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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe
Autoren: Stephanie Laurens
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»gibt es da einen Hauptmann aus irgendeinem Regiment, der Lydia praktisch zu Füßen liegt, und einen Wüstling, der Jacqueline nachstellt. Zwar besteht kaum die Gefahr, dass eine der beiden dem Charme dieser Verehrer erliegt, aber trotzdem wäre es gut, wenn du anwesend bist.«
    Sie tätschelte ihm den Arm, schenkte seinem Stöhnen nicht weiter Beachtung. »Nun komm, ich muss Penny warnen.«
     
    Um zwei Uhr morgens waren der Hauptmann und der Wüstling in die Flucht geschlagen und die meisten Gäste längst aufgebrochen, als es Charles endlich gelang, Pennys Hand zu nehmen und sie mit sich nach oben zu ziehen. In sein Zimmer.
    Sie protestierte, doch er ließ ihre Hand nicht los und ging einfach weiter den Korridor hinunter zu den Räumen seines Vaters, die nun die seinen waren. Erst als sie in seinem Schlafzimmer standen und er die Tür versperrt hatte, gab er sie frei.
    Aufgebracht seufzte sie und schaute ihm in die Augen. »Dies ist kaum das richtige Beispiel für deine Schwestern.«
    Er schlüpfte aus seinem Rock und öffnete seine Manschetten. »Ich bin mir nicht sicher, ob dies nicht genau das richtige Beispiel ist.«
    Penny legte ihre Ohrringe auf ein Beistelltischchen und sah ihn verwirrt an, unternahm aber keinen Versuch, sich zu erklären. So viel allerdings hatte sie verstanden: Wenn sie die Nacht in seinem Zimmer verbrachte, in seinem Bett, so ging das niemanden in seinem Haushalt, der zufällig davon erfuhr, etwas an. Es war ein klares Bekenntnis zu seinem Vorhaben, sie zu seiner Frau zu machen, denn nichts sonst könnte dieses Verhalten erklären. Und Charles selbst ging davon aus, dass seine Mutter, seine Schwestern und seine Schwägerinnen es exakt so interpretieren würden. Als eine Art stummen Heiratsantrag.

    Vermutlich waren sie entzückt, wenn sie es erfuhren. Er hingegen schätzte sich glücklich, dass er dann schon wieder auf und davon sein würde.
    Penny zog die Nadeln aus ihrer Frisur, löste den komplizierten Zopf, zu dem Jacquelines Zofe ihre Haare geflochten hatte. Seit ihrer Rückkehr von Amberly House hatten sie kaum Gelegenheit gehabt, miteinander zu reden – insofern konnte er sie auch noch nicht zu überreden versuchen, in London zu bleiben, während er mit dem Marquis und Dalziel nach Berkshire reiste. Hier, bei seiner Mutter oder bei Elaine, das schien ihm der sicherste Platz für sie.
    Er ahnte bereits, dass sie das ganz anders sehen würde.
    Was sie natürlich tat, aber sie würde es ihm erst erklären, wenn er von sich aus das Thema anschnitt. Nachdenklich kämmte sie ihr langes Haar, schüttelte es und begann ihr Kleid aufzuknöpfen.
    Noch mit seinen Hosen bekleidet trat er hinter sie und löste die Bänder in ihrem Rücken. Sie murmelte einen Dank und zog sich die Seide über den Kopf, als sie schon seine Hände auf ihrem Körper fühlte. Sie warf die kostbare Abendrobe achtlos zur Seite und ließ sich, nunmehr in ihrem dünnen Unterhemd, rückwärts gegen ihn sinken. Schmiegte sich in seine Arme, die sie umschlangen und sie mit seiner Stärke und Kraft umgaben.
    Er beugte den Kopf vor, drückte seine Lippen auf ihren Hals, verweilte da. Sie spürte, dass er mit ihr reden wollte, meinte seine unausgesprochenen Worte beinahe zu hören. Schließlich richtete er sich auf, trat einen Schritt zurück. »Ehe ich es vergesse …«
    Er ging zur Herrenkommode, nahm einen Brief, der darauf lag. »Das hier hat auf mich gewartet, als ich herkam.« Er reichte ihn ihr. »Eigentlich ist er für dich.«
    Neuerlich verwirrt nahm sie den Brief, faltete die Blätter auf,
strich sie glatt und las. Es war ein Bericht über einen Einsatz bei Waterloo, verfasst von einem Korporal, der in derselben Einheit wie Granville gedient hatte.
    Sie ging langsam zum Bett und ließ sich daraufsinken, und während sie las, was damals geschehen war, streckte sie die Hand nach Charles aus. Er nahm sie, schloss seine Finger warm und fest darum, hielt sie, während sie die Wahrheit über Granvilles letzte Stunden und die Umstände seines Todes erfuhr.
    Als sie zum Ende kam, ließ sie den Brief in ihren Schoß sinken, saß einen Moment reglos und schaute Charles an. »Woher … Wie bist du an diesen Brief gekommen?«
    »Ich wusste, dass Devil Cynster damals einen Kavallerietrupp zur Entlastung von Hougoumont anführte, und so erschien es mir recht wahrscheinlich, dass einige von seinen Männern Überlebende kennen, die genauere Auskünfte geben könnten. Und so war es. Über einen Cousin, dessen Trupp Granvilles
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