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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg
Autoren: Michael A. Stackpole
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sich nach oben in den Rumpf. Der linke Arm wedelte hilflos herum, ebenso wie der qualmende Stumpf des rechten, dann kippte der Mech nach hinten. Sein Aufprall erschütterte den Boden und die Zuversicht aller, die geglaubt hatten, sich die Belohnung leicht verdienen zu können.
    Die Krieger, die unter Siweks Befehl gestanden hatten, zögerten, bevor sie sich auf den Kampf einließen. Catfords JEssis rückten vor, offenbar besorgt, bei Bernard nicht in Ungnade zu fallen. Mit Albas Leuten in dessen Rücken war die taktische Situation ausgeglichen.
    Aber das war eine Rechnung ohne die Basalt-Miliz. Wie der Kommandeur uns später erklärte, hatten Janella und ich in die Schlacht eingegriffen, um seine Leute und seine Welt zu beschützen. Bernard hätte gegen seine Verhaftung Einspruch erheben können, aber nicht, indem er den Mord an einer Ritterin der Republik befahl. Durch die Umstände zu einer Entscheidung gezwungen, wählte die Miliz unsere Seite und trieb die forschen JESsis mit einem koordinierten Sperrfeuer zurück.
    All das geschah innerhalb von fünf Sekunden, und ich beobachtete es mit derselben Distanz, mit der ich als Teytes Gefangener dessen TriVid-Dramen hatte über mich ergehen lassen. Ich war zweifellos Teil dieses Kampfes, aber trotzdem behielt ich Distanz. Das war meine Pflicht als Phantomritter.
    Ich machte mir allerdings auch klar, dass es falsch war.
    Meine Gedanken zuckten zurück in die Suppenküche, wo ich bei der Zubereitung des Essens geholfen hatte. Quam hatte erklärt, sie würde zu einer Leichenhalle werden, aber ich hatte eine andere Vision. Ich betrachtete sie als Gefängnis, in dem Bernards Feinde dreckig und abgemagert warteten, bis er sie aus einer Laune heraus tötete. Er würde es ohne Frage so halten, und unter seiner Führung würden ihm andere auf Basalt folgen. Sein Gift würde sie infizieren, und diese wunderbare Welt würde sterben.
    Distanz und Nichteinmischung waren mein Handwerkszeug gewesen, aber das war zu einer Zeit gewesen, als die Republik stark war und in der Lage, Probleme wie dieses gnädig zu regeln. Meine Aufgabe bestand darin, die Situation auszukundschaften und eine Lösung zu suchen, die andere umsetzen konnten. Das Problem hier war, dass Bernard eine Entropie fördernde Kraft darstellte, und die Lösung für dieses Problem bestand darin, dem System zusätzliche Energie zuzuführen.
    Meine Energie.
    Ich entdeckte, dass Bernard sich noch einen dritten Feind gemacht hatte: MICH.
    Ich zog das Fadenkreuz herum und senkte es über die Silhouette seines Katapult . Ohne eine Sekunde zu zögern, feuerte ich beide Raketenlafetten auf ihn ab und er erwiderte den Gefallen. Beide Breitseiten saßen. Hitze von den Raketenabschüssen brandete durch mein Cockpit, dann krachten seine Geschosse auf mich ein. Geist schüttelte sich wie bei einem Beben, und die Detonationen donnerten wie ein Basalter Gewitter. Blitze zuckten, Schrapnell flog umher. Alarm gellte durch die Kanzel, und die Umrisse meines Mechs verfärbten sich auf der Primäranzeige von Grün zu Gelb, als die Panzerung sich in Staub auflöste.
    Mein Katamaran III wankte, aber trotz des Schwindelgefühls und der vor Schweiß brennenden Augen hielt ich ihn aufrecht. Obwohl meine Maschine leichter war als ein Katapult , war sie schlagkräftiger. Meine einzige Schwäche bestand darin, dass Geist etwas zerbrechlicher war als Bernards Mech. Als der Rauch der Raketeneinschläge sich verzog, bewegte ich mich nach links, gefährlich dicht an Siweks alter Einheit.
    Ein neuer Beschuss von Albas Lanze schlug in den Rücken von Bernards Söldnerformation ein. Ihre Maschinen traten mit Kurs auf die Überreste von Siweks Kommando aus dem Regenwald, behielten aber Bernards Söldner im Visier. Die Botschaft war deutlich: Sie brauchten nicht zu sterben, wenn sie es nicht darauf anlegten. Die Vehemenz, mit der die Miliz ihre früheren Kameraden eindeckte, machte deutlich, wie unbeliebt sie bei den Basaltinern waren.
    Bernard schoss wieder auf mich, aber da wir uns beide bewegten, flog die Hälfte seiner Raketen vorbei und der Rest zertrümmerte nur Panzerung. Ich revanchierte mich, indem ich mit ein paar Laserschüssen den letzten Panzerschutz über dem linken Oberschenkel des Katapult wegschälte. Noch ein anständiger Treffer dort, und er würde stürzen.
    Leichter gesagt als getan, leider. Er rückte bereits nach Osten vor, auf Siweks Einheit zu, und ohne Zweifel herrschte er sie über Funk an, in den Kampf einzugreifen. Sein Mech
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