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Geliebte der Finsternis

Titel: Geliebte der Finsternis
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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nicht erwarten, ihren Job länger als ungefähr acht Monate auszuüben.
    Entweder fanden sie den Tod, oder sie ergriffen die Flucht, sobald sie merkten, was ihnen drohte. Nach ihrer Ansicht war nicht einmal die exorbitante Summe das Risiko wert, die Cassandras Vater ihnen zahlte, damit seine Tochter am Leben blieb.
    Aber nicht so Kat, sie besaß ein stärkeres Durchhaltevermögen und eine größere Unverfrorenheit als alle Leute, die Cassandra jemals gekannt hatte. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sie - von Kat abgesehen - noch keiner Frau begegnet war, die sie überragt hätte. Fast eins neunzig groß und hinreißend schön, zog Kat alle Blicke auf sich, wo immer sie auch auftauchte. Ihr blondes
Haar reichte bis zu den Schultern, und ihre grünen Augen leuchteten fast überirdisch.
    »Weißt du …«, wandte Brenda sich an Cassandra, während sie beobachteten, wie Michelle und Tom plauderten und lachten. »Wenn ich so selbstsicher wäre wie du, würde ich dafür alles geben. Zweifelst du niemals an dir?«
    »Doch, ständig«, erwiderte Cassandra wahrheitsgemäß.
    »Das merkt man dir nicht an.«
    Weil Cassandra, im Gegensatz zu ihren Freundinnen, nur eine geringe Chance hatte, noch länger als acht Monate zu leben. Deshalb konnte sie sich keine Angst oder Unsicherheit leisten. Ihr Motto lautete: Nimm dir alles, halt es fest, und lauf damit weg.
    Andererseits war sie ihr ganzes Leben lang davongelaufen. Vor den Leuten, die sie töten würden, wenn sie eine Gelegenheit dazu bekämen.
    Und vor ihrem Schicksal, in der Hoffnung, sie könnte das Unvermeidliche irgendwie abwenden.
    Obwohl sie seit ihrem siebten Lebensjahr durch die Welt reiste, hatte sie die ganze Wahrheit über ihr Erbe ebenso wenig herausgefunden wie zuvor ihre Mutter.
    Trotzdem schöpfte sie mit jedem Tag, der heraufdämmerte, neue Hoffnung. Ja, sie hoffte inbrünstig, jemand würde ihr erklären, ihr Leben müsste an ihrem siebenundzwanzigsten Geburtstag nicht enden, und sie würde irgendwo ein paar Monate oder auch nur Tage länger leben …
    »Moment mal!« Brenda spähte zum Eingang der Disco hinüber. »Ich glaube, ich habe unsere Knallbonbons entdeckt, und - Ladys, da sind sogar drei!«
    Amüsiert über den ehrfürchtigen Klang ihrer Stimme, lachte Cassandra, drehte sich um und sah drei fantastische,
sexy Typen eintreten. Alle über eins neunzig groß, mit goldenem Haar und einfach umwerfend.
    Sofort erstarb ihr Gelächter, als ein grausiges, stechendes Prickeln durch ihren Körper strömte - ein allzu vertrautes Gefühl.
    Jenes Gefühl, das ihr Herz immer wieder mit kaltem Entsetzen erfüllte.
    In teure Pullover, Jeans und Parkas gekleidet, musterten die drei Männer die Gästeschar, mit den Augen tödlicher Raubtiere. Und genau das waren sie auch. Unkontrolliert begann Cassandra zu zittern. Die Leute in diesem Lokal ahnten nicht, welche Gefahr ihnen drohte.
    Niemand konnte es ermessen.
    O Gott...
    »He, Cass, mach mich mal mit diesen Jungs bekannt«, verlangte Brenda.
    Cassandra schüttelte den Kopf und schaute Kat warnend an. Dann versuchte sie Brenda von den Männern wegzuführen, aus dem dunklen, hungrigen Blickfeld der Kreaturen zu entfernen.
    Der einzige Vorteil ihres halb apollitischen Daseins bestand in der Fähigkeit, die Artgenossen ihrer Mutter zu erkennen. Und ein Instinkt verriet ihr noch etwas. Diese Männer, die jetzt zwischen den Gästen der Disco hindurchschlenderten und die Frauen verführerisch anlächelten, waren keine gewöhnlichen Apolliten, sondern Daimons.
    Zu dieser bösartigen Brut zählten jene Apolliten, die ihr Leben verlängerten, indem sie Menschen töteten und ihre Seelen stahlen.
    Aus allen Poren ihrer Körper quoll das einzigartige, übermächtige Daimon-Charisma - die Gier nach menschlichen Seelen.

    Auf der Suche nach neuen Opfern ließen sie ihre Blicke umherschweifen.
    Cassandra bezwang ihre Panik. Sie musste fliehen, bevor sie ihr zu nahe kamen und herausfanden, wer sie wirklich war.
    Hastig ertastete sie die kleine Pistole, die in ihrer Handtasche steckte, und sah sich nach einem Fluchtweg um.
    »Zur Hintertür«, wisperte Kat und zog sie mit sich.
    »Was ist eigentlich los?«, fragte Brenda.
    Plötzlich blieb der größte Daimon wie angewurzelt stehen.
    Dann wandte er sich zu den drei Frauen.
    Die stählernen Augen verengt, fixierte er Cassandra mit intensivem Interesse, und sie spürte, wie er versuchte, in ihren Geist einzudringen. Mit aller Kraft wehrte sie sich gegen die Invasion. Zu spät.
    Er
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