Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
mich mit der Feu­er­leit­zen­tra­le ver­band. Jetzt leuch­te­te ein zwei­ter auf. Fra­mus G. Al­li­sons brei­tes, som­mer­spros­si­ges Ge­sicht grins­te mir ent­ge­gen, fröh­lich und un­be­schwert wie im­mer, als gä­be es nir­gend­wo auf der Welt auch nur einen ein­zi­gen Grund zur Sor­ge.
    »Da kann ich Ih­nen hel­fen«, misch­te er sich bur­schi­kos in mei­ne Un­ter­hal­tung mit Lis­ter­man. »Nis­hi­mu­ra und ich ha­ben in­zwi­schen die Au­gen of­fen­ge­hal­ten und ei­ni­ge In­stru­men­te un­ter­sucht, die wir für hy­per­schnel­le Feed­back-Sen­so­ren hal­ten.«
    »Für hy­per­schnel­le was?«
    »Feed­back-Sen­so­ren. Sie er­ken­nen, auf wel­che Art von Hin­der­nis ei­ne Ge­schütz­sal­ve trifft, ob auf ein Schirm­feld, ob auf das feind­li­che Ob­jekt selbst oder auch am Ziel vor­bei ins Nichts. Wir neh­men an, daß die al­ten Mar­sia­ner die­se Ge­rä­te als au­to­ma­ti­sche Ziel­hil­fe ver­wen­de­ten. Sie sind mit der Feu­er­kon­troll­kon­so­le ver­bun­den, und es er­scheint ei­ne An­zei­ge, so­bald sich an der Be­schaf­fen­heit des Ziel­punk­tes et­was än­dert.«
    »Was be­deu­tet …?« half ich sei­nem Ge­dan­ken­gang auf die Bei­ne.
    »Was be­deu­tet, daß Cap­tain Lis­ter­man die Sal­ven­leis­tung lang­sam hoch­schrau­ben kann, oh­ne fürch­ten zu müs­sen, daß die Schutz­schir­me der Or­ghs un­be­merkt zu­sam­men­bre­chen. Im Au­gen­blick des Zu­sam­men­bruchs be­kommt er ei­ne un­über­seh­ba­re An­zei­ge, und dann kann er das Feu­er neu­tra­li­sie­ren.«
    »Ha­ben Sie das ge­hört, Lis­ter­man?«
    »Wort für Wort, Sir. Soll ich …«
    »Ja, Sie sol­len!« Ich wand­te mich wie­der an Al­li­son. »Die Ge­schäfts­lei­tung dankt. Um ge­nau zu sein: ich wüß­te nicht, was ich oh­ne Sie an­fan­gen soll­te!«
    Er wur­de ein we­nig ver­le­gen, wie es sei­ner jun­gen­haf­ten Art ent­sprach.
    »Och, das ist doch gar nichts«, sag­te er und wink­te ab, be­vor sein Bild­schirm er­losch.
    Drau­ßen stei­ger­te sich das Leuch­ten der bei­den Or­gh-Raum­er zu fast schmerz­haf­ter In­ten­si­tät. Man konn­te nur noch kurz auf den Bild­schirm bli­cken, wenn man nicht ge­blen­det wer­den woll te. Ich hat­te kei­ne Zeit, mei­nen Men­tal­block für dau­ernd zu öff­nen und die Ge­dan­ken zu be­lau­schen, die im Be­wußt­sein der Hyp­nos spiel­ten. Aber ich muß­te wis­sen, was sie emp­fan­den. Ich wand­te mich an Han­ni­bal, der in sei­ner Un­ter­kunft saß und wei­ter nichts zu tun hat­te, als sei­ne Men­tal­oh­ren of­fen­zu­hal­ten.
    »Wie sieht es aus?« frag­te ich.
    »Sie ha­ben Angst«, ant­wor­te­te er prompt. »Al­le mit­ein­an­der. Auch der Si­cher­heits­of­fi­zier, der ih­nen klarzu­ma­chen ver­sucht, daß es bes­ser sei zu ster­ben, als sich dem Feind zu un­ter­wer­fen. Trotz sei­ner Angst meint er es ernst. Es ha­ben sich zwei Par­tei­en ge­bil­det. Die einen hal­ten es mit dem Si­cher­heits­of­fi­zier, die an­de­ren mei­nen, es sei klü­ger zu ka­pi­tu­lie­ren. Es fällt mir schwer, die re­la­ti­ve Stär­ke der bei­den Par­tei­en ab­zu­schät­zen …«
    Er un­ter­brach sich mit­ten im Ge­dan­ken. Ich blick­te auf. Ei­ne der bei­den Or­gh-Ein­hei­ten hat­te sich in einen far­ben­sprü­hen­den Leucht­ball ver­wan­delt. Lis­ter­man mel­de­te sich vol­ler Auf­re­gung.
    »Ich be­kom­me ei­ne neue Leuch­t­an­zei­ge, Sir! Neh­me an, daß ei­ner der bei­den Schutz­schir­me durch­schla­gen ist!«
    »So sieht es aus, Lis­ter­man«, ant­wor­te­te ich. »Ge­hen Sie mit der Leis­tung her­un­ter!«
    »Ist be­reits ge­sche­hen, Sir.«
    Ich emp­fing Han­ni­bals Men­ta­lim­puls und jus­tier­te mich auf ihn ein.
    »Die an­de­re Par­tei hat ge­won­nen«, emp­fing ich. »Der Zu­sam­men­bruch der Schirm­felds hat sie er­nüch­tert.«
    Ich at­me­te auf. Wir hat­ten uns durch­ge­setzt. Es dau­er­te nur Se­kun­den, bis Pro­fes­sor Scheu­ning sich mel­de­te und mir vol­ler Be­geis­te­rung er­klär­te:
    »Die Or­ghs be­schleu­ni­gen nicht mehr!«
    Ich war­te­te. Mei­ne Ge­duld wur­de auf kei­ne lan­ge Pro­be ge­stellt. Der Hy­per­kom sprach an. Ich schal­te­te auf Emp­fang und sah das Ge­sicht ei­nes Or­ghs, von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher