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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem
Autoren: A Herries
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„Wünschen Eure Hoheit, dass ich frage …“ Er verstummte, als draußen lautes Stimmengewirr zu hören war, und einen Moment später einer von Khalids Eunuchen eintrat.
    „Was möchtest du? Geht es Khalid schlechter?“, verlangte Kasim von dem Mann zu wissen.
    Der Eunuch wirkte verängstigt. Er fiel vor Kasim auf die Knie. „Vergebt mir, dass ich Euch schlechte Neuigkeiten überbringe, mein Gebieter. Die Erste Dame Katrina kehrte in den Palast zurück, und einer der Janitscharen ist verwundet, und Eure zukünftige Frau wurde entführt.“
    Ein kalter Schauer rann Kasim den Rücken hinunter. „Meine zukünftige Frau wurde entführt? Aber wie … erzähl mir genau, was passiert ist. Sofort. Du hast keine Bestrafung zu befürchten.“
    „Die Erste Dame Katrina stand vor den Auslagen eines Schmuckhändlers und probierte Ringe an, während sich Eure zukünftige Ehefrau auf der Suche nach einem ganz bestimmten roten Leder in einen Laden in der Nähe begab. Dort überwältigten zwei Männer ihren Leibwächter und schlugen ihn bewusstlos, bedrohten den Lederhändler mit einem Messer und entführten Eure zukünftige Frau.“
    „Wurde der Lederhändler in den Palast gebracht?“
    „Ja, mein Gebieter. Der Mann befindet sich im Kerker. Er schwört zwar, dass die Entführer durch die Hintertür gekommen sein müssen, doch er lockte Eure zukünftige Frau in seinen Laden. Möglicherweise sagt er die Wahrheit, denn niemand beobachtete etwas Gegenteiliges. Die Erste Dame Katrina behauptet, dass sie umgehend eine Suche veranlasste, sich indes keine Spur von Eurer zukünftigen Frau fand.“
    Unwillkürlich ballte Kasim die Hände zu Fäusten. „Ich kümmere mich unverzüglich darum. Die umliegenden Ortschaften sollen Haus für Haus durchsucht und sämtliche Straßen, ob in die Berge oder Richtung Hauptstadt, gesperrt werden. Wir müssen Harriet unbedingt finden.“
    „Die Suchtrupps sind bereits unterwegs“, sagte der Eunuch unterwürfig. „Sobald man den Leibwächter bewusstlos auffand, wurden die Janitscharen benachrichtigt. Sie haben mit den Durchsuchungen angefangen.“
    „Ich werde den Lederhändler persönlich verhören“, verkündete Kasim. „Und ich möchte mit der Ersten Dame Katrina sprechen. Wenn Harriets Entführung eine Vergeltungsmaßnahme für Jamail ist …“
    Der Rest der Äußerung blieb in der Luft hängen, als er aus dem Raum stürmte. Das Gefühl eines schrecklichen Verlusts legte sich wie eine Klammer um seinen Brustkorb. Er wusste, wenn Harriet den Männern der Bergstämme in die Hände gefallen war, würde er sie lebend nicht wiedersehen.
    Warum war sie mit einer so kleinen Leibwache zum Basar gegangen? Nach den jüngsten Aufständen musste sie doch gewusst haben, in welche Gefahr sie sich begab. Sollte er ihr Verhalten als ein Zeichen ihres ungestümen Freiheitsgeistes verstehen, oder war sie in eine Falle getappt?
    Stöhnend kam Harriet zu sich. Sobald sie die bleiernen Lider gehoben hatte, fühlte sie sich so elend, dass sie sich auf die Seite drehen musste und sich auf den Boden übergab. Ein schmerzhaftes Pochen dröhnte in ihrem Schädel, und sie hatte einen üblen Geschmack im Mund. Sie brauchte eine Zeit lang, ehe sie begriff, dass sie sich an Bord eines Schiffes befand. Das Schaukeln, das sie spürte, musste bedeuten, dass das Schiff nicht vor Anker lag. Sie befand sich auf See!
    Mit klopfendem Herzen setzte sie sich auf, zwang sich, den verschleierten Blick auf ihre Umgebung zu richten. Sie befand sich in einer geräumigen Kajüte von der Art, wie sie von einem Kapitän oder seinen Offizieren bewohnt wurde. Ihr war schwindelig, trotzdem schwang sie die Beine über die Kante der Koje und stand auf. Augenblicklich hatte sie das Gefühl, dass ihr der Fußboden entgegenkam, und sie ließ sich zurück auf das Bett fallen.
    Noch während sie versuchte, das Gleichgewicht wiederzufinden, wurde die Tür geöffnet, und jemand betrat die Kajüte.
    „Harriet! Was machst du denn?“, ließ sich die Stimme eines Mannes vernehmen. „Du solltest noch nicht versuchen aufzustehen. Diese Narren haben dir ein Betäubungsmittel verabreicht, und du warst stundenlang bewusstlos.“
    „Richard …?“ Harriet stieß ein erleichtertes Stöhnen aus, als sie ihren Bruder erkannte. „Was ist passiert? Warum hat man mich hierher gebracht?“
    „Wir haben dich monatelang gesucht“, klärte ihr Bruder sie auf. „Nachdem Marguerite entkommen konnte, wussten wir zwar, wo du warst, doch es gelang uns nicht
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