach, was weißt du schon, Brenda?«, seufzte Michelle, als die Band ihren Song beendete und eine Pause einlegte. »Wo du doch einen festen Freund hast …«
    Cassandra beobachtete den Mann, der sich jetzt mit seinem Kumpel unterhielt und ein Bier trank. Nein, er ließ ihr Herz nicht höher schlagen. Das gelang ohnehin nur wenigen Männern. Nun, zumindest wirkte er cool und sympathisch, er hatte ein nettes, freundliches Lächeln, und sie verstand, warum er Michelle gefiel.
    »Warum kümmert’s dich, was wir von ihm halten, Michelle?«, fragte sie. »Wenn er dich interessiert, geh zu ihm, und sprich ihn an.«
    »Unmöglich!«, protestierte Michelle entsetzt.
    »Wieso?«
    »Wenn er mich zu dick und hässlich findet …«
    Stöhnend verdrehte Cassandra die Augen. Michelle war eine gertenschlanke Brünette und gewiss nicht hässlich. »Hör mal, Mädchen, das Leben ist kurz. Viel zu kurz. Vielleicht ist er der Mann deiner Träume. Aber wenn du hier herumstehst und ihn anschmachtest, statt die Initiative zu ergreifen, wirst du’s niemals feststellen.«
    »O Gott«, hauchte Michelle, »wie ich dich um dieses Talent beneide, immer nur für den Augenblick zu leben!«

    Cassandra packte ihre Hand, zog sie durch das Gedränge zu dem Mann hinüber und klopfte auf seine Schulter.
    Verwirrt drehte er sich um.
    Während er Cassandra musterte, riss er die Augen auf. Mit ihrer Größe von eins fünfundachtzig war sie daran gewöhnt, dass man sie als Laune der Natur betrachtete. Einen Pluspunkt musste sie ihm immerhin zugestehen - er schien sich nicht beleidigt zu fühlen, weil sie ihn um gut fünf Zentimeter überragte.
    Dann schaute er auf die eins zweiundsechzig große Michelle hinab.
    »Hi«, sagte Cassandra und lenkte seinen Blick wieder auf sich. »Sind Sie verheiratet?«
    »Nein«, antwortete er mit gerunzelter Stirn.
    »Sind Sie in festen Händen?«
    Verstört wandte er sich zu seinem Freund. »Nein.«
    »Schwul?«
    Seine Kinnlade klappte nach unten. »Wie, bitte?«
    »Cassandra!«, zischte Michelle.
    Aber Cassandra ignorierte die Ermahnung und umklammerte die Hand ihrer Freundin, die davonzulaufen versuchte, noch fester. »Also mögen Sie Frauen?«
    »Klar«, murmelte er gekränkt.
    »Sehr gut. Meine Freundin findet Sie nämlich wahnsinnig süß und würde Sie gern kennenlernen. Schätzchen, das ist …« Cassandra verstummte und schob Michelle näher zu ihm.
    Grinsend nickte er der verlegenen jungen Frau zu. »Tom Cody.«
    »Tom Cody«, wiederholte Cassandra, »das ist Michelle.«
    »Hi«, grüßte er und reichte ihrer Freundin die Hand.

    Nach Michelles Miene zu schließen, wusste sie nicht, ob sie Cassandra erwürgen oder ihr danken sollte.
    Schließlich schüttelte sie Toms Hand. »Hi.«
    In der Gewissheit, dass sie sich anfreunden könnten und er beim ersten Date nicht beißen würde, ließ Cassandra die beiden allein und kehrte zu Brenda und Kat zurück. Ungläubig starrten die zwei Freundinnen sie an.
    »Was du soeben getan hast - unfassbar«, japste Kat, sobald Cassandra vor ihnen stand.
    »Wenn du mir jemals so etwas zumutest …« Brenda erschauerte. »… bringe ich dich um.«
    Besänftigend legte Kat einen Arm um Brendas Schultern. »Du kannst sie anschreien, solange du willst, Darling. Aber ich werde dir nicht erlauben, dieses Mädchen zu ermorden.«
    Da musste Brenda lachen, ohne zu ahnen, wie ernst Kat ihre Warnung meinte.
    Kat war seit etwa fünf Jahren Cassandras heimlicher Bodyguard - eine stramme Leistung. Denn die meisten von Cassandras Bodyguards durften
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