Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnis um Schloss Krähenstein - ein Bodensee-Krimi für Kinder

Geheimnis um Schloss Krähenstein - ein Bodensee-Krimi für Kinder

Titel: Geheimnis um Schloss Krähenstein - ein Bodensee-Krimi für Kinder
Autoren: Thurid Neumann
Vom Netzwerk:
Der letzte Schultag
    Mit einem Satz sprang Lara aus ihrem Bett. Sie tanzte zum Fenster und sah zum strahlend blauen Morgenhimmel empor. Endlich! Der letzte Tag vor den Sommerferien! Einer der schönsten Tage im Jahr!
    Und heute war auch ihr letzter Tag in der Grundschule. Nach den großen Ferien würde Lara auf das Gymnasium kommen. Lara freute sich schon sehr darauf, wünschte sich aber auch gleichzeitig, dass die Sommerferien nie enden würden.
    Ihre kleine Schwester Florina dagegen konnte das Ende der großen Ferien kaum erwarten. Denn dann würde sie endlich eingeschult werden. Ihre Mutter hatte sogar schon eine Schultüte gekauft. Was da wohl alles hineinkam?
    Florina war ein kleines blondes Lockenköpfchen mit großen blauen Kulleraugen. Sie wurde von allen aber nur
Flo
genannt, da sie so klein war. Flo genoss ihre Rolle in der Familie als Nesthäkchen und man konnte ihr wirklich nur schwer einen Wunsch ausschlagen.
    Lara dagegen hatte dunkelbraune Haare, die sie immer zu einem Pferdeschwanz zusammenband, und wunderschöne tiefbraune Augen. Sie war, wie es von großen Geschwistern oft erwartet wurde, schon sehr verantwortungsvoll und vernünftig und wirkte in ihrer ganzen Art viel ruhiger und überlegter als der kleine Wirbelwind Flo. Verschiedener hätten zwei Schwestern kaum sein können. Doch sie teilten sich beide eine Leidenschaft: Pferde.
    Nachdem Lara sich rasch ihr kirschrotes Sommerkleid übergezogen und ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, ging sie hinunter zum Frühstück, wo ihre Mutter bereits gedeckt hatte und ihr Vater an seinem Kaffee nippte. Die Sommersonne schien schon herein und strahlte mit der Sonnenblume in der Vase auf dem Tisch um die Wette. „Einen wunderschönen guten Morgen, Papa“, begrüßte Lara ihren Vater und drehte sich einmal um sich selbst, bevor sie sich setzte.
    Laras Vater stellte seine Kaffeetasse ab und sah Lara ernst an. „Du bist doch mein großes Mädchen, Lara“, sagte er.
    Lara rutschte plötzlich das Herz nach unten. „Wieso?“, fragte sie und schluckte. „Ist etwas passiert?“ In dem Moment schob sich eine Wolke vor die Sonne und es fiel ein großer Schatten auf den Frühstückstisch.
    „Ähm, nein, das nicht, das heißt, doch, irgendwie schon, aber ...“
    „Morgeeeeen!“, ertönte es da auf einmal und Flo kam hereingestürmt. Mit einem Satz war sie auf dem Schoß ihres Vaters und küsste ihn mehrmals auf das ganze Gesicht.
    „Guten Morgen, mein Sonnenschein“, antwortete ihr Vater mit erstickter Stimme unter all den Küssen und versuchte, sich aus Flos Umarmung zu befreien.
    „Flo“, sagte Lara vorwurfsvoll. „So, lass Papa doch auch einmal Luft holen.“
    In dem Moment kam Laras und Flos Mutter in das Frühstückszimmer und brachte frisch aufgebackene Brötchen. Sie sah Lara und Flo gar nicht an wie sonst, sondern hatte ihre Stirn in Falten gelegt.
    „Und? Hast du es ihnen schon gesagt?“, fragte sie ihren Mann, während sie damit beschäftigt war, an der Serviette im Brötchenkorb herumzuzupfen.
    „Was gesagt?“, wollte Flo gleich wissen. Es gab nichts, was sie nicht wissen wollte.
    „Äh, ja, ich wollte, aber ich kam noch nicht dazu“, stammelte Laras und Flos Vater.
    Lara sah Flo kopfschüttelnd an. Sie war es schließlich, die ihren Vater nicht zu Wort hatte kommen lassen. Laras und Flos Mutter ließ sich schwer auf ihren Stuhl fallen. Sie sah müde aus.
    „Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Lara.
    Ihre Mutter sah sie an und versuchte zu lächeln. „Aber ja doch“, sagte sie und streichelte Laras Hand. Sie holte tief Luft.
    „Es ist nur so, dass Mama und ich dieses Jahr nicht mit euch die Sommerferien verbringen können“, sagte ihr Vater schließlich und sah abwechselnd von Lara zu Flo. „Ich muss von meiner Firma aus kurzfristig nach Kanada und Mama kann ihren Urlaub nicht nehmen, da ihre Kollegin krankheitsbedingt für längere Zeit ausfällt und ihr Arbeitgeber wegen eines Großauftrags derzeit auf keinen Mitarbeiter verzichten kann.“ Er seufzte.
    Lara und Flo glaubten, ihren Ohren nicht zu trauen. Was hatte ihr Vater da soeben gesagt? Er würde nach Kanada gehen und Mama musste arbeiten? Die ganzen Sommerferien über?
    „Aber ... was wird dann mit unserem Urlaub in Italien?“, fragte Lara mit zitternder Stimme.
    „Den holen wir in den Herbstferien nach, wenn auch etwas kürzer als geplant“, sagte ihre Mutter schnell.
    „Und was machen wir dann in den Sommerferien?“, wollte Flo wissen. Um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher