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Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Cassandra Norton
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Whitby war ihr neuer unangefochtener Effendi, und sie schworen ihm die Treue.
    Die Erstarrung machte plötzlicher Wut Platz. Sie bäumte sich in Victoria auf. Er hatte sie angelogen! Knallhart angelogen! Es würde keine Heimkehr geben. Zumindest keine gemeinsame. Ja, gewiss – er würde Victoria in die Garnison begleiten, aber nur, um sie dort in den Zug nach England zu setzen! Ihr Zorn schien grenzenlos.Trotz der herrschenden Hitze wurde ihr eiskalt. Sie ließ die Zeltplane los und wandte sich um.
    Lüge! Alles eine einzige, gemeine, niederträchtige Lüge!
, stand es in brennenden Lettern vor ihr.
    Vielleicht hatte er all die Tagträume, die sie geteilt hatten, ja reizvoll gefunden. Vielleicht hatte er sogar für wenige kostbare Momente mit ihrer Verwirklichung kokettiert. Aber wirklich ernsthaft erwogen hatte er sie mit Sicherheit niemals. Nie zuvor hatte sie sich derart schändlich hintergangen gefühlt. Sie schluckte hart, um das wilde Pochen ihres Herzens zu unterdrücken, die Tränen niederzuringen, die aus ihren Augen drängten.
    Von Wut verzehrt suchte sie ihre Kleider. Jene westlichen Kleider, die sie getragen hatte, als sie hergekommen war, und die man zerfetzt hatte. Victoria fand sie, sauber geflickt und gereinigt, in einer geschnitzten Truhe. Mit zusammengebissenen Zähnen zog sie sich an. Der Stoff rieb und brannte auf ihrem Rücken. Die Narben wurden von dem Schweiß überzogen, der aus ihren Poren drang. Am liebsten hätte sie sich augenblicklich wieder ausgezogen, doch ihr Stolz und ihr Zorn ließen es nicht zu.
    Er hatte das Schlimmste getan, dessen ein Mensch fähig war: Er hatte sie verraten. Sie und ihre Liebe! Die Worte, die er in der Dunkelheit des Zelts zu ihr gesprochen hatte, brannten wie Säure in ihrem Verstand. Ihre Hände dagegen waren kalt und taub.
    Sie wollte mehr tun. Sachen packen. Irgendetwas. Doch es gab nichts, womit sie sich hätte ablenken können, bis er wieder zurückkehrte. Und so blieb ihr nichts, als fassungslos in der Mitte des Zelts zu stehen, die eisigen Hände flach auf die Lippen gepresst, und den Eingang anzustarren. Seine Rückkehr gleichermaßen herbeisehnend wie fürchtend.
    Als er nach unendlich langer Zeit eintrat, das Gewand strahlend weiß, die ganze Haltung seines Körpers Ausdruck der Ehrerbietung, die ihm soeben bezeugt worden war, empfand sie ihn wider Willen als den begehrenswertesten Mann, den sie je gesehen hatte.
    Whitby registrierte die Veränderung und blieb abrupt stehen.
    „Was ist? Warum hast du dich angezogen?“ Seine Worte schienen nicht auszudrücken, was er dachte. Sie schienen sich beinahe selbständig gebildet zu haben, ohne dass er Einfluss darauf hatte nehmen können.
    „Ich mache mich auf den Heimweg.“ Auch ihre Worte waren, wenngleich keine Lüge, so doch nicht Ausdruck ihrer wahren Gedanken.
    „Du tust … was?“ Whitbys Stimme brach und klang, als stürzten seine Worte von einem Felsen.
    „Würdest du mir bitte Ali mitgeben? Er soll mich in die Garnison leiten. Von dort nehme ich den nächsten Zug zurück.“
    „Aber … Victoria … wieso denn? Ich meine … warum …?“
    „Du hast mich belogen und betrogen, Nicolas Whitby! Du hast mir vorgemacht, wir würden gemeinsam heimkehren, dabei wusstest du die ganze Zeit, dass du als ihr neuer Sheikh hier bleiben würdest!“
    In ihrem Zorn spie sie vor ihm aus.
    „Victoria …“, mehr vermochte er nicht zu sagen.
    „Ja? Was willst du mir jetzt sagen? Welche Geschichte bekomme ich jetzt zu hören? Keine Angst! Ich werde niemandem sagen, dass du lebst und was du tust. Macht, was ihr wollt hier. Es geht mich nichts an.
Ich
bin keine Verräterin!“
    Whitby schien seine Fassung zurückzuerlangen, denn er machte einen Schritt auf Victoria zu.
    „Wer sagt denn, dass ich hier bleibe?“
    Sie schüttelte zutiefst empört den Kopf.
    „Schluss mit den Lügen!“, stieß sie hervor. „Ich habe euch da draußen gesehen. Kein Wort glaube ich dir mehr. Du hast alles zerstört, was zwischen uns war! Alles!!“
    Kraftlos sanken seine Hände herab, die er in ihre Richtung ausgestreckt hatte.
    „Lass Ali rufen und zwei Pferde richten. Das ist alles, worum ich dich noch bitte.“
    Sie sah den Schmerz in seinen Augen, doch gab es keinen Grund mehr, ihn aufzurichten. Zu schwer wog sein Verrat. Victoria wollte nur noch weg. Weg von Whitby. Weg aus der Wüste. Und weg von ihren Erinnerungen.
    Für Tränen und verzweifelten Zusammenbruch würde die Zeit noch kommen. Stark und stolz sollte er sie
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