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Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Titel: Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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»Welchen Grund hatten Sie wirklich, Alexander Lund zu decken? Und tischen Sie mir ja nicht wieder dieses edle Ge sülze auf. Davon wird mir nämlich schlecht.«
    »Den Alexander kenne ich aus dem Spielcasino.«
    »Aha, schon besser.«
    »Wir lieben beide Roulette und Black Jack«, fuhr Scheffler fort und starrte dann trübsinnig vor sich hin.
    »Und?«
    »Vor ein paar Monaten haben wir uns wieder einmal zufällig im Casino getroffen«, nahm Scheffler den Faden wieder auf. »Alexander hatte gerade die absolute Glückssträhne. Ganz im Gegensatz zu mir. In seiner Euphorie hat er mir Zehntausend geliehen. Leider hat mir das Geld auch nichts genützt. Hab alles gleich an dem Abend wieder verspielt.«
    »Lassen Sie mich raten«, sagte Barnowski. »Irgendwann wollte Lund sein Geld zurück, und Sie haben ihm dafür bei dem Mord geholfen.«
    »Nein und nochmals nein«, schimpfte Scheffler. »Was wusste ich denn von einem Mord? Selbst Sie haben anfangs doch von einem Unfall gesprochen. Und nicht einmal davon habe ich etwas geahnt. Sonst hätte ich den Wagen doch niemals verliehen.«
    »Dann erzählen Sie mal alles hübsch der Reihe nach.«
    »Also, eine Weile hat mich Alexander in Ruhe gelassen, aber dann benötigte er plötzlich dringend das Geld.«
    »Zum Spielen?«
    »Ich glaube, da steckte etwas anderes hinter. Genaues weiß ich jedoch nicht. Zumindest hat er behauptet, ganz tief in der Klemme zu sitzen. Er würde das Geld unbedingt brauchen. Aber zahlen konnte ich ja nicht. Dafür musste ich ihm dann den Wagen leihen. Zudem durfte davon nichts in den Büchern auftauchen.«
    »Sind Sie da nicht misstrauisch geworden?«, fragte Barnowski.
    »Schon, aber was sollte ich tun? Ich hatte das Geld einfach nicht.«
    »Wofür hat Lund Ihrer Meinung nach den Wagen gebraucht?«
    »Keine Ahnung!«
    »Kommen Sie«, erwiderte Barnowski und verzog das Gesicht. »Sie haben sich doch bestimmt Gedanken gemacht.«
    »Ehrlich gesagt bin ich von einem Einbruch ausgegangen. Ich dachte, der Alexander besorgt sich die Knete auf diese Weise. Also von Mord habe ich wirklich nichts geahnt. Dabei hätte ich niemals mitgemacht. Das müssen Sie mir glauben.«
    Barnowski schien Scheffler mit seinem Blick zu durchbohren.
    »Was meinen Sie, wie ich ausgeflippt bin, als Alexander mir den demolierten Wagen zurückgebracht hat? Danach hatte ich nur Scherereien. Und die Reparatur hat mich eine Stange Geld gekostet. Dabei bin ich im Moment wirklich mehr als klamm. Und dann tauchen Sie auch noch hier auf und stellen dumme Fragen.«
    Barnowski versuchte die Intensität seines Blickes zu steigern.
    »Ich meine, die Fragen waren mir unangenehm. Schließlich wusste ich ja nichts Genaues. Trotzdem hatte ich in gewisser Weise etwas zu verbergen. Als unbescholtener Bürger beunruhigt einen das eben.«
    Innerlich lächelte Barnowski. Er hielt die Beschreibung unbescholten für maßlos übertrieben, dennoch glaubte er ihm. Lund hatte eigentlich keinen Grund besessen, Scheffler in seine Pläne einzuweihen.
    »Hat Lund Ihnen erzählt, wie der Unfall passiert ist?«
    »Sagen wir besser, er hat mich angelogen. Er hat mich in der Annahme bestärkt, er hätte den Wagen für einen Einbruch genutzt. Auf der Flucht ist er angeblich gegen eine kleine Mauer gerast.«
    »So viel, so gut«, beendete Barnowski die kleine Vernehmung. »Ich will nicht einmal wissen, ob Sie ihm das abgenommen haben. Aber morgen sehen wir uns auf dem Präsidium.«

50
    Besorgt blickte Pielkötter zu der Villa der Martinis. Trotz der Hitze waren alle Fenster an der Vorderfront geschlossen. Er hatte das Gefühl, das verhieß nichts Gutes. Einen kurzen Moment zog er in Erwägung, sofort Einsatz – sowie Rettungswagen anzufordern. Allerdings würde das einigen Ärger geben, sofern keine unmittelbare Gefahr vorlag. Seufzend beschloss er, sich zunächst selbst einen genaueren Überblick zu verschaffen.
    Wie erwartet öffnete niemand, nachdem er geläutet hatte. Entschlossen wandte er sich zur Garage und blickte durch ein kleines Fenster ins Innere. Dort erkannte er einen Mercedes, wahrscheinlich Vanessa Martinis Wagen. Soweit er sich erinnerte, fuhr ihr Gatte einen roten Porsche, jedenfalls hatte er einen solchen bei seiner ersten Begegnung mit Alexander Lund auf dem Grund stück gesehen. Obwohl der Mercedes in der Garage natürlich keine eindeutigen Schlüsse zuließ, verstärkte sich Pielkötters Gefühl, Vanessa Martini sei im Haus.
    Nachdenklich lief er zur Rückseite der Villa. Als Erstes fielen ihm
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