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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem
Autoren: A Herries
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herauszufinden, in welchem Teil des Palastes man dich gefangen hielt, sodass eine Rettung unmöglich war. Wir versuchten, deine Freilassung gegen Lösegeld zu erwirken, doch der Sultan weigerte sich, mich zu empfangen.“
    „Richard …“ Harriet ließ sich gegen die Kissen sinken. „Du musst sofort umkehren und den Hafen von Istanbul ansteuern. Kasim wird sich furchtbare Sorgen machen … und wütend sein, weil ich so sorglos war.“
    „Kasim …“ Ihr Bruder verengte die Augen. „Ist das der verdammte Schurke, der dich und Marguerite als Sklavinnen gekauft hat? Ich wünschte, ich könnte ihn fordern. Ich würde ihn nur zu gern umbringen für das, was er dir und Marguerite angetan hat.“
    „Kasim tat nur, was er für seine Pflicht hielt“, beteuerte Harriet. „Du verstehst das nicht, Richard. Wir lieben uns und wollen bald heiraten. Wir hätten es längst getan, wäre der Kalif nicht so krank gewesen.“
    „Heiraten! Nach muslimischem Ritus, nehme ich an. Eine solche Heirat wäre nicht rechtskräftig und eine Beleidigung für meine Schwester.“ Er musterte sie mit einer Miene, in der sich eine sonderbare Mischung von Mitleid, Wut und Scham spiegelte. „Ich bin nicht sicher, ob wir diese Sache geheim halten können, Harriet. Aber deine Aussichten auf eine respektable Ehe wären dahin, wenn bekannt würde, dass du eine Haremssklavin warst.“
    „Ich habe nicht den Wunsch, mich mit irgendjemand außer Kasim zu vermählen“, ließ Harriet ihren Bruder wissen. „Den hatte ich nie, Richard. Du weißt doch, wie mein Leben aussah, nachdem Vater starb. Mir stand ein einsames Alter bevor. Mit Kasim hat mein Dasein Sinn und Bedeutung, ich kümmere mich um die Kranken und unterrichte die Kinder … und ich liebe Kasim. Er macht mich glücklich.“
    Im ersten Moment erwiderte Richard nichts darauf. „Sie haben dir den Geist verwirrt“, befand er dann. „Dich fügsam gemacht mit irgendwelchen üblen Rauschgiften, sodass du dich ihren barbarischen Sitten und Gebräuchen unterwirfst. Man hat mich gewarnt, dass du es nicht zu schätzen wüsstest, wenn ich dich von deinem Schicksal errette, und dass es notwendig werden könnte, dich zu entführen. Aber mit der Zeit wirst du erkennen, was dir angetan wurde, und mir dankbar sein.“
    Langsam klärte sich der Nebel in Harriets Hirn. Sie erhob sich vom Bett und stellte fest, dass sie stehen konnte.
    „Ich habe nicht den Wunsch, mit dir nach England zurückzukehren“, erklärte sie fest. „Bring mich bitte wieder zu meinem Mann, Richard. Ich gehöre zu ihm auf jede erdenkliche Weise, und ich könnte ohne ihn niemals glücklich sein.“
    „Du leidest noch unter den Nachwirkungen deiner Gefangenschaft“, antwortete Richard. „Lady Sefton-Jones besteht darauf, dass du bei uns lebst. Sie ist überzeugt, dass wir den Skandal vertuschen können und einen passenden Ehemann für dich finden, der gut zu dir ist.“
    „Nein! Ich werde keinen anderen Mann als Kasim heiraten.“ Stolz fügte sie hinzu: „Es ist gut möglich, dass ich sein Kind erwarte.“
    „Gott bewahre!“ Richards Augen weiteten sich entsetzt. „Es darf nicht sein, dass du die Brut dieses Heiden in die Welt setzt.“
    „Er ist kein Heide, auch wenn er den Regeln einer anderen Religion folgt. Er wurde in England geboren. Er ist der Sohn Lord Hadleys.“
    „Dann ist er ein Schurke, der es besser wissen müsste, als zwei junge englische Frauen von Stand zu Sklavinnen zu machen.“
    „Hätte er uns nicht ersteigert, wären Marguerite und ich womöglich nicht mehr am Leben“, erwiderte Harriet hitzig und schnappte nach Luft, als sie ihren Bruder musterte. „Du fragst dich, ob es nicht besser wäre, wenn ich den Tod gefunden hätte, statt das Bett eines Mannes zu teilen, der einen anderen Glauben hat, nicht wahr?“
    „Nicht doch, Harriet“, erwiderte ihr Bruder verlegen. „Du bist meine Schwester, und du liegst mir am Herzen. Warum sonst hätte ich diesen ganzen Weg hierherkommen und nach dir suchen sollen?“
    „Wenn dir etwas an mir liegt, Richard, bring mich zurück zu Kasim. Ich flehe dich an. Auf Knien, wenn du es wünschst, aber bitte lass mich zurück zu dem Mann, den ich liebe. Ich gehöre zu ihm. Ich kann nicht glücklich sein ohne ihn.“
    „Die Durchsuchungen sind abgeschlossen, und die Händler wurden befragt, aber niemand weiß, wohin sie gebracht wurde. Auf sämtlichen Straßen, ob in die Berge oder in die Hauptstadt, reiten Patrouillen.“ Der Janitschar hob den Kopf und sah dem
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