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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg
Autoren: Michael A. Stackpole
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bis ihm der nächste Möchtegern-Kai in den Arsch trat. Und in den neun Jahren, seit Kai Allard-Liao in der Konföderation Capella beim Kampf für die Republik gefallen war, widmeten sämtliche Titelinhaber ihr Championat Kais Angedenken . bloß traute sich keiner von denen raus ins wahre Leben und riskierte seinen Arsch für irgendetwas anderes als Zuschauerzahlen.
    Pep riss das Queue herum und fegte damit nur Zentimeter über Keira-sans Bürstenschnitt. »Was weißt du denn von den alten Zeiten? Wir sind alle erst nach Gründung der Republik geboren worden. Devlin Stone hat geholfen, die Angriffe von Blakes Wort zurückzuschlagen, dann hat er alle entwaffnet und für Frieden gesorgt. In den guten alten Zeiten, wie du es ausdrückst, wären die einheimischen Vons und Zus in ihren persönlichen BattleMechs durch die Landschaft gestampft, hätten die Bauern niedergemäht und behauptet, eine Revolte niederschlagen zu müssen. Du brauchst dir nur mal eine Geschichte der Zeit vor und nach Gründung der Republik anzusehen, und du erkennst, was für ein Glück der Republikfrieden ist. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn ComStar erst wieder die Verbindung zwischen den Welten aufgebaut hat.«
    Keira-san sackte auf seinem Platz zusammen und konzentrierte sich wieder auf den Kampf, den er schon Dutzende Male gesehen hatte. Die größte Tragödie seines Lebens war das Ausbleiben neuer Kampfvids seit dem Kollaps des Netzes. Die Feinheiten der Auswirkungen dieses Zusammenbruchs, die zu einer allmählichen Auflösung der Gesellschaft führten, gingen über seinen Verstand.
    Aber das konnte man ihm wirklich nicht anlasten. Keira-san war auf Helen geboren und als Teil einer draconischen Minderheitsgemeinde aufgewachsen. Deren Mitglieder hatten sich nie richtig mit anderen verstanden, während sich überall sonst auf Helen alte und neue Gemeinschaften unter der Führung der Republik zusammengeschlossen hatten. Alle die alten Spannungen, die einen Nachfolgerstaat gegen den anderen aufgehetzt hatten, waren verblasst. Die Menschen lebten tatsächlich glücklich und zufrieden bis an ihr seliges Ende.
    Um diese Union zu einem Erfolg zu machen, hatte die Republik Zuckerbrot und Peitsche benutzt. Wer dabei mithalf, die verschiedenen Volksgruppen zu einen, wurde mit Ländereien und Finanzhilfen belohnt. Wer diese Politik behinderte, wurde bestraft, entweder durch Nichtbeachtung oder in härteren Fällen durch zwangsweise Umsiedlung auf andere Welten der Republik, und zwar ohne die Beihilfen, die andere freiwillig aufbrechen ließ. Diejenigen, denen die Art gefiel, wie die Republik vorging, fanden diese Vorgehensweise fortschrittlich und nachahmenswert. Ihre Opfer betrachteten sie als unterdrückerisch und heimtückisch. Aber wie auch immer, sie funktionierte.
    Dann geschah zweierlei. Vor knapp drei Jahren war Devlin Stone als Exarch der Republik zurückgetreten. Das war ein Schock für die Menschen gewesen, die bis dahin Frieden und Wohlstand mit seiner
    Person verbunden hatten. Damien Redburn, sein handverlesener Nachfolger als Exarch, hatte zwar gute Arbeit geleistet, und das Vertrauen der Bevölkerung hatte wieder zugenommen, aber dann hatte der Ausfall des Hyperpulsgeneratornetzes der Republik einen echten Hieb unter die Gürtellinie verpasst.
    »Ich sage euch, es war MADSU!« Rusty unterstrich seine Behauptung, indem er die leere Bierflasche auf die Theke knallte. »Es sollte keiner erfahren, was hier los ist, damit keiner drauf reagieren kann. Das ist sowas von klar!«
    Hector versenkte die Neunerkugel in der Ecktasche. »Das war's, Pep. Du schuldest mir zwanzig Republik-Credits.«
    »Doppelt oder nichts?«
    Hector grinste sie breit an. »Vierzig Stones? Abgemacht. Du hast Mumm, Mädchen.«
    Boris, der an Muskeln wettmacht, was ihm an Grips fehlt, hob eine Hand, die groß genug war, um sämtliche Kugeln zu halten. »Ich hatte das nächste Spiel.«
    »Du hast den nächsten Satz. Stell auf, Pep.« Hector blickte zu Rusty hinüber. »Pass auf, Rusty, ich werde dir erklären, wo der Dreck in deinem Schmieröl steckt:
    MADSU operiert nur hier bei uns. Du hast die Gerüchte, die mit den Sprungschiffen kommen, selbst gehört. Das Netz ist überall zusammengebrochen.«
    Rusty zog die Nase hoch. »Nicht überall .«
    »Ja, okay, deine Mama hat dir zum Geburtstag gratuliert, aber das letzte Stück der Reise hat die Botschaft per Sprungschiff von Towne zurücklegen müssen.« Hector schüttelte den Kopf, dann schaute er aus dunkelbraunen
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