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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem
Autoren: A Herries
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Eure Truppen mir ergeben wären, würde ich es schaffen.“
    „Ich bürge für die Ergebenheit der Männer.“ Rachid wandte sich zu Kasim. „Ihr werdet Euer Leben lang unglücklich sein, wenn Ihr sie nicht zurückholt, Hoheit.“
    „Das ist wahr.“ Kasim seufzte. „Sie erwähnte, dass ihr Bruder der Viscount Sefton-Jones ist und dass er in London lebt. Also muss ich dorthin, um sie zu finden.“
    „Habe ich dein Wort, dass du wiederkommst?“ Dem Tode nah, lag Khalid auf seinem Diwan und sah zu Kasim hoch. „Ich weiß, wie viel sie dir bedeutet, mein Sohn, aber ich kann diese Welt nicht verlassen, wenn du mir nicht schwörst zurückzukehren, selbst wenn sie nicht mit dir kommen will.“
    Angesichts des Flehens in Khalids Augen war Kasim außerstande abzulehnen. „Ich gab Euch mein Versprechen im Austausch für Harriets Leben, Hoheit, das wisst Ihr.“
    „Ich hätte nicht diese Drohung ins Spiel bringen sollen. Es geschähe mir recht, wenn du den Schwur als ungültig betrachten würdest.“
    „Abdullah ist ein aufrichtiger junger Mann. Er wird sein Bestes tun, solange ich fort bin.“ Kasim drückte dem Sterbenden die Hand. „Aber Ihr habt mein Wort.“
    „Allah sei mit dir und leite dich.“ Khalid erwiderte den Druck mit seinen abgemagerten Fingern. „Du hast meinen Segen, denn ich weiß, dass du keine Ruhe findest, ehe du nicht aus ihrem eigenen Munde hörst, was sie will.“
    Kasim verneigte sich zum Abschied und ging. Es gab wenig Hoffnung, das Schiff, auf dem Harriet nach England gebracht wurde, einzuholen – dazu war schon zu viel Zeit vergangen. Er konnte nur beten, dass es ihr gut ging und dass es ihm gelingen würde, sie in London zu finden.
    Kurz nach dem Gespräch mit Khalid brach Kasim auf und ritt in die Hauptstadt, wo seine Karavelle vor Anker lag. Der Kapitän war angewiesen worden, das Schiff zum Auslaufen bereit zu machen, und Kasim hoffte, dass sie guten Wind haben würden. Er machte sich Sorgen um Harriet und fragte sich, was man mit ihr vorhatte, zumal er wusste, dass ihr Bruder das, was ihr zugestoßen war, womöglich als Schande für den guten Namen seiner Familie betrachtete. Vielleicht sollte sie in eine Ehe gezwungen werden oder … es gab nicht wenige Muslime, die ihre Schwester töten würden, wenn sie glaubten, sie habe Schmach über sie gebracht. Aber Harriets Bruder würde sich doch sicher nicht zu einer solchen Maßnahme hinreißen lassen?
    Kasim wusste nicht, was er denken sollte. Hatte man Harriet entführt, wie Katrina behauptete, oder war sie freiwillig mit den Männern gegangen? Erst die Nacht davor hatte sie sich ihm ganz hingegeben, ihm ihre Liebe gestanden und dennoch … War ihre Sehnsucht, nach England zurückzukehren vielleicht so groß gewesen, dass sie nicht hatte widerstehen können?
    Wenn ihr etwas zustieß, würde er sich ein Leben lang Vorwürfe machen. Er hätte dafür sorgen müssen, dass sie den Palast nicht ohne ausreichende Leibwache verließ, doch er hatte die Höflinge beruhigen müssen, die nach dem Rücktritt des alten Kalifen um ihre Positionen bangten. Kasim hatte sich Sorgen um seinen Freund gemacht und Harriet sicher in seinen Gemächern gewähnt. Und nun war er durch ein neuerliches Versprechen gebunden. Er wusste nicht, was er tun würde, wenn Harriet sich weigerte, mit ihm zurückzugehen … vorausgesetzt, es gelang ihm überhaupt, sie zu finden.
    Ein paar Stunden lang hatte sich das Leben von seiner schönsten Seite gezeigt, doch nun drohte ihm eine einsame, düstere Zukunft, die nichts als die Bürde der Staatsgeschäfte bereithielt. Er konnte Gutes bewirken für die Menschen in Khalids Provinz, doch ohne Harriet an seiner Seite würde sein Dasein freudlos und leer.
    „Harriet, meine liebe Schwägerin!“ Willkommen heißend breitete Lady Sefton-Jones die Arme aus, als ihr Gatte und seine Schwester in die Halle der Londoner Stadtresidenz der Familie traten. Es war eine ereignislose Seereise gewesen, zum Glück hatten ihnen keine Korsaren aufgelauert, und das Schiff war rasch vorangekommen. „Wie gut du aussiehst! Und es ist schön, dich wiederzusehen. Ich habe Richard überredet, sich auf die Suche nach dir zu machen, und ich bin glücklich, dass er dich gefunden hat.“
    „Auch ich freue mich, dich zu sehen, Lucy.“ Harriet küsste die Schwägerin zur Begrüßung auf die Wange. „Und ich weiß es zu würdigen, dass du dich um mich sorgst, doch mir wäre es lieber gewesen, wenn Richard sich nach meinen Wünschen erkundigt hätte,
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