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Geheimnis um ein Haus im Walde

Geheimnis um ein Haus im Walde

Titel: Geheimnis um ein Haus im Walde
Autoren: Enid Blyton
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er gestern vormittag von dir fortgegangen, Betti?”
    „Gegen halb elf. Ihr hättet ihn eigentlich treffen müssen.”
    „Ich werde mal ein paar Erkundigungen einziehen”, sagte Dicki aufstehend. „Wartet hier auf mich. Ich bin bald wieder zurück.”
    Dicki schlug den Weg zur Meierei ein. Als er ein Stück gegangen war, sah er ein kleines Mädchen, das sich auf einer Gartenpforte schaukelte. Er rief sie an. „Hallo, Marga! Hast du gestern vormittag Ern Grimm gesehen?”
    „Ja”, antwortete das Mädchen. „Er ist hier vorbeigekommen. Aber er hat mich nicht gesehen, weil ich mich versteckt hatte.”
    „Hast du ihn auch zurückkommen sehen?” fragte Dicki.
    „Nein. Nach einer Weile kam ein großes Auto von der andern Seite und fuhr mich beinah über. Und dann kamst du mit den andern Kindern. Warum fragst du? Hat Ern was verbrochen?”
    „Ach wo! Hier hast du einen Penny. Fang ihn!”
    Nachdenklich ging Dicki weiter. Ern war den Kindern also entgegengegangen, aber nicht mehr zurückgekommen. Gehörte das Auto, das Marga gesehen hatte, vielleicht Herrn Holland? Und hatte er Ern darin entführt, weil er ihn für Dicki gehalten hatte?
    An einer einsamen Stelle der Straße entdeckte Dicki dann die deutlich erkennbare Bremsspur eines Wagens. Grübelnd starrte er in den Sand. Hier mußten die Männer Ern getroffen haben. Sie hatten angehalten, ihn unter einem Vorwand in das Auto gelockt und waren dann mit ihm davongefahren.
    Sicherlich waren sie am hellen Tage nicht nach Ludwigslust gefahren, sondern nach Marlow oder zu der andern Garage, die Holland gehörte. Dort hatte man Ern dann wahrscheinlich eingesperrt, bis man ihn abends fortbrachte. Als Ern sah, daß der Wagen durch Peterswalde fuhr, hatte er seine Indizien nach und nach aus dem Fenster geworfen, um den Spürnasen zu zeigen, wohin man ihn brachte.
    „Wenn er das wirklich getan hat, ist er klüger, als wir glauben”, murmelte Dicki vor sich hin.
    Er ging mit gesenktem Kopf nach Hause. Purzel trottete artig hinter ihm her. Er wußte genau, daß sein Herr in Gedanken war und nicht gestört werden wollte.
    Dicki erzählte den andern Spürnasen von seinen Vermutungen. „Ich muß Ern befreien! Vielleicht kann ich dabei auch gleich das Geheimnis aufklären. Heute nacht mache ich mich auf den Weg nach Ludwigslust.”
    „Nein, Dicki, tu das nicht!” bat Betti ängstlich. „Ruf lieber Inspektor Jenks an und erzähle ihm alles.”
    Dicki schüttelte den Kopf. „Ich kann mich ja auch irren. Vielleicht versteckt sich Ern nur in einer alten Scheune, um seinem Onkel einen Schreck einzujagen. Wir wissen ja fast nichts von diesem Geheimnis – viel weniger als Wegda von dem Geheimnis auf dem Mühlenhügel weiß.”
    „Wir kommen mit, wenn du durchaus gehen willst”, sagte Rolf.
    „Ihr dürft nicht”, erinnerte ihn Dicki.
    „Aber wir wollen doch gar kein Geheimnis aufklären, sondern Ern befreien”, erwiderte Flipp.
    „Ich gehe allein”, sagte Dicki entschieden. „Ich werde mit Hilfe einer Strickleiter über die Mauer klettern. Auf die Glassplitter lege ich ein paar alte Säcke. Und dann –,schaurige Taten’, wie Ern sagen würde.”
    Betti schauderte. „Geh bitte nicht, Dicki!”
    „Aber ich muß Ern befreien! Denk doch nur, was für traurige Ferien er gehabt hat! Erst haben wir ihn angeführt. Dann hat ihn sein Onkel geschlagen – und noch dazu für etwas, was er gar nicht getan hat. Und schließlich ist er entführt worden, weil ich mich in seiner Maske gezeigt habe. Es ist meine Pflicht, ihm zu helfen.”
    „Ja, du hast recht.” Betti gab seufzend nach.
    Dicki holte eine aufgerollte Strickleiter von einem Regal herunter. Gina und Flipp suchten ein paar Säcke zusammen. Rolf sah nach, ob Dickis Taschenlampe in Ordnung war. Betti steckte ihm etwas Schokolade in die Tasche. Alle waren sehr ernst. Ihnen war zumute, als wollte Dicki auf eine lange Reise gehen.
    „Ich werde um halb neun losziehen”, sagte er. „Meine Eltern gehen nach dem Abendessen fort. Das trifft sich gut.”
    „Um halb neun?” fragten Rolf und Flipp wie aus einem Mund.
    „Ja. Dann ist der Mond noch nicht aufgegangen. Niemand wird mich sehen. Ich werde wieder am Bach langgehen. Zu dumm, daß ihr nicht mitkommen könnt!”
    Flipp nickte. „Dasischade! Na, viel Glück, Dicki!”

Mitten ins Geheimnis hinein!
    Punkt halb neun machte sich Dicki, mit Strickleiter und Säcken ausgerüstet, auf den Weg. Purzel hatte er in den Schuppen gesperrt. Heulend kratzte der kleine Hund an
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