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Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Titel: Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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weshalb glauben Sie das?«, fragte Scheffler, offensichtlich entschlossen, sich auf keinen Fall bluffen zu lassen.
    »Es gibt einen Zeugen aus Ihrer Nachbarschaft. Der hat den verbeulten Wagen gesehen.«
    »So, so«, bemerkte Scheffler, wohl um Zeit zu gewinnen. »Aber welcher Nachbar, wollen Sie mir natürlich nicht sagen?«
    »Ich glaube, Sie verkennen den Ernst Ihrer Lage«, schaltete sich nun Pielkötter ein. »Egal wie unkooperativ Sie sich jetzt geben, das Fahrzeug wird sowieso kriminaltechnisch untersucht. Sofern die Spurensicherung dabei einen Unfall feststellt, haben Sie ein dickes Problem. Deshalb hören Sie besser auf, uns Märchen zu erzählen.«
    Pielkötter lehnte sich in dem Bewusstsein zurück, dass seine Worte die gewünschte Wirkung erzielten. »Auch Richter mögen d as übrigens nicht«, ergänzte er zur Sicherheit mit süffisantem Lächeln.
    »Also gut«, lenkte Scheffler ein. »Ich habe den Wagen in der Zeit vermietet. An einen alten Bekannten. Konnte ja nicht ahnen, dass der damit einen Unfall baut, erst recht nicht mit Fahrerflucht.«
    »Aber sicher haben Sie geahnt, dass das ne fette Lüge ist, die Sie mir gestern aufgetischt haben?«
    »Bin eben nicht der Typ, der gerne einen Kumpel verpfeift.«
    »Wieder mal so ein Edler«, sagte Pielkötter mehr zu sich selbst, während er an den mehrfachen Mörder mit dem selbst aufgesetzten Heiligenschein dachte, den sie unlängst überführt hatten. »Aber jetzt bekommen wir ganz schnell den Namen Ihres Kumpels«, machte er Druck, »ansonsten lässt sich Ihre Mitarbeit kaum als mildernder Umstand werten.«
    »Alexander, Alexander Lund«, antwortete Scheffler mit verkniffener Miene.
    Automatisch kippte Barnowski die Kinnlade nach unten.
    »Kennen Sie den?«, fragte Pielkötter, dem die Reaktion seines Mitarbeiters nicht entgangen war.
    »Das kann doch kein Zufall sein«, staunte Barnowski. »Der Geschäfts führer der Firma Martini, bei denen Heitkämper als Buchhalter gearbeitet hat, heißt so.«
    »Martini?«, fragte Pielkötter, nun ebenso überrascht wie sein Untergebener. Und nach einer kurzen Zeit des Nachdenkens: »Sie kümmern sich weiter um Herrn Scheffler. Ich nehme den Dienstwagen und fahre zu Frau Martini. Hoffentlich komme ich nicht zu spät.« Den letzten Satz hatte er mehr zu sich selbst gesprochen.
    Kopfschüttelnd überreichte Barnowski seinem Chef die Autoschlüssel. »Und wie komme ich hier weg?«
    »Lassen Sie sich von der nächsten Streife abtransportieren«, erwiderte Pielkötter schon halb in der Tür.
    Während Pielkötter mit unzulässiger Geschwindigkeit durch die Stadt brauste, überschlugen sich die Gedanken in seinem Kopf. Der Geschäftsführer der Firma Martini hieß also Alexander Lund. Das konnte nur heißen, Vanessas Mann und Alexander Lund waren ein und dieselbe Person. Fälschlicherweise war er von dem gemeinsamen Ehenamen Martini ausgegangen. Auch Katharina Gerhardt hatte den Namen nie erwähnt. Er war sicher, immer nur »ihr Mann« oder »der Lump« gehört zu haben. Wenn Alexander Lund jedoch Vanessa Martinis Buchhalter umgebracht hatte, war sie in akuter Gefahr. Plötzlich erkannte er auch, welche Rolle ihre Zwillingsschwester in dem skrupellosen Plan ihres Gatten spielte. Pielkötter drückte das Gaspedal durch. Die Angst, er würde zu spät kommen, saß ihm im Nacken.

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    »Spielverderber«, murmelte Barnowski, nachdem Pielkötter aus seiner Reichweite verschwunden war. Jetzt hatte er tatsächlich eine heiße Spur, und wo blieben die Lorbeeren? Missmutig wandte er sich wieder zu Scheffler, der stumm und mit unglücklicher Miene hinter seinem Schreibtisch kauerte.
    »Sie sitzen ganz schön in der Tinte.«
    Von Schefflers anfänglicher Überheblichkeit war nichts mehr zu spüren.
    »Beihilfe zum Mord. Das ist nicht gerade ein Kavaliersdelikt.«
    Mit hochrotem Kopf schnellte der Autovermieter von seinem Schreibtischsessel hoch. So viel Elan hatte ihm Barnowski gar nicht zugetraut.
    »Das lass ich mir nicht bieten! Sie können mir doch nicht einfach einen Mord anhängen.«
    »Beihilfe zum Mord«, verbesserte Barnowski unbeeindruckt von dem kleinen Wutausbruch.
    »Verflixt, ich habe auch keine Beihilfe geleistet«, erwiderte Scheffler entrüstet. »Was soll das Ganze überhaupt? Erst heißt es Unfall und jetzt auf einmal Mord? Dabei habe ich lediglich einen Wagen verliehen.«
    »Kommen wir doch noch einmal auf Ihre Lüge zurück.« Barnowski lächelte so süffisant, wie er es soeben bei Pielkötter gesehen hatte.
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