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Geisterflut

Geisterflut

Titel: Geisterflut
Autoren: Stacia Kane
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wünschte sie, sie könnte Schuldgefühle dafür aufbringen. »Ich wollte dir nur sagen, dass es mir leid tut, und dich um Entschuldigung bitten. Ich wollte das wirklich nicht. Es war einfach nur ... na ja ... Du hast mich halt ziemlich mies behandelt.«
    »Aha. Na gut, Entschuldigung angenommen. Und jetzt muss ich los.«
    »Können wir nicht darüber reden?«
    »Nö.« Sie brauchte dringend neue Reifen. Ja, im Grunde war ein neuer Wagen fällig. Vielleicht würde sie sich jetzt einen kaufen, wenn sie einen fand, der ihr gefiel. Der Bonus für die Austreibung Ereshdirans war zwar nicht ganz so üppig ausgefallen, wie sie gehofft hatte, aber es reichte, zumal sie nun längst nicht mehr so viel bei Bump einkaufen würde - zumindest eine Zeit lang, bis Slobag und Lex zu der Auffassung gelangten, dass sie nun ausreichend entgolten worden sei, und die Gratis-Versorgung einstellten.
    Und mal echt: Sie sollte das Geld jetzt gleich ausgeben, solange sie es noch beisammen hatte und bevor es anfing, ihr in den Fingern zu jucken und sie es doch nur wieder für Bier und Stoff und derlei Sperenzien verprasste.
    »Ich bin kein schlechter Mensch, weißt du«, sagte Doyle.
    »Hey, Tülpi. Wer ist denn der Typ?«
    Chess wandte sich um und ließ sich ihre Überraschung nicht anmerken. Lex. Seit drei Tagen hatte sie nichts mehr von ihm gehört, seit dem Morgen nach dem Showdown am Flugplatz, und wusste nicht recht, ob sie erleichtert oder traurig darüber war. Wohl ein bisschen von beidem - aber es war dennoch schön, ihn zu sehen.
    Lex starrte Doyle an und kniff ein wenig die Augen zusammen.
    Au Backe. So fies konnte nicht mal sie sein, oder? Um den Groll, den sie Doyle gegenüber noch hegte, hatte sich Terrible netterweise ja schon recht ausführlich gekümmert.
    »Nur ’n Kollege von mir«, sagte sie.
    »Ich hab auch einen Namen«, sagte er und funkelte sie an. »Ich heiße Doyle.«
    Lex grinste. »Du bist Doyle, ja? Na, dann bist du doch genau der Typ, den ich gesucht hab.«
    Chess steckte sich eine Zigarette an und wandte ihnen den Rücken zu, während Doyle Reißaus nahm. Sie musste sich das nicht ansehen, ebenso wenig, wie sie an die Zukunft denken musste. Stattdessen sah sie zur Kirche hinüber, die wie eine reinweiße Rauchwolke aus der Erde aufstieg. Sie dachte an die Stadt der Ewigkeit, an die toten Seelen, die dort unten umherirrten und auf ihre Woche der Freiheit warteten. Sie waren durch einige hundert Meter Erdboden von dieser Welt getrennt und da, wo sie hingehörten.
    Und zum ersten Mal glaubte sie, dass es auch für sie einen Platz geben könnte, wo sie hingehörte - unabhängig von der Kirche und ihrer Stellung dort. Und eines Tages würde sie vielleicht die Kraft oder den Mut aufbringen, diesen Platz zu akzeptieren. Doch bis dahin ...
    Sie trat die Zigarette mit der Schuhspitze aus und ging los, um nach Lex zu suchen. Sie hatte einen freien Nachmittag vor sich und ein Tattoo, das dringend mal wieder an die Luft musste.

    - ENDE TEIL 1 - 

 
    Stacia Kane lobt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in der Nähe von Atlanta. Ihre Karriere als Schriftstellerin begann sie 2008 mit dem Urban-Fantasy-Roman Personal Demons. Derzeit arbeitet sie an der Fortsetzung ihrer Geisterjäger-Serie. Weitere Informationen unter: www.staciakane.net
     
    Die Romane von Stada Kane bei LYX:
    1. 1. Chess Putnam — Geisterflut
    2. 2. Chess Putnam — Seelenzorn
    (erscheint Juli 2011)
    Weitere Romane von Stacia Kane sind bei LYX in Vorbereitung.
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