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Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten

Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten

Titel: Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten
Autoren: Rigor Mortis
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Bevorzugt edlen Whisky und Tabak, aber eher gelegentlich als regelmäßig, der Geruch war nicht sehr ausgeprägt. Sein Selbstbewusstsein ist sehr präsent und doch, ein Hauch von Unsicherheit liegt in seiner Stimme.“
    Lächelnd konzentrierte Linda sich auf die Straße, sie hatte auch die Blicke von Duncan Stone gesehen, die mehr Interesse an ihrem Sohn zeigten als nur an seinem Talent.
    Auch wenn sie es immer noch befremdlich fand, dass ihr Sohn auf das gleiche Geschlecht stand wie sie, seine Sinne daran schärfte, so war es auch interessant. Er hatte ein feines Gespür für Menschen, doch meist nur für andere. So hatte Linda seit drei Jahren wieder einen Mann an ihrer Seite, nachdem Jerads Vater früh gestorben war und das dank ihres Sohnes. Sein feines Gespür hatte ihr den richtigen Mann gezeigt.
    Selbst schaffte er es allerdings nicht, den richtigen Partner zu finden. Durch seine Behinderung, die er ungern so bezeichnete, war es nicht gerade leicht für ihn. Jerad liebte Discobesuche, Spaziergänge, las gerne, liebte es, im Internet zu surfen, was dank eines Sprachcomputers möglich war. Auch malte er gern oder hörte Geschichten und Musik. Doch damit konnten viele nichts anfangen, meinten Rücksicht nehmen zu müssen oder wollten mit ihm Dinge machen, die sie mit jedem anderen tun konnten. Kino, Fernsehen, einer hatte ihn sogar mal zu einer Sightseeingtour eingeladen.
    Nicht wirklich Dinge, die er genoss, denn dafür sollte man sehen können. Lindas Gedanken schweiften zu Duncan Stone. War er ein Kandidat für ihren Sohn? Mit Sicherheit nicht. Ein Geschäftsmann, scheinbar sehr gut in seinem Metier, und so offen, wie die Welt mittlerweile auch war, outet sich selten und steht zu seiner männlichen Liebe. So schwieg sie lieber über die Blicke des Mannes, der ihren Sohn fasziniert beobachtet hatte.
    Duncan verteilte sein Gleichgewicht unruhig mal auf das linke Bein, dann auf das rechte. Immer wieder gingen seine Blicke zur Uhr und dann die Straße entlang. Sein Fahrer war vor drei Stunden losgefahren, um Jerad Moore abzuholen.
    Dessen Mutter hatte am Morgen absagen wollen, da sie selbst erkrankt war. Mit seinem ganzen Verhandlungsgeschick hatte Duncan sie überzeugt, ihren Sohn alleine zu ihm fahren zu lassen. Immerhin war Jerad kein kleiner Junge, er war ein 26-jähriger Mann, der schon selbst entscheiden konnte, was er wollte.
    Endlich fuhr der schwarze Jeep vor. Zögernd stieg Jerad mit dem Geigenkoffer in der linken Hand aus, blieb stehen und lauschte, während sich seine Nasenflügel weiteten. Tief durchatmend ging Duncan auf ihn zu: „Mister Moore, ich freue mich, dass Sie hier sind.“ Dabei ergriff er die Hand seines Gegenübers.
    „Jerad reicht vollkommen, Mister Stone. Es wird gleich regnen, vielleicht sollten wir unser Gespräch nach drinnen verlegen?“
    Verwundert blickte sich Duncan um und dann sah er es: Dicke, fast schwarze Wolken sammelten sich am Himmel. „Sie haben recht, dann folgen Sie mir, bitte“, sagte er und sah dabei Jerad unsicher an. „Also, Ihre Mutter deutete an, ich möchte Ihnen bitte behilflich sein. Also, wie kann ich Ihnen helfen?“
    Der junge Mann, gab keine Antwort, lächelte leicht, legte eine Hand auf die Schulter des recht großen Mannes. Selbst war Jerad knapp einen Meter achtzig, doch dieser Mann überragte ihn noch um zehn Zentimeter. Viele Menschen rannten durch den Saal, als die beiden eintraten, sodass Jerad es selbst dann bemerkt hätte, wenn er taub gewesen wäre. „Vorbereitungen?“, fragte er interessiert.
    „Ja, für das Event, es findet in einer Woche statt. Jerad, ich bin mir bewusst, dass es kurzfristig ist, und doch würde ich mich über Ihren Auftritt freuen.“
    Nickend nahm dieser es zur Kenntnis und blickte sich um. Schemenhaft zu sehen war wenigstens etwas, wie er fand, so konnte er sich ein grobes Bild von dem Raum machen, in dem er sich befand. Doch hier waren einfach zu viele Menschen, die ihm wie Vorhänge die Sicht versperrten. „Wie soll man so was wahrnehmen?“, grummelte er in seinen nicht vorhandenen Bart.
    „Wie meinen Sie das?“. Duncan runzelte die Stirn und sah sich um. Alles war klar zu sehen, wenn man nur genau guckte. „Entschuldigung, wie viel sehen Sie denn?“
    „Ich sehe Schatten, unterschiedliche graue, weiße und schwarze Töne. Meiner Mutter malte ich mal ein Bild, sie meinte es sah aus wie Geister“, lächelte Jerad. Ein Lächeln, das Duncan noch nie so geschenkt bekommen hatte, es ließ sein Herz einige Takte
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