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Geheimnis um eine siamesische Katze

Geheimnis um eine siamesische Katze

Titel: Geheimnis um eine siamesische Katze
Autoren: Enid Blyton
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murmelte Rolf.
    „Wird man uns ins Gefängnis werfen?” fragte Betti schluchzend. „Ich habe ja solche Angst!”
    „Bammel meinst du wohl”, sagte Rolf in der Absicht, sie ein wenig aufzuheitern. „Du brauchst keinen Bammel zu haben, Betti. Es wird alles wieder in Ordnung kommen. Wir werden Inspektor Jenks erzählen, daß wir den Schlüssel aus Fräulein Harmers Jacke genommen haben, um den Katzenkäfig abzuriechen. Dann kann Wegda ruhig einen Bericht machen und uns verdächtigen, Dunkelschön gestohlen zu haben. Der Inspektor wird ihm doch nicht glauben.”
    Dicki war ungewöhnlich schweigsam. „Hast du auch Bammel?” fragte Gina ihn verwundert.
    Dicki schüttelte den Kopf. „Nein. Was macht es schon, daß man uns in dem Käfig gefunden hat? Ich dachte gerade an den Terpentingeruch auf dem Schwanz der Katze. Das ist ein sehr wichtiges Indiz. Wie kommt der Geruch dahin? Und warum roch es bei den Katzen ebenfalls nach Terpentin, als Dunkelschön das erste Mal verschwand?”
    Betti, die ihm aufmerksam zugehört hatte, wischte sich die Tränen ab. „Terpentin wird dazu benutzt, Pinsel zu reinigen oder Farbflecke zu entfernen. Vielleicht ist die Katze mit dem Schwanz an frische Farbe gekommen und jemand hat ihn mit Terpentin abgewischt.”
    Dicki starrte sie an. Plötzlich sprang er mit einem lauten Schrei in die Höhe und schlug mit der Faust auf den Tisch. Sein Gesicht war dunkelrot.
    „Was ist los?” fragte Rolf erschrocken. „Hat dich eine Wespe gestochen?”
    Dicki setzte sich wieder hin. Er war sehr aufgeregt.
    „Hört mal zu. Betti hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Das Terpentin ist benutzt worden, um Farbe von dem Schwanz der Katze zu entfernen. Wie kam die Farbe aber dorthin, und wie sah sie aus? Nun, den Farbton kennen wir. Wir haben die Dose mit der Ölfarbe gefunden, die benutzt wurde, und wir haben einen Stein mit einem Klecks von der gleichen Farbe gefunden. Sie ist – gelblich.”
    Die anderen sahen ihn ein wenig verständnislos an. Dicki holte die Dose hinter dem losen Brett hervor. Er tauchte den Pinsel hinein und tupfte leicht mit ihm auf den dunkelbraunen Tisch.
    „Seht ihr den gelblichen Fleck? Solch ein Klecks muß auch auf dem Schwanz der Katze gewesen sein, und zwar in der Mitte. Gelblich auf dunkelbraun! Welche Katze hat gelbliche Haare in ihrem Schwanz?”
    „Dunkelschön!” riefen die anderen mit glänzenden Augen und glühenden Wangen.
    „Ganz recht. Der Täter hat der Katze einen hellen Fleck auf den Schwanz gemalt, damit man sie für Dunkelschön halten sollte. Später hat er die Farbe wieder abgewischt. Deshalb roch es in dem Käfig jedesmal nach Terpentin, wenn Dunkelschön verschwand.”
    „Donnerwetter!” rief Rolf. „Das ist ja eine tolle Geschichte. Der Dieb ist sehr schlau vorgegangen. Wahrscheinlich hat er Dunkelschön schon am Vormittag gestohlen und gleichzeitig den Schwanz der anderen Katze angestrichen, damit man sie für Dunkelschön halten sollte. Jeder wußte ja, daß sie einen Ring heller Haare an der Stelle hatte, wo sie gebissen worden war.”
    „Ja. Alle, die zum Katzenkäfig kamen, hielten die Katze mit dem angemalten Schwanz für Dunkelschön. So erging es beim ersten Mal Flipps Mutter und Fräulein Sitter und beim zweiten Mal Frau Kendling selber. Dann richtete es Tupping so ein, daß er den Käfig zuerst allein betrat. Er wischte die Farbe wieder ab, ohne das es jemand sah, und verkündete, Dunkelschön sei verschwunden.”
    Betti starrte ihn an. „Hast du Tupping gesagt? Wenn Tupping die Farbe abgewischt hat, muß er den Schwanz auch angestrichen haben. Dann hat ja Tupping Dunkelschön gestohlen!”
    „Ja, es war Tupping. Anders ist es gar nicht möglich.”
    Dicki war außer sich vor Erregung. „Ist das zu glauben? Und dann lenkte er den Verdacht auf den armen Luke.”
    „Dieser Schuft!” rief Flipp. „Er ließ Luke neben dem Katzenhaus arbeiten, solange die Katze den Farbklecks auf dem Schwanz hatte. Dann wischte er die Farbe ab und sagte, Dunkelschön wäre verschwunden. Es mußte so aussehen, als könnte nur Luke sie gestohlen haben. Was für ein teuflischer Plan!”
    Dicki nickte. „Als Betti dann zu Wegda sagte, wir hätten einen Geruch und einen Farbklecks gefunden, bekam Tupping es mit der Angst zu tun. Er versteckte die Terpentinflasche und die Dose mit der Ölfarbe, weil er eine Entdeckung seiner Fingerabdrücke darauf befürchtete. Aber der gute Purzel spürte die Sachen auf.”
    Gina stieß einen tiefen Seufzer aus. „Wir
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