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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe
Autoren: Stephanie Laurens
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werden, abgeschirmt oder geschützt, weggesteckt, selbst um meiner eigenen Sicherheit willen nicht. Wenn ich dich heirate, dann werde ich an deiner Seite bleiben, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.«
    Während sie ihm das alles zu erklären versuchte, begriff sie es mit einem Mal auch selbst besser. Es war das Geheimnis ihrer Beziehung, denn Charles wollte genau das ebenfalls: sie immer an seiner Seite haben, als Bindeglied zu der Welt, an der er so lange keinen Anteil hatte und die ihm fremd geworden war. Sie spürte es schon seit langem, gerade heute in London hatte sie es gemerkt, wie er sich auf dem Ball seiner Mutter an ihr innerlich festhielt, während sie mit den Gästen plauderten.
    Nach diesem Abend erkannte sie endgültig, dass er trotz seiner Widerstände froh war, sie dabeizuhaben.
    Sie war der Mensch, dem er vorbehaltlos traute – sein Anker, den er so verzweifelt brauchte nach den vielen Jahren der Einsamkeit. Er brauchte sie, hatte es ihr sogar gesagt oder zumindest auf verschiedene Weise zu verstehen gegeben, ohne dass sie bislang die volle Tragweite erkannt hätte.
    Von nun an aber würde sich das ändern.
    Sie holte tief Luft, ließ sein Gesicht los und nahm wieder seine Hände, ihm dabei fest in die Augen blickend. »Wir haben eine Menge im Leben des anderen versäumt, doch das heißt nicht, dass es so weitergeht. Wenn wir uns der Zukunft gemeinsam stellen wollen, muss es die ganze Zukunft sein, Seite an Seite.«
    Seine Augen waren schmal geworden, sein Blick scharf. Nach einem Moment hakte er nach: »Das ist die Art von Ehe, die du führen willst – die Art Ehe, der du zustimmst?«
    »Ja.« Sie hielt seinem Blick stand. »Wenn du meine ganze Zukunft willst, dann will ich deine ebenfalls, nicht nur die Bereiche davon, die du für sicher genug hältst.«

    Es war vielleicht nicht das klügste Ultimatum, das man einem Mann wie ihm stellte. Sie hatte versucht, es zu umgehen, aber nun war es eben so.
    Seine Miene blieb ungerührt, während sein Blick auf ihr ruhte. Dann schob er sie ein Stück von sich weg und stand auf, blieb mit dem Rücken zu ihr stehen. Die Hände in die Hüften gestemmt schaute er zur Decke, wirbelte herum und durchbohrte sie mit einem Blick, der die ganze ungestüme Kraft einer stürmischen Nacht enthielt.
    »Was du von mir verlangst, ist nicht …« Er machte eine abrupte Geste, sprach nicht weiter.
    »Leicht?« Sie lehnte sich mit der Hüfte gegen das Bett, verschränkte die Arme vor der Brust und reckte das Kinn. »Das weiß ich, denn ich kenne dich.«
    Er erwiderte ihren Blick, atmete durch seine zusammengebissenen Zähne aus. »Wenn du mich so gut kennst, weißt du, was es für mich bedeutet zuzulassen, dass du dich in Gefahr begibst …«
    »Das verlange ich gar nicht von dir.«
    Er runzelte die Stirn.
    »Ich habe gesagt, dass ich bei dir sein will. Und bei dir bin ich nicht in Gefahr.« Sie stieß sich vom Bett ab und ging zu ihm. »Wenn es gefährlich wird, gebe ich mich völlig damit zufrieden, hinter dir zu stehen. Ich muss auch nicht bei gefährlichen Sachen helfen.« Sie legte ihm eine Hand auf die Brust, direkt über sein Herz. »Ich muss einfach nur bei dir sein.«
    Ein resignierter Ausdruck trat in seine Augen. Er hob eine Hand, schloss sie um ihre und hielt sie fest. »Aber das ist doch nicht immer wörtlich zu nehmen …«
    »Doch. Genau das ist es. Vor Jahren vielleicht nicht.« Sie erwiderte seinen Blick. »Der junge Mann, der du früher warst, bist du nicht mehr. Du hast es gelernt, alleine zu sein – einsam, abgesondert. Du kannst den Rest der Welt auf Abstand halten,
aber wenn wir heiraten, kannst und wirst du das nicht mit mir tun.« Nach einem Moment fügte sie leise hinzu: »Das werde ich nicht zulassen – und das werde ich nicht hinnehmen.«
    Sie konnte es nicht dulden, dass er alleine mit dem Leben zurechtzukommen suchte.
    Er verstand, was sie verlangte, und fand sich damit ab.
    Eine Pause entstand, und er schloss die Augen für eine kurze Zeit. Dann wandte er sich ihr zu: »Nun gut.« Sein Gesichtsausdruck verriet, wie aufgewühlt er innerlich noch war. »Wir werden morgen nach Amberly Grange fahren und … dann weitersehen.«

22
    Er hatte gewusst, es würde nicht leicht werden, sie zu gewinnen, aber auch nicht gedacht, dass es so schwer sein könnte. Charles seufzte und verfluchte zum wiederholten Mal ihren Dickkopf. Dass sie ihn jetzt zwang, sie mit nach Amberly Grange zu nehmen, setzte allem die Krone auf.
    Während die von vier Pferden
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