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Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Cassandra Norton
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der auch den Weg in die Oase fand, legte sich auf Victorias Stimmbänder und machte aus ihrer Kehle ein Reibeisen. Durst ließ ihre Zunge augenblicklich am Gaumen kleben. Doch das musste sie jetzt ignorieren. Sie mussten weg. So schnell als irgend möglich.
    Tränen der Anspannung traten über ihre Wimpern, und sie bemerkte verblüfft, wie behände der alte Mann in den Sattel sprang. Gerade wollte sie ihrem Pferd die Fersen in die weichen Seiten rammen, um es im gestreckten Galopp hinaus in die Sicherheit zu treiben, als ein weiterer Schuss die glühende Stille zerriss.
    Ein Aufschrei und Al Mukhtara stürzte aus seinem Sattel. Mit einem dumpfen Ton schlug der Körper des alten Manns auf dem Boden auf, während das Pferd noch ein paar Längen weiterlief und dann, sich des fehlenden Reiters bewusst werdend, stehen blieb.
    Victoria hatte nun zwei Möglichkeiten: Entweder, sie versuchte, ihre Flucht fortzusetzen, oder …
    Mit einem Satz sprang sie aus dem Sattel und fiel neben dem Sterbenden auf die Knie. Mit flatternden Lidern sah er zu ihr auf.
    „Nimmermehr …“, formten seine trockenen Lippen, aus deren Winkel ein feiner Blutstrom entwich.
    Victorias Herz wurde wie in einem gewaltigen Schraubstock zusammengepresst, und alle Kraft und Entschlossenheit, die sie noch soeben in den Sattel gehoben hatten, waren aus ihr verschwunden. Die toten Augen des alten Mannes, der sein Leben geopfert hatte, um ihres zu retten, starrten in den blauen Himmel, der sich über den Baumwipfeln über ihnen spannte. Tränenblind legte sie ihre bebende Hand über seine Lider und schloss sie.
    Erst jetzt, da Al Musris Schemen sich ihr näherte, spürte sie einen schweren Gegenstand an ihrer Hand. Umklammert von den Fingern des Toten, erkannte sie, dass der Sheikh ihr die Pistole in die Hand hatte legen wollen. Dachte Victoria gerade noch daran, sie zu ergreifen, hochzureißen und auf Al Musri zu schießen, erblickte sie den hoch aufgereckten Schatten seines Armes, der mit einem Mal mächtig auf sie niedersauste.
    Ein brennender Schlag zerriss die Decke und öffnete in einer langen Linie das Fleisch ihres Rückens. Sie schrie gellend auf. Als habe man glühende Lava über ihr ausgegossen, löste sich ihr Körper in Schmerzen auf. Nie zuvor hatte sie annähernd Ähnliches empfunden. Jetzt sah sie, dass Al Musri eine Peitsche in seiner Hand hielt. Sein Gewand war blutüberströmt, und Schweiß stand in dicken Perlen auf seinem Gesicht. Keuchend heißer Atem näherte sich ihr.
    Gegen die unmenschlichen Schmerzen ankämpfend, zog sie zitternd die Pistole unter die Decke und verbarg sie dort so gut sie konnte vor seinen Blicken. Unsicher, wie lange ihre Kraft noch ausreichen würde, sie vor der Ohnmacht zu bewahren, richtete sie sich schwankend auf.
    „Du gottverdammte Hure“, ächzte Al Musri. „Du verfluchte Hexe!“
    Ob sie einen weiteren Schlag mit der Peitsche überstehen würde, wusste sie erst, als seine Hand abermals niedersauste. Jetzt war aber die Überraschung nicht mehr so überwältigend wie zuvor. Victoria suchte, indem sie sich nach vorn beugte, dem Riemen die schlimmste Wucht zu nehmen, und erreichte ihr Ziel.
    Da hörte sie das dumpfe Geräusch von Hufen im Sand. Eine Stimme, immer lauter werdend, wiederholte ein ums andere Mal ihren Namen. „Victoria! Victoria!“
    Diesmal würde sie nicht warten. Wenn es Al Musri gelänge, nur noch ein einziges Mal auszuholen und zuzuschlagen, wäre sie wahrscheinlich verloren. Sie blickte in seine Augen, über denen sich die Lider schwer herabsenkten und wieder hoben. Sah auch die Hand mit der Peitsche, die sich hob, während Al Musris Brust rasselnde Geräusche von sich gab.
    „Du gottverdammte …“
    Victoria drückte ab. Der Schuss brach, und der Mann fiel wie ein gefällter Baum.
    „Victoria!!!!“, gellte es nun ganz in ihrer Nähe, und sie nahm wie durch einen Schleier wahr, dass ein Pferd nur wenige Schritte von ihr entfernt abrupt gezügelt wurde.
    Whitby sprang ab und riss sie in seine Arme.
    „Oh mein Gott … oh mein Gott“, keuchte er und umschlang sie, so gut er konnte, ohne dabei ihren geschundenen Rücken zu berühren. Dann hob er die vollkommen Entkräftete vorsichtig hoch und trug sie davon.

Kapitel 22
     
    Victoria hatte das Bewusstsein verloren, noch während Whitby sie getragen hatte. Als sie wieder zu sich kam, lag sie auf dem Bauch, und ihr Rücken brannte noch immer. Augenblicklich sehnte sie sich nach dem tiefen, traumlosen Schlaf zurück, der ihr die Qual
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