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Geheimnis des italienische Grafen

Geheimnis des italienische Grafen

Titel: Geheimnis des italienische Grafen
Autoren: A McCabe
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lachte.
    „Vaters Freunde trifft man überall an, das hatte ich vergessen. Wahrscheinlich könnten wir auf dem Gipfel eines Bergs kampieren, und jemand würde vorbeikommen und uns zu einem wissenschaftlichen Vortrag einladen.“
    „Nun, nachdem Cameron sich mit den vermaledeiten Ärzten verbündet und mir sämtliche Tanzabende verboten hat, muss ich mich eben auf andere Art amüsieren.“ Calliope nippte an ihrem Wasser und rümpfte die Nase.
    „Trink das Glas leer, Callie“, mahnte Thalia. Misstrauisch schnupperte sie an ihrem eigenen Wasser. „Schwefel und Eisen. Köstlich!“
    Auch Calliope lachte. „Kein französischer Champagner …“
    „Nein, Bath-Champagner, der dir neue Kräfte spenden wird.“
    Calliope hob ihr Glas. „Prost! Mögen wir uns alle gut genug fühlen, damit wir nächstes Jahr wieder nach Italien fahren können.“
    „Darauf trinke ich.“ Thalia stieß mit ihrer Schwester an. Unwillkürlich erinnerte sie sich an ein dunkles Augenpaar, ein fröhliches Lächeln, an einen Mann, der die Wärme und Freiheit Italiens zu verkörpern schien. Das wahre Leben – wirr und kompliziert und wundervoll.
    Nicht dieser bleiche Abklatsch einer Existenz. Nicht die ständige hohle Einsamkeit, nicht das Gefühl, ziellos in der Welt umherzutreiben …
    Sie nahm einen Schluck Wasser. So schal und langweilig wie alles, nachdem sie Sizilien und den Conte Marco di Fabrizzi verlassen hatte. Über den Rand des Glases hinweg betrachtete sie die Halle, die Menschenmenge, die sich unablässig bewegte.
    Und plötzlich war sie müde. Müde des Selbstmitleids, in dem sie seit der Rückkehr nach England versank. Wenn man dauernd Trübsal blies, erreichte man gar nichts. Das wusste sie nur zu gut.
    „Hör mal, Callie – wenn wir vorerst nicht nach Italien reisen können, holen wir Italien einfach hierher.“
    Calliope hatte missmutig in ihr Glas gestarrt. Jetzt erhellte sich ihre Miene. „Wie denn, Schwesterherz?“
    „Geben wir eine Party, so wie du es wolltest, unseren eigenen venezianischen Ridotto.“
    „In unserem winzigen Salon?“
    „Dann arrangieren wir eben einen Miniatur-Ridotto, mit Musik, Wein und Spielen. Du trägst ein schönes neues Kleid, sitzt königlich auf einer Chaiselongue und überwachst die Festivitäten. Damit wären sogar die Doktoren zufrieden. Ich studiere Theaterszenen ein – aus Shakespeares ‚Kaufmann von Venedig‘ und Thomas Otways ‚Venedig aufbewahrt‘.“
    „Fabelhaft! O ja, ich wünsche mir ein neues Kleid, in dem ich zeigen kann, dass ich endlich wieder eine Taille habe. Wen laden wir ein?“
    Thalia schaute sich wieder um. „Großer Gott, ich fürchte, das wird ein ziemlich öder Ridotto. Hier gehören wir offenbar zu den verschwindend wenigen Leuten unter fünfzig.“
    „Egal, eine Party ist eine Party.“ Enthusiastisch stürzte Calliope sich auf die Aktivität, die sie am besten beherrschte – irgendetwas zu organisieren.
    Als Cameron sich zu den beiden Frauen gesellte, mit weiteren Wassergläsern gerüstet, hatten sie bereits ihre Pläne geschmiedet.
    „Da siehst du es, Liebste“, sagte er glücklich. „Auf deinen Wangen blühen schon wieder Rosen.“
    „Weil sie mich herumkommandieren kann“, behauptete Thalia, „eine perfekte ältere Schwester.“
    Calliope schnitt eine Grimasse. „Nie im Leben habe ich irgendwen herumkommandiert. Ich bin so nett und freundlich wie ein Sommertag.“
    Thalia und Cameron wechselten heimlich einen ironischen Blick.
    „Wer steht heute im Gästebuch?“, fragte Thalia.
    „Noch nicht allzu viele Namen“, antwortete Cameron. „Nur wenige Leute aus unserem Bekanntenkreis. Da wäre eine Lady Riverton. Könnte sie die Witwe des alten Viscount Riverton sein, des Altertumsforschers? Dem bin ich nie begegnet. Aber mein Vater erwähnte die griechische Münzensammlung dieses Mannes und meinte, die sei fantastisch.“
    Thalia umklammerte das Glas etwas fester. „Sagtest du … Lady Riverton?“, stammelte sie.
    Verwirrt wandte Calliope sich zu ihr. „Kennst du sie?“
    Was in Sizilien geschehen war, hatte ihre Schwester nur teilweise erfahren. Thalia wusste nicht, wie sie die Ereignisse schildern sollte. Wie erklärte man gestohlene antike Silberschätze, Geister, einen nächtlichen Einbruch? Das alles würde einfach zu verrückt klingen. Deshalb ahnte Calliope nichts von Lady Rivertons Missetat. Diese Frau hatte skrupellose Diebe beauftragt, das antike Silber von Santa Lucia zu stehlen, und war damit geflohen.
    Und jetzt hielt sie
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