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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg
Autoren: Michael A. Stackpole
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bewegte sich so schnell, dass ich kaum Chancen zu einem gezielten Schuss hatte. Mit jedem Schritt entfernte er sich weiter, aber falls ich ihm nachsetzte, erkaufte ich mir die verbesserte Zielentfernung mit einer zusätzlichen Erschwerung der Zielerfassung.
    Janellas Stimme knisterte aus dem Lautsprecher. »Ich mache alle, die es betrifft, darauf aufmerksam, dass sie bei Unterstützung Bernard Germaynes ebenfalls zu Verbrechern gegen die Republik werden. Es gibt kein Entkommen. Er kann sie nicht retten.«
    Ich schaltete das Mikrofon an. »Nicht nur das: Er ist pleite. Was immer er Ihnen versprochen hat, Sie werden es nie bekommen.«
    Das ist das Schöne an Söldnern: Sie handeln nie gegen ihre eigenen Interessen, und sie haben ein ausgezeichnetes Finanzverständnis. Die beiden SM1s drehten die Geschütztürme und feuerten, aber nicht auf Bernard. Ihr Autokanonenfeuer fraß sich durch zwei der JESsis. Der Rest von Siweks alter Einheit konzentrierte sich ebenfalls auf Bernards Söldner, die sich als Füllung in einem »Lieber Gott, warum passiert so was gerade mir?« Sandwich zwischen Albas Mechs und der Miliz wiederfanden.
    Bernard rannte weiter auf den Regenwald zu und versuchte zu entkommen. Ich drückte zwei Knöpfe auf der Kommkonsole und schickte ihm eine Richtstrahlbotschaft. »Hat sich das Germayne-Blut in Wasser verwandelt, Bernie? Bist du etwa dumm genug zu glauben, dass, wenn du wegrennst, du dich später rächen könntest? Tey-te hat es nicht überlebt, dafür habe ich gesorgt, und um dich kümmere ich mich auch.«
    Ich bin mir nicht sicher, ob es meine Worte waren oder meine Stimme, die er wohl erkannt haben dürfte, aber die Sohlen seines Mechs schlugen Funken aus dem Fels, als er ihn abbremste und wendete, um mich zu stellen. Die LSR-Lafetten auf den Mechschul-tern spuckten Feuer.
    Seine Wut hatte ihn vielleicht unvorsichtig gemacht, aber sie ließ ihn auch konzentrierter zielen. Geists Raketenabwehrsystem heulte zwar auf und holte einen Teil der Geschosse herunter, aber Bernards Breitseite schlug trotzdem massiv ein und riss meinen rechten Me-charm komplett ab.
    Die Detonationen erschütterten den Mech. Ich zog nach links ... um ehrlich zu sein, ich wurde nach links geworfen. Schweiß und Blut füllten meinen Mund, Letzteres, weil ich mir auf die Zunge gebissen hatte. Ich kämpfte mit der Steuerung, um die Maschine auf den Beinen zu halten, dann schob ich ihren linken Fuß vor und strich mit dem Fadenkreuz über seinen Mech. Bernie glaubte einen Augenblick des Triumphes auskosten zu können und stand groß und beeindruckend im Gelände, das Abbild seiner Pose bei unserer ersten Begegnung.
    Der goldene Lichtpunkt im Zentrum meines Fadenkreuzes leuchtete hell und stetig.
    Meine Raketen überbrückten die Distanz zwischen uns auf weißen Rauchbahnen. Er hatte keine Verteidigung, mein Angriff hätte je-doch auch die beste überwältigt. Seine Arroganz lieferte mir mit seiner Reglosigkeit eine ausgezeichnete Zielscheibe. Die Raketen glitten aus den Abschussrohren und senkten sich kurz abwärts, bevor sie sich alle auf den Katapult stürzten.
    Bernards Mech hatte keine Panzerung mehr auf dem linken Oberschenkel. Nicht alle meine Geschosse trafen dort auf, aber genug von den vierzig, die ich abgefeuert hatte. Die Explosionen fraßen sich durch die Myomermuskulatur. Sie schlugen auf Titanknochen ein und hackten große Brocken aus ihnen heraus, während andere Detonationen sie verdrehten und verbogen. Der fünfundsechzig Tonnen schwere Katapult senkte sich nach links, als der bombardierte Oberschenkelknochen mit schrillem Kreischen zerbrach. Der Unterschenkel fiel weg, der Mech kippte zur Seite.
    Er landete mit voller Wucht auf einer der Raketenlafetten, die explodierte und ihn beinahe wieder aufrecht schleuderte. Ich konnte Bernards Gedanken fast jauchzen spüren. Ich bin sicher, er fühlte sich des Sieges gewiss.
    Er klammerte sich an ihn wie ein Ertrinkender an den Rettungsring.
    Es half ihm nichts. Der Katapult krachte wieder zu Boden und begrub Bernards Pläne unter sich.
    Und als sein zertrümmerter BattleMech unter einer Qualmwolke verschwand, grinste ich.
    Mit den letzten Schüssen, die sie abfeuerte, verwandelte sich Siweks Kompanie in eine Söldnereinheit unter dem Befehl von Kim Knutson - der Pilotin des Rudeljäger . Sie nannten sich Knutsons Rangers und akzeptierten eine Belohnung von einhunderttausend Stone dafür, dass sie Bernards Truppen aufhielten. Ich bezahlte sie von meinem Gewinn aus Emblyns
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