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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge
Autoren: K. H. Scheer
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Mit­ar­bei­ter und ich je nach den Mel­dun­gen der Pa­trouil­len ein­tru­gen. Es stand bald fest, daß in der Tat al­le Grup­pen sich auf ein und den­sel­ben Punkt zu­be­weg­ten, und ei­ne Stun­de nach Son­nen­un­ter­gang hat­ten wir den Punkt so ge­nau ein­ge­kreist, daß wir dar­an den­ken konn­ten, un­se­re Ge­gen­ak­ti­on vom Sta­pel lau­fen zu las­sen. Die Auf­nah­men, die die BA­PU­RA au­to­ma­tisch kurz vor der Lan­dung an­ge­fer­tigt hat­te, zeig­ten, daß es in je­ner Ge­gend ei­ne dschun­gel­über­wu­cher­te Ver­tie­fung gab, wahr­schein­lich einen al­ten Me­teor­kra­ter. In die­sem Kra­ter, da­von war ich über­zeugt, soll­te nach Na­nu­ku-Vjats Wil­len die Ver­nich­tungs­schlacht ge­gen die ver­haß­ten Ein­dring­lin­ge ge­führt wer­den.
    Kurz nach Son­nen­un­ter­gang hat­te Fra­mus G. Al­li­son mit stolz­ge­schwell­ter Brust einen um­fang­rei­chen Be­häl­ter in den Kom­man­do­stand ge­tra­gen, in dem sich ins­ge­samt vier­zehn klo­big wir­ken­de Ge­rä­te un­schein­ba­ren Aus­se­hens be­fan­den. Es wa­ren klei­ne Plas­tik­käs­ten, aus de­nen auf ei­ner Sei­te ein sprung­fe­der­ge­la­ger­ter Tast­he­bel her­vor­lug­te. In der Art ei­nes Va­ters, der sei­nen so­eben ge­bo­re­nen Spröß­ling vor­zeigt, nahm Al­li­son ei­nes der pri­mi­ti­ven Din­ge in die Hand und be­tä­tig­te spie­le­risch die Tas­te.
    »Je­der Tas­ten­druck«, er­klär­te er, »er­zeugt ir­gend­ein Hyper­si­gnal, das in den Emp­fän­ger­me­cha­nis­mus des Or­gh-Ro­bo­ter ein­dringt und Ver­wir­rung er­zeugt. Denn wir dür­fen nicht ver­ges­sen, daß die ei­gent­li­chen Steu­er­si­gna­le dem Ge­hirn ei­nes or­ga­ni­schen We­sens ent­stam­men und da­her na­tur­ge­mäß nicht be­son­ders ener­gie­reich sind. Wir da­ge­gen ar­bei­ten mit ei­ner leis­tungs­fä­hi­gen Bat­te­rie, de­ren Aus­stoß die Si­gna­le des or­ga­ni­schen Ge­hirns mü­he­los über­tönt.«
    Die Vor­be­rei­tun­gen wa­ren ab­ge­schlos­sen. Die Leu­te stan­den ein­satz­be­reit. Wir klet­ter­ten in die mar­sia­ni­schen Gleit­boo­te und bra­chen auf.
     
     

15.
     
    Die Or­ghs wür­den da­mit rech­nen, daß wir Lun­te ge­ro­chen hat­ten, und die Au­gen weit of­fen­hal­ten – be­son­ders in der Rich­tung, in der die BA­PU­RA lag. Wir tru­gen die­sem Um­stand Rech­nung, in­dem wir einen wei­ten Bo­gen schlu­gen, der uns von Wes­ten her in den Rücken des Geg­ners brach­te. Es war mitt­ler­wei­le fins­ter ge­wor­den. Das Tas­ter­bild zeig­te an, daß wir uns über dschun­gelbe­deck­tes Ge­län­de be­weg­ten. Hier und da gab es ei­ne ein­sa­me Sied­lung, aber wir flo­gen na­he­zu ge­räusch­los, und es stand nicht zu be­fürch­ten, daß je­mand dort un­ten auf un­se­re Fahr­zeu­ge auf­merk­sam wer­den wür­de.
    Vor uns war das Ge­län­de hü­ge­lig. Da­bei han­del­te es sich um die Auf­wür­fe, die der Ein­schlag des Me­teors er­zeugt hat­te. Die Wand des Kra­ters selbst stieg bis zu ei­ner Hö­he von et­wa zwei­hun­dert Me­tern an. Sie stieg auf die­ser Sei­te ziem­lich sanft an. Die Kra­te­rin­nen­wand je­doch war, wie die Auf­nah­men be­wie­sen, ziem­lich schroff, an man­chen Stel­len so­gar senk­recht.
    Je nä­her wir dem Kra­ter­rand ka­men, de­sto dich­ter glit­ten wir über die Baum­kro­nen des Ur­walds hin­weg. Nur so hat­ten wir ei­ne Chan­ce, den Or­ter­ge­rä­ten der Or­ghs zu ent­ge­hen, falls sie doch so schlau wa­ren, auch in die­ser schein­bar un­ver­fäng­li­chen Rich­tung Aus­schau zu hal­ten. Kurz nach sechs­und­zwan­zig Uhr er­reich­ten wir ei­ne Bo­den­rin­ne dicht un­ter der Kro­ne des Kra­ter­walls. Vor we­ni­gen Mi­nu­ten hat­ten wir zum letz­ten Mal mit der Ope­ra­ti­ons-Leit­zen­tra­le ge­spro­chen. Die ers­ten zwei Pa­trouil­len stan­den im Be­griff, die Kra­ter­wand zu über­stei­gen. Sie be­fan­den sich uns an­nä­hernd ge­gen­über und hat­ten kei­ne Ah­nung von un­se­rer An­we­sen­heit. Wir woll­ten kei­ne Un­vor­sich­tig­keit be­ge­hen. Na­nu­ku-Vjat und sei­ne Ge­nos­sen soll­ten aus al­len Wol­ken fal­len, wenn wir plötz­lich auf­tauch­ten.
    Wir ver­lie­ßen die Fahr­zeu­ge und
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