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Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Cassandra Norton
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genommen hatte. Aber der Schmerz war jetzt zu heftig, als dass sie noch einmal hätte einschlummern können. Jede Bewegung, und sei sie auch noch so gering, löste einen Sturzbach an Pein aus. Auf ihrer Stirn stand kalter Schweiß, und sie war dankbar für das herrschende Zwielicht, denn helle Sonne hätte sie nur noch mehr gequält.
    „Wie geht es dir?“, flüsterte Whitbys Stimme leise neben ihr, und Victoria folgte ihr nur mit den Augen.
    Als sie anhob, etwas zu sagen, loderten die Wunden auf ihrem Rücken abermals auf, sodass sie nur blinzelte.
    „Du bist in Sicherheit, Liebste. Die Kämpfe sind vorüber.“
    Das war alles, was sie hören wollte.
    Die Tage gingen dahin, von Victoria nur als mal heller, mal dunkler werdende Streifen oberhalb des Zelteingangs wahrgenommen. Whitby verbrachte viele Stunden des Tags an ihrer Seite und überwachte die Pflege, bei der sich mehrere Frauen des Dorfs abwechselten. Victoria machte Fortschritte, konnte sich bald wieder aufsetzen und wohl auch ein paar Schritte gehen. Gegen den Hunger gab man ihr zu Mus zerdrückte Datteln und andere Früchte zu essen, und gegen den Durst flößten sie ihr Tee ein.
    Als sie noch nicht hatte sprechen können, setzte sich Whitby neben sie und las ihr vor. Er hatte ihr berichtet, dass Al Musri tot war und die unterschiedlichen Stämme ihrer Vereinigung entgegenstrebten.
    Doch als ihre Stimme zurückgekehrt war, galt ihre erste Frage ihrer Heimkehr. Whitby saß stumm neben ihr.
    „Wann wir heimgehen, frage ich dich“, sagte sie leise.
    „Bald. Sobald du gesund bist, mein Herz.“
    Sie nickte und erging sich in ihren Wachträumen in Bildern von grünen Wiesen, deren gewundenen Wege von blühenden Sträuchern gesäumt waren. Ihr Herz lauschte zwitschernden Vögeln und fallenden Regentropfen, die Blätter in sattes, glänzendes Grün verwandelten. Ja, sie vermochte sogar, die Regentropfen auf ihrem Gesicht zu spüren, wenn sie den Kopf in den Nacken legte. Alles war besser als dieses tote Land.
    „Regen … weißt du, wie wunderbar Regen ist?“, fragte sie Whitby, und der antwortete: „Ja. Regen ist das Wunderbarste überhaupt.“
    Victoria lächelte versonnen.
    „Wir werden zusammen nach England gehen, mein Liebster. Versprichst du mir das?“
    „Ja, das werden wir. Und wir werden durch den Regen laufen. Stundenlang. Bis du genug hast …“
    Seine Hand streichelte sanft über Victorias Wange.
    „Ich träume immer von England“, flüsterte sie und blickte ihn dabei an. Wie wundervoll er war. Und sie hätte ihn beinahe verloren.
    „Wir werden uns nach einem Haus auf dem Land umsehen, mein Herzblut. Willst du das?“
    Seine Worte öffneten Victorias Herz.
    „Oh ja!“, versetzte sie überglücklich.
    Vor ihrem inneren Auge sah sie ein Haus, umgeben von einem Garten mit mächtigen Zedern. Blühende Hortensienbüsche und sattgrüner Rasen, gesprenkelt mit den weiß-gelben Blütenköpfchen der Gänseblümchen.
    „Dort auf dem Rasen werden wir Tee trinken, Liebster. Ein Tisch mit weißem Tischtuch, auf das die Blüten des Apfelbaums fallen.“
    Unablässig strich seine Hand über ihre Wange. „Genau so, mein Engel.“
    Von diesen Träumen getragen, näherte Victoria sich ihrer Genesung und damit der Heimkehr. So gut sie irgend konnte, bemühte sie sich, die Frauen bei der Pflege zu unterstützen, und nach einigen weiteren Tagen konnte sie wieder gehen. Langsam zwar, um die neue, noch straffe Haut über den langen Wunden nicht allzu sehr zu belasten, doch es ging. Victoria vertrieb sich die Zeit, indem sie konkrete Pläne schmiedete.
    Sie würden in die Garnison zurückkehren und von dort den Zug nehmen. Whitby konnte den Dienst quittieren und in England Vorträge halten. Im Übrigen konnten sie vom Erbe ihrer Großmutter leben. Natürlich würden sie keinen Haushalt führen können, wie sie ihn von ihren Eltern gewohnt war. Aber das brauchte sie auch gar nicht. Fern vom Trubel der Hauptstadt konnten sie sich ein kleines Paradies erschaffen. Zu zweit. Und vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft auch zu dritt oder zu viert.
    Victoria durchlebte in Gedanken sogar ihre Trauung. Eine kleine Dorfkirche, geschmückt mit Wiesenblumen. Blumenkinder, die bunte Knospen streuten. Sie selbst in einem schlichten weißenKleid mit einer Tiara ihrer Mutter, an der ein langer Schleier befestigt war. Und Whitby, elegant und schneidig in seiner Uniform. Sie lauschte den Klängen der Orgel, die ihren Auszug begleitete, und in die das harmonische Spiel der
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