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Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten

Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten

Titel: Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten
Autoren: Rigor Mortis
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einen schmierigen Geschäftsmann, der nicht sympathisch war und noch dazu ahnen ließ, nicht gerade normale, sexuelle Praktiken zu bevorzugen? All diese Gedanken schossen sekündlich durch Duncans Kopf, er wusste keine Antwort. Er war sicherlich kein Kostverächter, eine feste Beziehung war nicht nach seinem Sinn, diese verlangte Aufmerksamkeit und die meisten waren sowieso nur hinter seinem Geld her oder wollten ihn als Accessoire. Charme, gutes Aussehen und dazu noch Geld, er war eine gute Wahl, in jeder Hinsicht, auch wenn es ihm eindeutig an Zeit fehlte. Doch sich für Geld hinzugeben, war er dazu bereit? Eigentlich bezahlte er immer seine Begleitung, nicht umgekehrt.
    Sein Blick wanderte zu Jerad, der lächelnd auf seinem Stuhl saß und dessen Nasenflügel sich mal wieder blähten. „Was riechst du?“
    „Rosen, ein paar Fliedergerüche und deine Verzweiflung … Nein, Quatsch, das Letztere ist klar zu bemerken, du tippst mit deinem Fuß auf den Boden, sehr ungleichmäßig!“ Jerad hatte innerlich ein breites Grinsen auf den Lippen, was nicht mehr als Freude war, unbewusst schien Duncan es akzeptiert und realisiert zu haben, dass er blind war.
    Nur so war die Frage zu erklären, und das erfüllte ihn mit Freude. Ein kribbelndes Gefühl machte sich in ihm breit, was ihn sich verlegen auf die Unterlippe beißen ließ.
    „Hast du Lust noch mit mir auszugehen? Ich kenne einen tollen Club mit guten Drinks“, schmunzelte Duncan, dem die Nervosität seines Gegenübers nun auffiel.
    „Eigentlich gerne, aber es ist schon spät. Ich muss auch wieder nach Hause und die Fahrt ist nicht gerade kurz.“ Bedauernd sah Jerad ihn an und innerlich sackte er zusammen. Er hätte gerne erfahren, wie es mit Duncan war.
    „Du kannst gerne bei mir schlafen, wenn du möchtest, dann könnten wir morgen über die Bedingungen reden, was deinen Auftritt anbelangt.“ Ein zu verführerisches Angebot, was Jerad nicht abschlagen konnte und so griff er zu seinem Handy, sprach den Namen seiner Mutter hinein und wurde mit ihr verbunden. Linda war nicht wirklich begeistert von der Tatsache, die ihr Sohn ihr berichtete, und doch konnte sie nichts erwidern. Schließlich war er schon 26 Jahre alt und somit erwachsen. Darum ließ sich Jerad führen, verließ sich komplett auf Duncan und hoffte, dass er nicht enttäuscht würde.
    Harte Beats umfingen ihn, schlossen seine Hülle regelrecht ein. Sich im Takt bewegend folgte er dem Mann vor ihm. Duncan drängte sich durch die Masse, versuchte, Stolperfallen aus dem Weg zu gehen und führte seinen Gast an seinen Stammtisch. Zwei Bier wurden vor sie gestellt und beide nahmen einen kräftigen Schluck. Dann beugte sich Jerad an Duncans Ohr, inhalierte dessen Duft:
    „Was ist das hier für ein Club? Ich nehme kaum weibliche Parfums wahr.“
    „Du nimmst überhaupt welche wahr? Das gibt mir zu denken, wir sind in einem speziellen Laden, nur für Männer.“ Duncan lehnte sich ebenso nah an ihn.
    „Oh, in so einem Laden war ich noch nie. Gibt es hier eine Tanzfläche?“
    „Wir sind eben darüber gelaufen! Du gehst gerne in Clubs?“
    Jerad nickte begeistert. „Natürlich, obwohl ich auch die Ruhe eines Waldspazierganges mag oder Konzerte.“
    „Gibt es etwas, was du schon immer wolltest?“
    „Sehen können, das wäre sicher interessant, aber sonst? Ich hab es nicht so mit materiellen Dingen!“ Er zwinkerte und nahm abermals einen Schluck von seinem Bier.
    Duncan genoss die Anwesenheit des Geigers, der anders schien als die Männer, die er bisher kennengelernt hatte. Immerzu am Lächeln, gut gelaunt und lebensfroh. Doch ehrlich und direkt, wenn auch diskret. Immer noch war Duncan von den Lippen begeistert, die gerade von der dazugehörigen Zunge befeuchtet wurden.
    Er wollte sie einfangen, zu sich lenken und sie teilen. Doch riss er sich zusammen, lehnte sich scheinbar relaxt zurück und beobachtete die tanzende Menge.
    Jerad dagegen hielt sich an seinem Bier fest, er durfte sich nicht allzu viel von dem Getränk gönnen, brauchte seine Sinne noch. Normal trank er gar nicht, aber er wollte es dieses Mal nicht ausschlagen. Inwiefern er es vertrug, war die Frage. Doch umso mehr das Bier seine Kehle befeuchtete, der Alkohol sich in seiner Blutbahn verteilte, umso mehr schob er jegliche Gedanken in den Hintergrund.
    Nur dieser eine schien sehr dominant zu sein, und der Auslöser saß neben ihm. Die Aufmerksamkeit von Duncan abzulenken war schier unmöglich, zu präsent war er. „Darf ich dein
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