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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge
Autoren: K. H. Scheer
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Hilfs­mit­teln er­zeugt. Man brauch­te nur die An­ti­tron­helm-Pro­duk­ti­on lahm­zu­le­gen, und frü­her oder spä­ter wür­den auch die Ter­ra­ner mit­samt ih­ren wi­der­spens­ti­gen, auf dem Mars an­säs­si­gen Vet­tern der furcht­ba­ren Waf­fe er­lie­gen, die die Or­ghs im Lau­fe ih­rer jahr­tau­sen­dal­ten Ge­schich­te schon bei Dut­zen­den von In­va­sio­nen an­ge­wandt hat­ten: der Hyp­no­sug­ge­s­ti­on.
    Die Er­de war so­mit in Ge­fahr. Al­so, schloß Ge­ne­ral Re­ling, muß­te et­was ge­tan wer­den, um die Ge­fahr zu ban­nen. Da war doch ei­ne Ban­de von drei­tau­send Ter­ra­nern, die oh­ne­hin schon weit drau­ßen im Raum um­her­schip­per­te. Warum, frag­te er sich, nicht die­se Leu­te ein­set­zen, um den Or­ghs ein we­nig zu­sätz­li­che Furcht ein­zu­flö­ßen, auf daß sie ih­re Er­obe­rungs­ge­lüs­te ge­gen­über der Mut­ter Er­de zu den Ak­ten le­gen!
    We­nigs­tens spie­gel­ten die An­wei­sun­gen, die Lobral zu über­brin­gen hat­te, einen sol­chen Ge­dan­ken­gang wi­der – ob er nun wirk­lich statt­ge­fun­den hat­te oder nicht, das blieb da­hin­ge­stellt. Ge­ne­ral Re­lings Dos­sier lau­te­te kurz und bün­dig:
    NEW­TON und PLA­TO ha­ben er­mit­telt, daß ein Be­such der Or­ghs im Ye­do­ce­kon-Sys­tem un­mit­tel­bar be­vor­steht. Die Auf­riß­flu­ten des Trans­mit­ters ha­ben sie neu­gie­rig ge­macht. Sie wer­den nicht in Flot­ten-, höchs­tens in Pa­trouil­len­stär­ke er­schei­nen. Die or­gh­schen Ein­hei­ten sind zur Lan­dung zu zwin­gen, ih­re Be­sat­zung ge­fan­gen­zu­neh­men. Die Po­si­ti­ons­da­ten der or­gh­schen Hei­mat­welt müs­sen be­schafft wer­den. Ge­ne­ral­ma­jor Kon­nat er­hält den Auf­trag, mit der BA­PU­RA – und, wenn als vor­teil­haft er­ach­tet, den bei­den er­beu­te­ten Raum­schif­fen der Or­ghs – die or­gh­sche Zen­tral­welt an­zu­flie­gen und dort so­viel Schre­cken an­zu­stif­ten, wie not­wen­dig ist, um die Or­ghs von ih­rer Ab­sicht, die Er­de an­zu­grei­fen, ab­zu­brin­gen.
    Ich hat­te den Text fünf­mal ge­le­sen und ihn beim letz­ten Mal im­mer noch für ge­nau­so un­ver­schämt ge­hal­ten wie am An­fang. Was sah der Al­te in uns? Wun­der­tä­ter? Schön, wir hat­ten die Or­ghs zur Lan­dung ge­zwun­gen und ih­nen zu ver­ste­hen ge­ge­ben, daß sie sich von nun an als un­se­re Ge­fan­ge­nen zu be­trach­ten hät­ten. Wir hat­ten die Un­ru­hen un­ter den Ye­do­ce­ko­nern be­sei­tigt. Wir hat­ten TECH­NO da­zu ver­an­laßt, daß er Ma­jor Utan und mich als die ein­zi­gen Be­sit­zer von Neu-Orb­ton-Quo­ti­en­ten ober­halb der Fünf­zi­ger-Gren­ze als un­be­dingt be­fehls­be­rech­tigt an­er­kann­te. Wir hat­ten un­se­ren Freund Tan­ca­noc auf Ye­do­ce­kon als Re­gen­ten ein­ge­setzt und konn­ten da­mit mit Fug und Recht be­haup­ten, das Sys­tem des Mars-Ver­sor­gers Al­pha-VI zu ei­nem Au­ßen­stütz­punkt der Er­de ge­macht zu ha­ben. Es war uns so­gar ge­lun­gen, in ei­nes der Or­gh-Raum­schif­fe ein­zu­drin­gen und aus sei­nem Bordrech­ner die Ko­or­di­na­ten des Or­gh-Sys­tems zu ent­wen­den.
    All das hat­ten wir fer­tig­ge­bracht. Aber be­rech­tig­te das Ge­ne­ral Re­ling zu der An­nah­me, wir sei­en in der La­ge, mit ei­nem ein­zi­gen Raum­schiff – mein Gott: mit ei­nem ein­zi­gen Raum­schiff! – die Hei­mat­welt der Or­ghs an­zu­flie­gen und dort nicht nur zu lan­den, son­dern oben­drein den Be­herr­schern die­ser Welt ge­nü­gend Furcht ein­zu­ja­gen, daß sie un­se­re Über­le­gen­heit ein für al­le­mal an­er­kann­ten?
    So­weit hat­te ich mür­risch und zum Teil von hel­lem Zorn er­füllt ver­sucht, Ge­ne­ral Re­lings Ge­dan­ken­gang nach­zu­voll­zie­hen, als plötz­lich und mit ele­men­ta­rer Wucht Ki­ny Ed­wards sich mel­de­te. Ih­re Mel­dung lau­te­te ähn­lich wie die, die mich auf­ge­schreckt hat­te, kurz be­vor Vi­du-Yakkhat mich auf­such­te:
    »Vor­sicht! Bei den bei­den Or­ghern tut sich was!«
    Re­ling war von ei­ner Zehn­tel­se­kun­de zur an­de­ren ver­ges­sen.
    »Was ist los, Mäd­chen? Was?« frag­te ich drän­gend.
    »Ich glau­be, sie wol­len aus­rei­ßen«, ant­wor­te­te
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