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Geheimnis um Schloss Krähenstein - ein Bodensee-Krimi für Kinder

Geheimnis um Schloss Krähenstein - ein Bodensee-Krimi für Kinder

Titel: Geheimnis um Schloss Krähenstein - ein Bodensee-Krimi für Kinder
Autoren: Thurid Neumann
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galoppieren“, schlug Lara vor. Und schon galoppierten Jerry und Louis los. Der Waldweg war hell erleuchtet vom Vollmond und die beiden Ponys schienen die frische Nachtluft zu genießen, denn die Kinder mussten sie kein bisschen antreiben. Sie galoppierten ganz von alleine.
    „Das müssen wir öfter machen“, schwärmte Max mit leuchteten Augen, als sie wieder den Wald verließen und die Ponys zum Trab durchparierten.
    „Schaut mal!“, rief Flo, als sie zum See hinunterkamen. „Der Mond badet ja im See!“
    Tim lachte. „Du hast recht. Es sieht so aus, als würde er im See schwimmen.“
    „Irgendwie gespenstisch“, dachte Lara, doch sie sprach es nicht aus, weil sich Flo sonst gefürchtet hätte.
    „Also, jetzt wird es gleich ernst“, meinte Max. „Wir haben durch das Galoppieren viel Zeit eingeholt. In zwanzig Minuten ist Mitternacht.“
    „Geisterstunde“, schoss es Lara durch den Kopf und ein leichter Schauer durchströmte ihren Körper.
    „Der Plan ist klar“, fuhr Max fort. „Wir binden Jerry und Louis am Wegende an einem Baum fest und gehen das letzte Stück zu Fuß, okay?“
    Die anderen nickten. Flo seufzte, als sie die Ponys anbanden. Es war eine Nacht zum Träumen. Eine Nacht für fliegende Einhörner im Mondschein. Aber leider war jetzt gleich Mitternacht. Und Jerry und Louis würden sich nicht in Einhörner verwandeln, sondern Geist August würde gleich erscheinen. Jetzt wurde es ernst.
    „Haben wir alles?“, fragte Max. „Geist August, den Kassettenrekorder, Taschenlampen ...“, zählte er auf. „Okay, dann los.“
    Flo tätschelte nochmals Jerrys und Louis’ Hals, dann folgte sie den anderen. Die Ponys schauten ihnen noch kurz neugierig hinterher, dann mampften sie weiter Gras. „Vielleicht ist Gras im Mondschein ja magisch“, dachte Flo. „Und sie werden doch noch zu Einhörnern ...“
    Die Taschenlampen brauchten sie überhaupt nicht. Der Mond war heller als jede Lampe.
    „Es brennt Licht im Schloss“, flüsterte Max. „Arthur ist also zu Hause und sogar noch wach.“
    Jetzt sah das Schloss gar nicht mehr wie ein Dornröschenschloss aus. Eingetaucht in das schummrige Mondlicht wirkte es unheimlich und man konnte sich durchaus vorstellen, dass es dort spukte. Flo fröstelte, obwohl es sehr warm war, und ergriff Laras Hand. Das Knirschen des Kieses unter ihren Füßen war jetzt viel lauter als bei Tag. Was flatterte denn dort um den Schlossturm?
    „Fledermäuse“, wisperte Tim und zeigte zum Turm.
    Flos Griff um Laras Hand wurde noch fester.
    „Die tun nichts. Fledermäuse sind völlig harmlos“, versicherte ihr Lara. „Aber es sieht gruselig aus“, dachte sie. „Wie bei einem Vampirschloss.“ Schnell verjagte sie den Gedanken. Wenn hier bald jemand Angst haben musste, dann war das Arthur. Schließlich würde ihm gleich ein Geist erscheinen. Mit jedem Schritt schlug Laras Herz schneller.
    Dann schlichen sie in der Deckung der Rosensträucher zum Fenster. Max fiel ein Stein vom Herzen. Zum Glück war es gekippt. Das machte die Sache etwas leichter, da er sich nicht sicher gewesen war, ob der Kassenrekorder bei geschlossenem Fenster laut genug war. Er gab den anderen ein Zeichen. „Noch fünf Minuten“, sollte das bedeuten. Lara und Tim nickten. Flo war wie gelähmt. Max musste sie an die Hand nehmen und mit sich hinter den Rosenstrauch ziehen, in den sie vor Kurzem mit Lara gefallen war. Hier waren sie dem Fenster am nächsten und somit Max’ Geisterstimme am besten zu hören. Tim und Lara schlichen sich mit Geist August vor zum Fenster.
    „Noch drei Minuten“, gab Max ein Zeichen. Lara lehnte Geist August kurz an die Wand, dann machte sie für Tim eine Räuberleiter, damit er durch das Fenster sehen konnte.
    „Und?“, flüsterte Lara.
    „Alles klar“, gab Tim zurück und kletterte wieder hinunter. „Er sitzt am Tisch und hat jede Menge Papierkram vor sich ausgebreitet.“
    Lara atmete tief durch. Bisher lief alles wie geplant. Noch eine Minute. Jetzt nahm Lara Geist August an der Holzstange und ließ ihn bis kurz vor das Fenster hochwandern. Tim posierte sich so, dass er ihn von hinten beleuchten konnte, ohne selbst gesehen zu werden. Lara konzentrierte sich voll und ganz auf ihre Atmung. „Jetzt nur nicht hyperventilieren“, dachte sie.
    Dann schlugen irgendwo Kirchturmglocken zwölf Uhr.
    Lara holte tief Luft, nickte Tim und Max zu und ließ Geist August noch das letzte Stück bis zum Fenster wandern.
    „Arthuuuur“, begann Max in das Mikrofon des
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