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Geheimnis um ein Haus im Walde

Geheimnis um ein Haus im Walde

Titel: Geheimnis um ein Haus im Walde
Autoren: Enid Blyton
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Wußte Herr Grimm vielleicht, wo Dietrich steckte?
    Nein, Herr Grimm wußte es nicht. Er war am Ende seiner Kraft. Nachdem Ern zwei Tage lang nicht nach Hause gekommen war, waren jetzt drei weitere Jungen verschwunden. In seiner Not rief er Inspektor Jenks an.
    „Entschuldigen Sie bitte, daß ich Sie so früh am Morgen störe, Inspektor. Aber hier passieren die merkwürdigsten Dinge. Würden Sie bitte einmal herüberkommen?”
    „Was ist denn los, Grimm?” fragte Inspektor Jenks.
    „Kaminfeuer, verlaufene Hunde oder gestohlene Hühner? Können Sie nicht allein damit fertig werden?”
    „Nein, es handelt sich um etwas anderes. Mein Neffe ist verschwunden. Dietrich Kronstein wollte ihn suchen – und nun ist der auch verschwunden – und Rolf Tagert und Philipp Hillmann sind ebenfalls fort. Ich weiß nicht, ob sie in die Hände der Einbrecher oder der Kinderräuber gefallen sind.”
    Der Inspektor hatte erstaunt zugehört. „Ich komme sofort zu Ihnen, Grimm”, sagte er und hing an. Er ließ seinen großen schwarzen Wagen vorfahren, stieg ein und brauste nach Peterswalde. Unterwegs grübelte er über den konfusen Bericht des Polizisten nach. Wenn er nur Dietrich Kronstein finden könnte! Dann würde er die Sache schon klären.
    Bald fuhr der Wagen des Inspektors vor Herrn Grimms Haus vor. Herr Grimm war furchtbar aufgeregt. „Ich bin ja so froh, daß Sie gekommen sind!” stammelte er und führte den Inspektor in die Küche statt ins Wohnzimmer.
    „Nehmen Sie sich ein bißchen zusammen, Grimm!” sagte der Inspektor. „Was ist eigentlich passiert?”
    „Ach, die Geschichte fing an, als mein Neffe Ern zu mir kam, um die Ferien bei mir zu verbringen. Ich ermahnte die Kinder, ihn nicht in irgendwelche gefährlichen Abenteuer zu verwickeln. Sie wissen doch, dieser Dietrich Kronstein gerät immer in Ungelegenheiten. Und dann erfahre ich plötzlich, daß sich auf dem Mühlenhügel allerlei verdächtiges Gesindel rumtreibt – eine Bande von Einbrechern und eine von Kinderräubern.”
    „Das ist ja unglaublich!” rief der Inspektor. „Erzählen Sie weiter, Grimm.”
    „Ich stieg eines Nachts hinauf, um der Sache auf den Grund zu gehen. Wirklich sah ich auch Blinklichter in allen Farben – rot, blau und grün.”
    „Das reine Feuerwerk!” warf der Inspektor ein.
    „Und dann hörte ich sonderbare Geräusche. Kühe muhten, Hühner gluckten, Katzen miauten. Es war recht unheimlich.”
    Der Inspektor sah den Polizisten scharf an. Muhende Kühe, gluckende Hennen und miauende Katzen nachts auf einem einsamen Hügel? Ihm schwante, daß Dietrich Kronstein dahintersteckte, der sich einen Spaß mit dem Polizisten gemacht hatte.
    „Und dann stürzte sich ein riesiger Kerl auf mich”, fuhr Herr Grimm lebhaft fort, „warf mich zu Boden und schlug auf mich ein. Ich kämpfte verzweifelt um mein Leben. Schließlich gelang es mir, ihn abzuschütteln.”
    „Und dann haben Sie ihm wohl Handschellen angelegt und ihn eingesperrt”, meinte der Inspektor.
    „Nein, leider entwischte er mir. Aber am Tage darauf erfuhr ich, daß ein Einbruch verübt worden war und daß die Diebe ihre Beute in der alten Mühle versteckt hatten.”
    „Von wem erfuhren Sie das?” fragte der Inspektor.
    „Von meinem Neffen. Und der wußte es von Dietrich Kronstein.”
    „Soso.” Allmählich wurde dem Inspektor einiges klar. Dietrich mußte Herrn Grimm angeführt haben. Dieser Tunichtgut! Er würde ihm einen Verweis erteilen müssen.
    „Und dann verschwand mein Neffe”, fuhr Herr Grimm fort. „Seit zwei Tagen ist er nicht mehr nach Hause gekommen.”
    Nun kam, wie erwartet, die von Herrn Grimm befürchtete Frage des Inspektors. „Hatte der Junge irgendwelchen Kummer?”
    „Nun ja, das mag schon sein”, gab Herr Grimm zu.
    „Er – hatte ein unverschämtes Gedicht über mich gemacht und – dafür hatte ich ihn bestraft.”
    „In welcher Weise?”
    „Ich gab ihm ein paar Schläge mit dem Rohrstock. Aber deswegen ist er bestimmt nicht fortgelaufen. Er liebt mich sehr und ist mein Lieblingsneffe.”
    „Hm”, machte der Inspektor zweifelnd. „Und weiter?”
    „Dietrich sagte zu mir, er glaube zu wissen, wo Ern steckt. Er wollte mir sofort Nachricht geben, sobald er etwas erfährt. Ich bin die ganze Nacht aufgeblieben, aber Dietrich ist nicht gekommen. Und nun habe ich von den Eltern der drei Jungen erfahren, daß sie ebenfalls verschwunden sind.”
    „Die Sache ist ernst”, sagte der Inspektor. „Haben Sie mir auch alles erzählt,
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