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Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Titel: Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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ckel stieß, brüllte sie so laut sie konnte um Hilfe. Brutal schlug Alexander ihr die Hand ins Gesicht. Sofort verstummte sie, wim merte nur noch leise. Sie konnte ohnehin kaum darauf hoffen, ge hört zu werden. Während sie nun stumm auf der Toilette saß, füllte er ein Glas mit Wasser, schüttete eine Unmenge Tabletten hinein und verrührte sie mit dem Stiel einer Zahnbürste. Dabei beobachtete er sie aus den Augenwinkeln. Plötzlich drehte er sich zu ihr um.
    »Trink!«, befahl er.
    In einem Anflug von Verzweiflung versuchte sie, das Glas zur Seite zu schlagen, aber er packte geistesgegenwärtig ihren Arm.
    »Falls du Zicken machst, erwürge ich dich mit bloßen Händen«, erklärte er. »Selbst wenn mir das schwerfallen würde nach all den gemeinsamen Jahren.«
    »Du Untier!«
    »Immerhin ist es nicht ausschließlich meine Schuld, dass unsere Ehe so enden muss«, erwiderte er. »Hätten deine Eltern mich als gleichberechtigten Schwiegersohn betrachtet, wäre unsere Ehe vielleicht glücklich verlaufen.«
    »Wenn du mich erwürgst, kaufen sie dir niemals einen Selbstmord ab«, wandte sie mit tränenerstickter Stimme ein.
    »Das brauchen sie auch nicht. Sie werden deine Leiche sowieso niemals finden. Die liegt hübsch versteckt in unserem Garten, direkt unter dem Fundament für unseren neuen Pavillon.«
    »Du kannst mich doch nicht einfach verschwinden lassen.«
    »Aber sicher doch, wenn ich es schlau genug anstelle. Jetzt trinkst du hübsch, dann befriedige ich deine Neugier.«
    Entschlossen packte er Vanessas Kopf und setzte das Glas an ihre Lippen. Sie zögerte kurz, dann trank sie einige Schlucke. Als sie das Glas halb geleert hatte, ließ er sie kurz Luft holen.
    »So ist es brav«, sagte er honigsüß und flößte ihr den Rest ein. Anschließend führte er sie ins Schlafzimmer und drückte sie auf das Bett. Ihr Kopf dröhnte. Sie musste irgendetwas tun, konnte aber kaum einen klaren Gedanken fassen. In einem kurzen Anflug von Hoffnung schielte sie zu dem Telefon auf ihrem Nachttisch.
    Alexander bemerkte ihren Blick. »Keine Sorge. Auch daran habe ich gedacht. Im gesamten Haus ist das Telefon ausgeschaltet.«
    »Aber wieso?«, fragte sie erstaunt. »Ich meine, wann? Wann hast du das gemacht? Wir waren doch die ganze Zeit zusammen.«
    »Direkt als ich nach Hause kam.«
    »Ich verstehe nicht«, stammelte sie verwirrt. »Da konntest du doch noch nicht ahnen, dass ich über Heitkämper Bescheid weiß.«
    »Nein, aber die Zeit war sowieso reif.«
    »Aber warum? Du erbst doch keinen müden Cent.«
    »Das lass meine Sorge sein«, erwiderte er abfällig. »Deine oberschlauen Eltern wollten mich austricksen, aber nicht mit mir.«
    »Erklär es mir«, bat sie müde.
    »Die Lösung meiner Probleme heißt Yvonne Josten und sieht genau aus wie du. Selbst das Muttermal sitzt an der gleichen Stelle. «
    »Wer ist das?«
    »Vermutlich deine Zwillingsschwester. Jedenfalls seid ihr etwa zur selben Zeit in derselben Klinik geboren. Keine Ahnung, was dort damals gelaufen ist. Sowieso egal, nur das Resultat zählt.«
    »Sie soll meine Rolle einnehmen?«, fragte Vanessa ungläubig. »Kennt sie denn deinen Plan?«
    »Natürlich«, entgegnete er sarkastisch. »Es gibt eben Menschen, die unerwartetes Erbe zu schätzen wissen. Nein, das kannst du nicht verstehen. Warst ja ewig auf Rosen gebettet. Immer das verwöhnte Kind reicher Eltern.«
    Liebend gerne hätte Vanessa ihm weitere Details entlockt, aber sie durfte kein Risiko mehr eingehen. Falls ihr überhaupt noch eine Chance blieb, musste sie sich endlich schlafend stellen. Sie war ohnehin furchtbar müde. Mit etwas Glück würde er sie verlassen, ehe sie tatsächlich eingeschlafen war. Eilig schloss sie die Augen und versuchte gleichmäßig zu atmen.

47
    Ziellos fuhr Alexander mit seinem roten Porsche durch die Gegend. Er hatte keine Lust, Yvonne zu besuchen, schließlich würde er sie ab heute Nacht dauerhaft um sich haben. Der Gedanke löste zwiespältige Gefühle in ihm aus. Immerhin noch besser als Vanessas bleiches Gesicht vor Augen zu sehen. Seltsamerweise hatte er ganz zum Schluss leichte Skrupel verspürt, ganz im Gegensatz zu d em Mord an seinen Schwiegereltern. Immerhin war er nicht direkt dabei gewesen, hatte den Unfall nur initiiert. Aber den Anblick seiner sterbenden Frau hatte er kaum ertragen können.
    Während er einen kleinen Fiat überholte, dachte er daran, wie sich alles fast von selbst ergeben hatte: erst der Marderschaden, der ihn auf die richtige Idee
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