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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge
Autoren: K. H. Scheer
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we­nigs­ten er­war­te­te.
    Wie ge­sagt: die Idee war nicht schlecht. Was die Or­ghs nicht wuß­ten – und was sie auch auf kei­nen Fall er­fah­ren durf­ten – war, daß drei von uns ih­re Ge­dan­ken le­sen konn­ten. Wir wür­den al­so ge­wapp­net sein, wenn die bei­den Or­gh-Raum­er zu be­schleu­ni­gen be­gan­nen. An­dern­falls wä­ren sie uns wo­mög­lich durch die Lap­pen ge­gan­gen. Die Raum­schif­fe der Or­ghs be­sa­ßen ein Be­schleu­ni­gungs­ver­mö­gen, das dem der mar­sia­ni­schen Schlacht­schif­fe um ei­ni­ges un­ter­le­gen, aber trotz­dem noch be­acht­lich war. Hin­zu kam, daß wir trotz der Fort­schrit­te, die wir ge­ra­de in den ver­gan­ge­nen Ta­gen ge­macht hat­ten, un­ser ei­ge­nes Fahr­zeug noch im­mer un­voll­kom­men be­herrsch­ten. Es wä­re uns, hät­ten die Or­ghs uns wirk­lich über­rascht, wahr­schein­lich nicht ge­lun­gen, die Ge­schüt­ze recht­zei­tig feu­er­be­reit zu ma­chen, um die Flüch­ten­den noch nach­hal­tig zu be­ein­dru­cken. Und ob wir den Au­to­pi­lo­ten aus­rei­chend schnell da­von hät­ten über­zeu­gen kön­nen, daß er nun mit Höchst­be­schleu­ni­gung die Ver­fol­gung auf­neh­men müs­se, blieb da­hin­ge­stellt. Der Plan des Or­gh-Kom­man­dan­ten wä­re al­so wahr­schein­lich er­folg­reich ge­we­sen.
    So aber war uns die Mög­lich­keit ge­ge­ben, den Plan zu ver­ei­teln, be­vor er noch rich­tig zu En­de ge­dacht war. Wir hät­ten jetzt gleich das Feu­er auf die bei­den Or­gh-Fahr­zeu­ge er­öff­nen kön­nen. Daß ich einen ent­spre­chen­den Be­fehl nicht gab, lag dar­an, daß ich die te­le­pa­thi­sche Be­ga­bung drei­er Mit­glie­der un­se­rer Be­sat­zung – Han­ni­bal Othel­lo Xer­xes Utan, Ma­jor ZbV der Ge­hei­men-Wis­sen­schaft­li­chen-Ab­wehr, Ki­ny Ed­wards, die Mu­tan­tin, und ich selbst – vor­läu­fig als Ge­heim­waf­fe be­trach­te­te, von de­ren Exis­tenz die Or­ghs nichts er­fah­ren durf­ten. Es hat­te ver­schie­de­ne Ge­le­gen­hei­ten ge­ge­ben, bei de­nen wir auf ih­re Vor­ha­ben so un­glaub­lich schnell rea­giert hat­ten, daß sie ei­gent­lich auf den Ge­dan­ken hät­ten kom­men müs­sen, wir ver­stün­den es, ih­re Ab­sich­ten zu durch­schau­en, be­vor sie mit de­ren Aus­füh­rung be­gan­nen. Viel­leicht hat­ten sie auch Ver­dacht ge­schöpft, wer moch­te das wis­sen? Wich­tig war je­doch, daß sie nicht zu der Ge­wiß­heit ge­lan­gen durf­ten, wir be­sä­ßen te­le­pa­thi­sche Fä­hig­kei­ten. So­lan­ge sie im Un­ge­wis­sen blie­ben, hat­ten wir noch einen Trumpf im Är­mel, den wir aus­spie­len konn­ten, wann es die La­ge er­for­der­te.
    Ich sah auf. Die fünf­zehn Mi­nu­ten, die ich dem Or­gh-Kom­man­dan­ten ge­ge­ben hat­te, wa­ren ver­stri­chen. Ich hat­te nicht die Ab­sicht, durch mein Ver­hal­ten sei­ne et­was ge­ring­schät­zi­ge und op­ti­mis­ti­sche Be­ur­tei­lung un­se­rer Hand­lungs­wei­se zu be­stä­ti­gen. Ich wür­de nicht das tun, was er von mir er­war­te­te.
    »Sind Sie feu­er­be­reit?« er­kun­dig­te ich mich bei Lis­ter­man.
    »Je­der­zeit, Sir«, ant­wor­te­te er.
    »Dros­seln Sie die Sal­ven­leis­tung um zwan­zig Pro­zent und bren­nen Sie den Or­ghs ei­ne auf den Pelz!« be­fahl ich.
    »Be­trach­ten Sie es als ge­sche­hen, Sir«, ant­wor­te­te Lis­ter­man, und in sei­ner Stim­me schwang so et­was wie Be­geis­te­rung.
     
     

3.
     
    Da, wo bis­her nur die win­zi­gen Licht­punk­te der bei­den Or­gh-Raum­er zu se­hen ge­we­sen wa­ren, flamm­ten plötz­lich bläu­lich-wei­ße Fa­ckeln auf. In der Tie­fe der BA­PU­RA ru­mor­ten die Ge­ne­ra­to­ren der Ener­gie­ge­schüt­ze. Was wir fla­ckern sa­hen, wa­ren die Schirm­fel­der, die die bei­den Raum­schif­fe der Hyp­nos au­to­ma­tisch aus­ge­fah­ren hat­ten, als sie die Ge­schüt­z­ener­gi­en zu spü­ren be­gan­nen. Lis­ter­mans Sal­ven wa­ren nicht kräf­tig ge­nug, um die Schirm­hül­len zu durch­schla­gen. Sie wa­ren nur als Warn­si­gnal ge­dacht, so­zu­sa­gen als Schuß vor den Bug. Die Re­ak­ti­on zeig­te sich so­fort. Der mit dem Ra­dio­kom ge­kup­pel­te Bild­schirm leuch­te­te auf. Das Ge­sicht ei­nes Or­gh er­schi­en. Das rie­si­ge Au­ge
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