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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg
Autoren: Michael A. Stackpole
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erwünscht. Verlassen Sie meinen Planeten.«
    »Lord Germayne, ich fordere Sie noch einmal auf, sich zu ergeben. Die Konsequenzen Ihrer Weigerung wären äußerst unangenehm.« Janella behielt ihre Stimme unter Kontrolle, man hörte jedoch einen Hauch von Schärfe heraus. »Ergeben Sie sich, wenn schon nicht um
    Ihrer selbst willen, dann zum Wohle Ihrer Leute. Es ist nicht nötig, dass sie für Ihre Dummheit sterben.«
    »Deine Arroganz ist unglaublich, Weib.« Ich konnte Bernards verzerrtes Gesicht geradezu vor mir sehen, als er antwortete. »Hunderttausend C-Noten dem, der sie tötet.«
    Damit ließ er Janella wirklich keine Wahl mehr.
    Sie setzte Colonel Niemeyers Überraschung ein.
    Von allen bösen Überraschungen, die einem widerfahren können, ist in die eigene Falle zu laufen ohne jeden Zweifel die schlimmste.
    - Anonym, posthumes Zitat

Obsidian Island, Blacklake District, Basalt Präfektur IV, Republik der Sphäre
    28. Februar 3133
    Bernard Germayne hatte es geschafft, sich zwei Feinde zu machen, einen alten und einen ziemlich neuen. Der alte Feind, Colonel Niemeyer, hasste Bernard mit ebensolcher Intensität, wie er Basalt liebte. Ich hatte seine Liebe zu dieser Welt bei unserer ersten Begegnung erlebt. Es ist mir nie in den Sinn gekommen, dass er hätte jemand anderen weniger grob als mich behandeln können - er behandelte alle gleich. Er hatte uns alle im Auge behalten, so gut es seine Möglichkeiten gestatteten.
    Dieses Vorgehen hatte ihn mit Bernards neuerem Feind in Berührung gebracht oder besser, dessen neuerer Feindin. Alba Dolehyde hatte Bernards Mangel an Vertrauen nicht wirklich geschätzt, also hatte sie ihm den Rücken gekehrt - und war auf direktem Weg zu Niemeyer gegangen. Sie hatte ganz richtig vermutet, dass der Colonel sie verstecken konnte, bis sich die Lage entspannt hatte. Sie wollte Bernard am Boden sehen, sowohl aus persönlichen Gründen als auch, weil ihr sehr bewusst war, was für einen lausigen Herrscher er abgeben würde.
    Um ihm einen Stein in den Weg zu legen, hatte sie bei ihrem Verschwinden das Wissen um den Aufenthaltsort einer gemischten Lanze von Bernards Spielzeugen mitgenommen. Während der Planung für die Konfrontation auf Obsidian Island hatte Niemeyer eine Gruppe Piloten für diese Maschinen zusammengezogen und sie im Urwald knapp westlich des Schlachtfelds postiert. Da Niemeyers Leute sich um die Überwachung der Umgebung kümmerten, waren alle Daten über diese Einheit vor der Übermittlung an Bernard aus den Berichten getilgt worden.
    Jetzt schossen Kurzstreckenraketen aus Obsidian Island herüber und senkten sich auf ihre Ziele. Ihre Detonationen schlugen Risse in die Panzerung, brachten aber keinen Mech zur Strecke. Niemeyers Leute richteten ihr Feuer auf Bernards Söldner und die Reste der FvS und ließen die Miliz ungeschoren. Sobald sie ihre Raketen abgefeuert hatten, gingen sie in Deckung, damit die Piloten Munition und Lichtenergie auf den Beschuss der alten Festungsanlage verschwendeten.
    Die Langstrecken-Salven von Albas Lanze hämmerten ebenfalls auf die Söldner ein, allerdings weit wirkungsvoller. Sie saß in einem Arbalest, dessen Raketenbreitseite die Rückenpanzerung eines Legionär zertrümmerte. Die Raketen rissen den Rücken auf und die auf der rechten Torsoseite lagernde Autokanonenmunition explodierte. Die internen Explosionen schleuderten den humanoiden Mech zur Seite und gegen den Söldner -Arbalest neben ihm.
    Bernard und seine Leute standen vor einer schwierigen Entscheidung. Germayne hatte keine Skrupel, eine Ritterin der Republik anzugreifen, aber manche unter seinem Befehl waren weniger hitzköpfig, während andere völlig blind schienen. Der ebenso übereifrige wie verblödete Pilot des Tomahawk zündete die Sprungdüsen und ließ seinen Mech in die Luft steigen. Mit erhobenem Beil legte er es darauf an, sich mit einem schnellen Hieb das auf Janella ausgesetzte Kopfgeld zu verdienen.
    Ruhig und kühl bewegte Janella den Tundrawolf ein Stück zurück und hob den rechten Mecharm. Die vier mittelschweren Laser schleuderten dem anfliegenden Kampfkoloss gebündelte rote Lichtenergie entgegen. Drei von ihnen trafen den rechten Ellbogen, verdampften die letzte Panzerung und brannten sich in das Gelenk. Titanknochen glühten rot, gelb, weiß, dann verflüssigten sie sich. Der Unterarm mitsamt dem Beil flog davon, und der aus dem Gleichgewicht geworfene Mech schlug hart auf dem linken Bein auf. Das Hüftgelenk barst und der Oberschenkel bohrte
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