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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge
Autoren: K. H. Scheer
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ab­zu­ver­lan­gen. Ihr seid Kin­der, die erst ler­nen müs­sen, mit den an­de­ren Stern­völ­kern der Ga­la­xis nach den all­ge­mein­gül­ti­gen Re­geln der in­ter­stel­la­ren Di­plo­ma­tie zu ver­keh­ren. Nie­mand nimmt es euch übel, daß ihr Kin­der seid. Aber we­he euch, wenn ihr in eu­rem kind­li­chen Leicht­sinn Er­wach­se­ne zu sein vor­gebt und die Macht, die euch ge­ge­ben ist, miß­braucht. Nur das Ver­der­ben kann die Fol­ge sein. Ich ge­be euch einen Rat: hört auf Ror­rho­do-Sqyn. Er ist der ein­zi­ge, der den Ernst der La­ge er­kannt hat!«
    Da­mit hat­te ich mei­ner Pflicht Ge­nü­ge ge­tan. Mehr konn­ten we­der die Or­ghs noch Ge­ne­ral Re­ling von mir ver­lan­gen. Ich hat­te die Or­ghs be­siegt, ich hat­te mehr als die Hälf­te ih­rer Raum­flot­te ver­nich­tet, und ich hat­te ei­ne von Weis­heit trie­fen­de Bot­schaft hin­ter­las­sen. Mehr konn­te ich nicht tun. Ich ver­an­laß­te, daß die ›1418‹ über den er­folg­rei­chen Ab­schluß un­se­res Ein­sat­zes in­for­miert wur­de, so daß sich auch Cap­tain Lobral mit sei­nen Leu­ten wie­der auf den Heim­weg ma­chen konn­te. Und dann gab ich Na­ru Ke­no­ne­we den Be­fehl, bei der nächst­mög­li­chen Ge­le­gen­heit in die Re­so­nanz-Krüm­mungs­zo­ne vor­zu­sto­ßen.
     
    Es dau­er­te nur ein paar Ta­ge, da sa­hen wir die Son­ne auf un­se­ren Bild­schir­men er­schei­nen. Un­se­re Son­ne! Ein win­zi­ger, mick­ri­ger Leucht­punkt zu­nächst, aber den­noch war es we­nigs­tens un­se­re Son­ne. Mit drei­tau­send Mann wa­ren wir aus­ge­zo­gen, mit kaum we­ni­ger als drei­tau­send Mann kehr­ten wir zu­rück. Wir hat­ten Glück ge­habt. Un­ser Un­ter­neh­men hät­te ganz an­ders aus­ge­hen kön­nen – für uns selbst wie für die ge­sam­te Mensch­heit.
    Wir nä­her­ten uns der Er­de et­wa auf der all­ge­mei­nen Ebe­ne der Pla­ne­ten­bah­nen. Wir kreuz­ten die Plu­to­bahn, die Bahn des Nep­tun und des Ura­nus, ka­men ziem­lich na­he an Sa­turn selbst vor­bei, über­quer­ten die Ju­pi­ter­bahn und be­fan­den uns, nach­dem wir den As­te­roi­den­gür­tel pas­siert hat­ten, im so­ge­nann­ten In­nen­raum des Son­nen­sys­tems. Auf der Hö­he der Mars­bahn er­reich­te uns Ge­ne­ral Re­lings Hy­per­funk­spruch.
    »Oberst Kon­nat!« don­ner­te er mich an. »Ich kann nicht ver­ste­hen, warum Sie nicht schon lan­ge die Mög­lich­keit genützt ha­ben, mich über den Aus­gang Ih­res Ein­sat­zes auf der Or­gh-Welt in Kennt­nis zu set­zen! Sie kön­nen sich doch vor­stel­len, daß man hier auf der Er­de nach In­for­ma­tio­nen förm­lich fie­bert!«
    Er sand­te mit Bild­über­tra­gung. Ich ge­noß den An­blick sei­ner schnurr­bär­ti­gen Vi­sa­ge, die an einen eng­li­schen Ko­lo­nia­l­of­fi­zier vik­to­ria­ni­scher Zei­ten ge­mahn­te, und grins­te ihn an.
    »Ers­tens, Sir«, ant­wor­te­te ich, »muß die Er­in­ne­rung Ih­nen da einen Streich ge­spielt ha­ben. Ich wur­de vor ei­ni­ger Zeit zum Ge­ne­ral­ma­jor be­för­dert. Und zwei­tens, Sir, bin ich Ih­nen un­end­lich dank­bar da­für, daß Sie es über­nom­men ha­ben, der ers­te zu sein, der mich nicht mit ›Eu­er Ver­klärt­heit Tu­madschin Khan‹ an­re­det. Drit­tens, Herr Ge­ne­ral, ist auf Ghost­ly Cast­le al­les so ge­lau­fen, wie wir es vor­hat­ten. Und vier­tens, Sir, kön­nen Sie und die GWA und die In­ter­na­tio­na­le Ab­wehr­ko­ali­ti­on ge­trost noch die paar Mi­nu­ten war­ten, die ich brau­che, um auf der Er­de zu lan­den. Zwan­zig Stun­den spä­ter, wenn ich mich end­lich mal rich­tig aus­ge­schla­fen ha­be, er­stat­te ich Ih­nen aus­führ­li­chen Be­richt. Gu­te Nacht, Herr Ge­ne­ral!«
    Ich un­ter­brach die Ver­bin­dung, und es war mir in die­sem Au­gen­blick wirk­lich völ­lig gleich­gül­tig, wie Re­ling auf mei­ne Un­ver­fro­ren­heit rea­gie­ren wür­de.
     
     
    EN­DE
     
     

 
    Als ZBV-Ta­schen­buch Nr. 23 er­scheint:
     
    In­tel­li­genz un­er­wünscht
     
    von K. H. Scheer
     
    Die Spe­zi­al­agen­ten Thor Kon­nat und Han­ni­bal Utan von der GWA glau­ben einen Ur­laub ver­dient zu ha­ben. Er­war­tungs­voll star­ten sie auf ei­ne Tief­see-Ex­pe­di­ti­on. Sie wol­len die
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