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Geheimnisse des 'Dritten Reichs'

Geheimnisse des 'Dritten Reichs'

Titel: Geheimnisse des 'Dritten Reichs'
Autoren: Guido Knopp
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meiner besten Kunden. Gewundert haben wir uns damals allerdings schon, weshalb und woher ausgerechnet vor der Auktion die Verbindung zu Albert Speer lanciert wurde.«
    Ob Albert Speers Bilder aus jüdischem Besitz und Notverkäufen stammen oder nicht, macht keinen Unterschied für seine Korrumpierbarkeit: In jenen Jahren, in dem Umfeld und mit seinen Möglichkeiten musste er einfach davon ausgehen, dass ›seine‹ Bilder auch von dubioser Herkunft sind.«
    Jonathan Petropoulos, Speer- und Kunstexperte

»Big Business«: Möglicherweise hält der Kunstmarkt auch in den kommenden Jahren noch einige überraschende Erkenntnisse über die Herkunft verschollener Bilder bereit.
    Süddeutsche Zeitung Photo, München (Teutopress)

Der Kunstmarkt ist »big business« und das Interesse der Verkäuferseite an einer gnadenlosen Offenlegung sämtlicher Provenienzen – gerade bei zweifelhaftem Erwerb wie beispielsweise aus jüdischen Notverkäufen oder etwa Vorbesitz durch Nazi-Granden – gering. Inzwischen ist »der Hackert« wieder bei einem privaten Sammler gelandet, der es entweder weiterveräußert oder dessen ahnungslose Erben es irgendwann einmal versteigern lassen. Wenn es dann abermals auf dem Kunstmarkt den Besitzer wechselt, wird jedoch niemand mehr sagen können: »Von einer Provenienz Speer war uns nichts bekannt!«
    Das Verstecken der Bildersammlung ist ein weiteres Verbrechen. So etwas hätte kaum jemand geahnt, bis sie vor Kurzem wieder aufgetaucht ist. Es war zunächst eine große Überraschung, aber dann eben doch nicht, wenn man sich wieder daran erinnert, was für ein Meister der Anpassung er war. Er griff nach allem, was sich ihm bot.
    Dan van der Vat, Speer-Biograf
    Albert Speers Geheimnis um seine versteckte Bildersammlung brauchte nach seinem Tod noch dreißig Jahre, um vollständig gelüftet zu werden und den exakten Werdegang der Bilder seit Kriegsende 1945 zu rekonstruieren. Ob es sein letztes Geheimnis war? Jedenfalls ist es ein Paradebeispiel für die Täuschungen, Tricks, Verheimlichungen, Halbwahrheiten und Lügen des verurteilten Kriegsverbrechers, Hitler-Vertrauten, -Architekten und -Rüstungsminister Speer – lebenslang und darüber hinaus. Damit davongekommen zu sein, überlebt zu haben und sich als »guter Nazi« darzustellen, dürfte wohl die größte Lebensleistung gewesen sein. Heute kann man allenfalls das Geschick bewundern, mit dem Hitlers Architekt zeitlebens sein frei schwingendes Lügengebäude vor dem Kollabieren bewahrt hat. Drei Jahrzehnte nach seinem tödlichen Zusammenbruch im Londoner Liebesnest sind von seinem Ruf als »guter Nazi« nur noch Trümmer erhalten geblieben.

Literatur
    Familie Hitler
    Bavendamm, Dirk: Der junge Hitler – Korrekturen einer Biographie 1889–1914. Graz 2009.
    Boone, Jasper C.: Hitler at the Obersalzberg: with perceptions. Philadelphia 2008.
    Eberle, Hendrik (Hrsg.)/Uhl, Matthias (Hrsg.): Das Buch Hitler – Geheimdossier des NKWD für Josef W. Stalin, zusammengestellt aufgrund der Verhörprotokolle des persönlichen Adjutanten Hitlers, Otto Günsche, und des Kammerdieners Heinz Linge, Moskau 1948/49. Bergisch Gladbach 2007.
    Fest, Joachim: Hitler: Eine Biographie. Hamburg 2007.
    Frank, Hans: Im Angesicht des Galgens. München 1953.
    Gardner, David: The Last of the Hitlers. Worcester 2001.
    Hamann, Brigitte: Hitlers Wien – Lehrjahre eines Diktators. München 2004.
    Joachimsthaler, Anton: Korrektur einer Biographie – Adolf Hitler 1908–1920. München 1989.
    – Ders.: Hitlers Weg begann in München 1913–1923. München 2000.
    Kershaw, Ian: Hitler: 1889-1936. Stuttgart, München 1998.
    Läpple, Alfred: Paula Hitler – Die unbekannte Schwester. Stegen/Ammersee 2003.
    Romeder, Wilhelm: Das Jahr 1945 in Weitra und Umgebung: Ereignisse – Erlebnisse – Schicksale: Mit einem ausführlichen Beitrag über die Hitler-Verwandten. Horn, Wien 2003.
    Sigmund, Anna Maria: Diktator, Dämon, Demagoge: Fragen und Antworten zu Adolf Hitler. München 2006.
    – Dies.: Des Führers bester Freund – Adolf Hitler, seine Nichte Geli Raubal und der »Ehrenarier« Emil Maurice. München 2003.
    Unger, Michael (Hrsg.): The Memoirs of Bridget Hitler. London/Dallas 1979.
    Zdral, Wolfgang: Die Hitlers. Die unbekannte Familie des Führers. Frankfurt/M., New York 2005.
    Legende Rommel
    Fraser, David: Rommel – Die Biographie. München 2001.
    Haufler, Hervie: Codebreakers’ Victory – How the Allied Cryptographers Won World War II. New York 2003.
    Haus der Geschichte
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