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Geheimnis um ein Haus im Walde

Geheimnis um ein Haus im Walde

Titel: Geheimnis um ein Haus im Walde
Autoren: Enid Blyton
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der Tür. Es paßte ihm gar nicht, daß er zurückbleiben mußte.
    Als Dicki am Bach angelangt war, kamen zwei schattenhafte Gestalten hinter einem Baum hervor und folgten ihm leise. Dicki hörte ihre Schritte auf dem bereiften Boden. Er blieb stehen und horchte. Rasch schlüpfte er hinter einen Baum. Nun hörte er flüsternde Stimmen. Wer trieb sich nachts hier draußen herum? Wurde er etwa verfolgt? Als die beiden Gestalten an ihm vorbeischlichen, verstand er das Wort „Purzel”.
    Er grinste. Aha, es waren Flipp und Rolf! Sie wollten ihn also trotz des Verbotes ihrer Eltern begleiten. Leise schlich er ihnen nach. Da sie seine Schritte nicht mehr vor sich hörten, blieben sie stehen. Plötzlich sagte eine hohle Stimme hinter ihnen „wehe, wehe!”
    Sie fuhren zusammen. Dann sagte Flipp lachend: „Dicki! Du hast uns tüchtig erschreckt.”
    „Wir wollten dich nicht allein gehen lassen”, erklärte Rolf. „Geheimnis oder nicht Geheimnis – wir mußten einfach kommen!”
    Dicki lachte leise. „Fein! Ich freue mich, daß ihr da seid.”
    Dann gingen sie zu dritt weiter. Sie sprangen über den Bach, krochen durch die Hecke auf den Weg nach Ludwigslust und wanderten schweigend durch den dunklen Wald, bis sie zu dem vergitterten Tor kamen. Es war natürlich verschlossen. In dem Pförtnerhäuschen brannte Licht.
    „Wir wollen nicht hier über die Mauer klettern, sondern ein Stück weiter weg”, sagte Dicki. „Wahrscheinlich hat Peters gar keine Hunde, aber man kann nicht wissen.”
    Sie gingen an der Mauer entlang. Der Himmel begann sich aufzuklären; die Sterne kamen hervor und gaben einen matten Schein.
    Nach einer Weile blieb Dicki stehen. „Jetzt sind wir weit genug vom Tor entfernt.” Er suchte sich einen schweren Stein und befestigte ihn an einem Strick, der mit der Strickleiter verbunden war. „Hilf mir den Stein über die Mauer werfen”, sagte er zu Rolf. Gemeinsam wuchteten sie den Stein in die Höhe. „Eins, zwei, drei, hopp!”

    Er flog über die Mauer und fiel drüben mit einem dumpfen Geräusch zu Boden. Durch den Strick, an dem er festgebunden war, wurde die Strickleiter hinaufgezogen und baumelte von der Mauer herab. Dicki zog prüfend daran.
    „In Ordnung! Ein Stück der Leiter hängt auf der andern Seite, und die Glassplitter hindern sie am Rutschen.” Er klemmte sich die Säcke unter den Arm, kletterte behende hinauf und legte sie oben auf die Glassplitter, so daß sie eine Art Kissen bildeten. Dann setzte er sich darauf, sah nach, ob die Leiter auch wirklich fest saß, und kletterte auf der andern Seite in den Park von Ludwigslust hinunter.
    Rolf und Flipp folgten hinterher. „Jetzt wollen wir das Haus suchen”, sagte Dicki flüsternd.
    In dem Park standen viele Bäume; er war fast eine Fortsetzung des Waldes. Dicki markierte sie mit weißer Kreide, während er voranging. Vielleicht würden sie auf dem Rückweg sehr in Eile sein, dann konnten sie die Strickleiter leicht wiederfinden.
    Nach einer Weile tauchte das alte Haus vor ihnen auf. Es sah drohend und düster aus. Die Jungen blieben stehen und betrachteten es schweigend. Nirgends sah man ein Licht. Die Fenster waren durch Läden verschlossen. Sie gingen weiter, stiegen eine Steintreppe hinauf und gelangten vor eine große Tür, die zugeschlossen war. Das Haus schien vollkommen verlassen zu sein.
    „Ob Ern hier versteckt ist?” fragte Rolf flüsternd.
    „Bestimmt!” flüsterte Dicki zurück. „Dieser Kasten birgt ein Geheimnis. Sicherlich geschehen hier verbotene Dinge. Kommt, wir gehen um das Haus herum!”
    Leise schlichen die Jungen an der Mauer entlang. Das Gebäude erschien ihnen riesengroß. Kein Laut war zu hören. Hinter dem Haus befand sich ein Teich, zu dem ein paar Stufen hinunterführten. Er war zugefroren, und das Eis schimmerte im schwachen Sternenlicht.
    „Das ist ja wie im Märchen!” flüsterte Flipp. „Wer mag das Haus wohl gebaut haben?”
    „Schsch!” Alle drei blieben stehen und horchten. Sie hörten ein sonderbares Geräusch, das aus der Erde zu kommen schien. Es klang wie das Stampfen von Maschinen. Als sie weitergingen, stießen sie auf ein paar verschlossene Garagen. Irgendwo quietschte etwas. Dicki ging auf das Geräusch zu.
    „Kommt her!” rief er leise. „Hier steht eine Tür offen. Wir wollen in die Garage gehen.”
    Es war stockdunkel in dem Raum. Das Stampfen von vorhin war nicht mehr zu hören. Dicki knipste seine Taschenlampe an und leuchtete umher. Bis auf ein paar Fässer war die
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